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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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nichts mehr von dem hätte, was ich mir zu erleben wünsche.« Sie spürte plötzlich eine tiefe Ruhe in ihrer Seele.
    »Aber nicht doch. Niemand müsste auf die Freuden von Liebe verzichten. Im Gegenteil. Die Erde würde wieder erblühen. Wälder wieder wachsen, das Wasser sauber und voller Fische ... alles würde zum Ursprung zurückkehren ... wären sie erst einmal vernichtet! Nur noch ein Mann, der alle Fäden in der Hand hält, sie zusammenhält.«
    Nilah sah ihm in die Augen und es hatte in ihnen geflackert und das an den falschen Stellen. Sie funkelte ihn angriffslustig an. Für einen kurzen Moment merkte sie, dass er unsicher wurde. Sie stieß in diese Wunde hinein.
    »Zwei Dinge gefielen mir nicht in deiner Rede «, sagte sie mit fester Stimme und ihre Worte brachten den Magier in Unruhe.
    »Ein Mann hält alle Fäden in der Hand?«, fragte sie zynisch. Nilah lachte ihren Kopf in den Nacken, ihr Haar wehte umher. »... und: wären sie erst einmal vernichtet! Was sollte danach kommen? Wolltest du Menschen sagen, Tiere oder gar beides? Weißt du, was mich immer stutzig gemacht hat an den wirklich Bösen ? Was tun sie eigentlich alle, wenn ihr Werk vollendet ist? Sitzen sie irgendwann auf einem aus Gold gegossenen Thron, von dem aus man nichts mehr als Ödnis erkennen kann? Wie viele Ferraris wollt ihr Wichser euch denn noch in die Garage stellen? Muss ziemlich langweilig sein, den ganzen Tag auf Tod und Asche zu gucken, oder? Die wenigen, denen man ihr 
Leben lasst, kriechen euch gebuckelt um die Füße. Nichts mehr da zum Unterwerfen, alles vollbracht. Fertig. Scheiße!«
    Sunabru starrte sie verwirrt an.
    »Wo wollt ihr bösen Imperatoren, Führer, Napoleons, Cäsaren und Präsidenten eigentlich immer hin? Sagen wir mal, ich ergebe mich und du gewinnst. Dann hast du die ganze Welt erobert. Was dann?  Nein, ihr Typen seid anscheinend nur dazu gut, damit wir wieder unsere Menschlichkeit erkennen. Damit aus einer Stimme zwei und dann drei, aus diesen hundert und aus ihnen Tausende werden, die euch dann irgendwann gehörig in den ARSCH treten! Ja, vielleicht vergessen die Menschen vieles, fallen immer wieder auf dieselben Propheten herein und auf den Mammon. Und auch ja, wir haben vergessen, dass dieser Planet ein kostbares Geschenk ist, der niemals wieder derselbe sein wird. Wir haben vergessen, dass er ein einsamer und verlorener Punkt in einem Raum ist, so voller Dunkelheit und Weite, dass niemand es zu begreifen scheint.«
    Nilah verschlug es für einen Moment die Sprache. Ja, sie war wütend! Wütend auf jene, die sich alles nahmen und die Zeit ihrer persönlichen Lebensspanne dazu nutzten, sich zu vergnügen, als auch auf jene, die nicht genug darum kämpften, dies zu ändern. Aber das hatte hier und jetzt ein Ende!
    Sie hob den Blick und Sunabru zuckte erschrocken zusammen.
    »Jetzt wirst du mir folgen. Du hast mir mit der Höhe Angst machen wollen. Gratulation, das hast du hervorragend geschafft. Doch gebrochen hast du mich nicht. Und jetzt werde ich dir Angst machen!« Die Säulen sausten in die Tiefe und verschwanden in den brüllenden Wellen des Meeres.
     
    Huslak hörte das schrille Sausen des Balkens, der über ihn hinwegschoss. Aber sonst hörte er nichts.
    Verwirrt blieb er noch einen Moment lang liegen, richtete sich dann auf, als er das tödlich präparierte Werkzeug weiter schwingen und dann mit einem staubigen Krachen in der Schlucht liegenbleiben sah.
    Der Drache war nicht mehr dort, wo er hätte sein sollen. ›Klappte denn in dieser Seele gar nichts‹, dachte er und drehte sich um, als er plötzlich nicht mehr denken konnte. Langsam sah er nach unten.
    Eine ausgestreckte Kralle hatte sich in seinen Bauch gebohrt. Er spürte seltsamerweise keinen Schmerz. Vor ihm stand der Drache und starrte ihn an.
    Erschrocken schaute Huslak nach oben in das Antlitz des Drachens. Wie schön es war. Dann schüttelte er langsam und ungläubig den Kopf, so als könne das alles nicht sein.
    »Wie ... wie hast du das gemacht?«, fragte er noch leise und wandte den Blick dahin, wo er selbst eben noch triumphierend gestanden hatte. Plötzlich war die Euphorie weg. Wo war sie hin? Er spürte, wie der Schmerz ihn erklomm.
    Der Drache senkte seinen den Himmel verdeckenden Kopf und blickte seinen Widersacher glühend an.
    »Hast du wirklich geglaubt, du könntest den Mond töten?«
    Huslak versuchte zu lächeln.
    »Ich hab... hab gewusst, dass irgendwann jemand kommen würde, der …« Er hustete und spuckte

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