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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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Blut. Dann verengten sich seine Augen verschwörerisch und er winkte mit dem Zeigefinger den Drachen näher zu sich heran
    »Kichichi ... Ich kenne deinen ... deinen Aura-Namen und ich habe ihn Sunabru verraten«, lachte er kehlig und rosa Spuckebläschen bildeten sich bei den Worten zwischen seinen Lippen.
    Der Drache ließ seinen Kopf dort, wo er war, erwiderte etwas in das Ohr des Sterbenden.
    Huslaks Augen weiteten sich, sein Körper bäumte sich auf. Er sah nach oben an den Rand der Schlucht. Dort standen zwei blöde, kleine Zwerge, die winkend ihre kleinen Äxte hoben. Oh, eine Falle für den Fallensteller, wie dumm. Bevor alles Leben röchelnd und für immer in Huslak dem Gefährlichen erlosch, wurde er zu Asche verbrannt.
     

 
    Drachensprache
     
    Die Faust, die das Wasser durchstieß, war voller Hass, das spürte Nilah noch, ehe diese sie traf und fast niederwarf.
    Nilah wankte in der Strömung, als hätte ein flüssiger Tanz mit einem Ruck angehalten. Sie taummelte, fiel. Es rauschte fürchterlich in ihren Ohren und in allem anderen auch. Dann dröhnte der Schall des Schreis:
    »STERNENWASSER!«
    Der Ruf war dunkel, voller Gewalt und mit solch inniger Angst ausgestoßen, dass jedes Wesen auf Erden darunter sein Leben gebeugt hätte.
    Nilah wirbelte umher, ihr Kopf schlug irgendwo auf und eine Blutspur zog sich durch das Wasser. Ihre Füße streiften den Boden, wirbelten Staub und Muscheln auf. Doch sie kam zum Stehen, sammelte sich und stand wieder da. Die tiefroten Fäden aus ihren Wunden umgaben sie wie ein im Wasser schwebendes Netz.
    Die Augen des Magiers durchbohrten die See und in ihnen wohnte plötzlich Unglauben. Luftblasen traten zwischen seinen Lippen hervor und suchten ihren Weg zu Nilah. Der Laut machte sie fast taub. Dann begann er mit einem vernichtenden Blick auf sie zuzugehen.
    Sie spürte etwas. In Nilahs Herz war eine innere Stimme. Und allein dadurch, dass die Stimme da war, endlich, laut und kräftig und vor allem unverletzt, da fiel alle Bitterkeit von ihr. Sie schloss die Augen und ergab sich dem feinen Kribbeln, das durch ihren ganzen Körper lief. Sie spürte die Strömung, die Sunabru vor sich herschob wie eine Mauer. Sie wartete. Näher kam er. Jetzt spürte sie, wie seine Stiefel den Boden erschütterten.
    Dann kam Stille.
    Sie fühlte jetzt seine unmittelbare Anwesenheit. Ein Zipfel seines Umhangs streifte sie, ließ sie zusammenzucken. Fast glaubte sie, seinen Atem als Druckwelle in ihrem Gesicht zu spüren. Die Zeit verstummte.
    » Erlösche hohle Seele «, flüsterte er und sie fühlte jedes Wort, jede Silbe.
    Und dann schlug sie die Augen auf.
    Sunabru wich zurück. Entsetzen auf den verzerrten Zügen.
    »Meine Angst ist weg, A´kir. Jetzt weiß ich, was du die ganze Zeit aus meiner Seele stehlen wolltest. Die Sprache der Drachen. All die Jahrhunderte des Suchens. Denn damals in Irland erkanntest du sie, die junge Frau - Saoirse. Sie trug die Sprache ebenfalls in sich. Und nun stehst du hier, am Grund meiner Seele und willst sie mir erneut wegnehmen.« Nilah blickte nach oben. Lange strahlende Lichtbalken durchirrten die azurblaue Tiefe. Das Meer von unten zu betrachten hatte sie immer glücklich gemacht. Ein Gefühl der Geburt und der Kraft schwang dann in ihren Adern. Weit in der Höhe war der Schmerz zurückgeblieben. Über den Wellen. Sie verstand es jetzt. Der kleine Rätselfinder hatte sie nur geprüft. Sie hatte in der Badewanne nicht ertrinken sollen, er hatte sichergehen müssen, dass der Mond in ihr war. Der Herr über das Wasser.
    Die Spiralen. Die drei endlos ineinander laufenden Spiralen des Lebens. Die große stand für die Schöpferdrachin, die kleinere, wachende war der Mond und die kleinste, so verletzlich wirkende, das war sie. Ihr Blut. Das all jener, die kommen sollten, um ihre Seele mit der Schöpfung zu verbinden. Sie erkannte auch die Zeichen in der großen Spirale, die nicht dazuzugehören schienen. Denn es war ein dreidimensionales Bild auf eine Dimension reduziert. Wenn man sie in der Mitte hätte aufnehmen können, wie einen plattgedrückten Globus, dann hätte sie die seltsamen Linien schon eher begriffen. Es war das Bild der Erde, ihrer Kontinente und Ozeane und im Mittelpunkt die Schöpferin.
     
    Einst war nur dunkles Schweigen.
    Bis ein ferner Ruf
    Pfad und Staub in die Finsternis spie.
    Aus diesem Atem wie Winternebel
    Fielen die Feuerschiffe herab.
    Ihre Herzen aus Wasser und Stein
    Suchten nun das blutglühende Meer
    Damit ein Herz dem

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