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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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dann aber suchte er schon hektisch nach dem Schlüssel für die Turmtür, fand ihn, schloss ungeschickt auf, zerrte das vergitterte Holz beiseite und trat hinaus in ein sich veränderndes Leben. 
    Sinuhe sah seinen Freund dort stehen und hörte Worte, die er nicht einmal nach tausend Jahren wieder vergessen wollte.
    »Hab Prrrinzessin in nasserrr Grrrube gefunden!«
    Der Heiler machte einen Schritt nach vorn, betrachtete den leblosen Leib in den tätowierten Armen. Sie war es! Beim Auge des Osiris, sie war wieder da!
    Er streckte zitternd eine Hand aus, doch er traute sich nicht, zog sie zurück. »Du wurdest verfolgt!« Seine Stimme flatterte wie ein junger Vogel. »Ich habe ein rotes Licht hinter dir gesehen!«    
    Queequeg nickte betrübt. »Dämon mit Hörrrnerrrn in Spalte gefallen.« Er schüttelte den rasierten Kopf als sei das eine nicht wieder gutzumachende Schmach, den Verfolger nicht persönlich getötet zu haben. »Errr kannte Weg nicht!«
    Sinuhe schluckte. Was zählte das noch? Was zählte noch irgendwas? Sie war wieder da! Hier, gleich vor seinen Augen. Er richtete nervös die wenigen Haare, die er noch hatte, fummelte an seinem Gewand herum.
    Das konnte schwierig werden. Um nicht zu sagen: sehr schwierig. Sinuhe musste lächeln.
     

 
     
     

     
     
     

 
    Die Stadt im Schnee
     
    Es war ein Traum, ja, so musste es sein. Denn was sonst konnte gleichzeitig so wirklich und unwirklich sein? Nilah fühlte, wie sie in die Tiefe gezogen wurde, in das unendliche Vergessen eines grausamen Meeres. Sie fühlte auch, dass sie noch Augenblicke zuvor hatte atmen können, nur um jetzt noch entschlossener den Mund geschlossen zu halten. Sie ging unter. Es tat nicht weh, nein, es war sogar eine Befreiung. Als verließe man einen Weg, der schon zu lange gegangen worden war. Zwischen Dutzenden von Wrackteilen schwebte sie dahin. Eine rote Muschel aber sank tiefer als alles andere. Nilah wollte nichts sehnlicher als ihr dorthin zu folgen. ›Sie nur ein einziges Mal berühren. Sie mit den Fingerspitzen behutsam antippen und aller Schmerz würde aufhören.‹ Doch dann begann die Muschel zu leuchten, das beruhigende Rot wurde immer heller und begann in das Wasser zu stechen, anders konnte es Nilah nicht beschreiben. Die Muschel wuchs, strahlte, ihre gewellte Oberfläche brach auf und darunter kam ein völlig anderes Rot zum Vorschein. Diese neue Farbe bekam sogar ein Antlitz. Die Flammen beschrieben Formen, eine gänzlich fremde Präsenz. Plötzlich raste die Muschel auf sie zu, blähte sich auf. Nilah wusste so selbstverständlich, dass ein ganzer Planet darin vergehen konnte, da öffnete sich die Muschel wie ein riesiger Schlund und der Ton, der daraus entwich, verbrannte selbst das Meer …
    Nilah schrie und wachte auf.
     
    Ein Gesicht war über sie gebeugt und griente von einem schiefen Ohr zum anderen. Besorgnis und unbändige Freude waren darin zu erkennen.
    »Ihr seid wieder da! Oh ja, Ihr seid es.« Die Stimme jedenfalls war erfreut, ja, erleichtert?
    Nilah verstand nicht, wie auch. Aber auch dieses schelmische Grinsen kam ihr bekannt vor. Sie spürte ein viel zu weiches Bett unter sich. Es quietschte. Sie setzte sich auf, fühlte einen stechenden Schmerz in ihrer Brust. Und den engen Druck von Bandagen.
    »Wo - wo bin ich?«
    »Ihr seid gestürzt, Prinzessin! Tief gestürzt. Wir dachten ...«
    ›Halt! Prinzessin?‹ Nilah war sich nicht einmal sicher in ihrem eigenen Körper zu sein.
    »Stopp!« Sie hob die Hand. »Wer zum Henker sind Sie und wo zum Teufel bin ich hier?« Ja, das brachte so ziemlich alles auf den Punkt.
     Das Grinsen verschwand. Fältchen zogen sich um Augen und Mundwinkel des Mannes, der nun vom Bett wegtrat und ein wenig unschlüssig in dem düsteren, nur von Kerzen und einem Kaminfeuer erhellten Raum ebenso nach Halt suchte wie sie.
    »Ich dachte, du, Sie...« seine Stimme verstummte in einer frustrierten Armbewegung. Dann drehte er sich zu ihr um, das Lächeln wieder auf den Lippen, seine Augen waren groß und freudig.
    »Ach, egal sag ich. Ist nicht ein Ort wie der andere? Ihr braucht etwas von meiner feinen Suppe, dann wird es Euch gleich besser gehen«, erklärte er und huschte behände zu einem kleinen, eisernen Kessel, der vor dem Feuer stand. Er füllte mit einer Kelle etwas in eine Schale, nahm einen hölzernen Löffel von einer Art Arbeitstisch, wischte ihn an seinem Gewand ab und kam grinsend zurück zum Bett. Mit einem:»Hier ... ähm ... junge Frau«, reichte er

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