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Seelenzorn

Seelenzorn

Titel: Seelenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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ihren Hüften, sein Mund auf ihrem. Und seine Stimme, die ihr Gänsehaut verursachte.
    Und dann war sie abgehauen. Hatte erst noch auf dem Dach rumgestanden, bis sie kein Gefühl mehr in Händen und Füßen hatte, und war dann direkt zu ihrem Auto gegangen, war zu Lex gefahren und hatte ihn benutzt wie irgendeine beliebige Droge. Und als das nicht funktioniert hatte, hatte sie eine genommen, die besser wirkte.
    Leider konnte sie bloß nicht ewig so weitermachen. Sie musste heute zur Arbeit. Der Pyle-Fall war so gut wie gelöst, jedenfalls, wenn sie erst mal Beweise gefunden hatte, was ihr jetzt, wo sie genau wusste, wonach sie suchen musste, nicht weiter schwerfallen sollte.
    Lex rollte sich neben ihr auf die Seite, sodass ihm die Decke von der nackten Brust glitt. Er hatte wirklich eine hübsche Brust. »Hey, Tülpi«, murmelte er. »Hab gedacht, du musst erst in ’n paar Stunden zur Arbeit. Hast ja immerhin ’ne anstrengende Nacht hinter dir, so wild, wie du warst.«
    »War wohl nicht anstrengend genug«, sagte sie und wurde rot.
    »Nee? Na, ich bin jedenfalls fertig. Komm doch her und hilf mir beim Wachwerden.« Er strich ihr über den nackten Rücken, über die Schulter und den Arm. Sie schauderte, als er ihre Hand nahm und sie spüren ließ, wie hart er unter der Decke war.
    Aber sie zog sie weg. »Sieht mir ganz so aus, als wärst du schon ziemlich wach.«
    »Dann hilf mir beim Einschlafen. Mir sieht’s nämlich ganz so aus, als wär das alles deine Schuld, oder? Ich hab hier selig gepennt wie ein braver Junge, bis du reingestürmt bist und mir die Klamotten praktisch mit den Zähnen vom Leib gerissen hast. Will mich ja auch nicht beschweren, aber vielleicht gehste ’nem armen Kerl n bisschen zur Hand, wo du doch selber glaub ich mindestens fünfmal ...«
    »Ich muss los zur Arbeit.«
    »Für dich wär auch noch was drin.«
    Sie lächelte ihm über die Schulter hinweg zu. Sein strubbeliges Haar war an der Seite platt gelegen, was ihm ein süß betrunkenes Aussehen verlieh. »Kann nicht. Muss mich noch duschen.«
    »Dann komm ich mit.«
    »Nee.« Sie schlug die Decke ganz zur Seite, griff nach der Handtasche und wühlte das Pillendöschen hervor. »Aber wenn du ganz lieb bist, komm ich heute Abend vielleicht wieder vorbei.«
    »Komm lieber gleich zweimal, hm? Aber für mehr bin ich vielleicht schon zu fertig. Muss mich ja schließlich noch von letzter Nacht erholen.«
    Chess verdrehte die Augen, warf ein paar Cepts ein und griff nach der Wasserflasche.
    »Was ich noch fragen wollte, wo kommen eigentlich die ganzen Kratzer her? Sieht ja aus, als wärste in ’ne Messerstecherei mit ’nem Zwerg geraten, hm?«
    Während sie die Pillen schluckte, sah sie an sich runter. Ihre Beine sahen wirklich übel aus. Sie hatte sie sich noch gar nicht richtig angesehen, nur zweimal täglich mit einem Antibiotikum eingerieben. Selbst dabei hatte sie nicht wirklich hingeguckt, sondern nur die Salbe aufgetragen und hastig überprüft, ob es irgendwo verdächtig rot war.
    Im kühlen Licht, das durch das Fenster fiel, wirkten die Kratzer flammend rot, so als ob ihre Seele versucht hätte, sich mit Zähnen und Klauen den Weg aus dem Körper zu bahnen. Oder vielleicht auch nicht vergeblich. Sie fühlte sich heute Morgen ganz besonders leer. Vielleicht war es das, was ihr fehlte.
    Sie hoffte es beinahe.
    »Ach. Ich hab ... hab mir im Haus der Pyles wohl so ’nen Ausschlag eingefangen. Nichts Schlimmes.« Ihre Jeans lagen am anderen Ende des Zimmers, wo sie sie am Abend hingeworfen hatte. Sie spürte Lex’ Blicke auf sich, als sie hinüberging und eilig hineinschlüpfte.
    »Ist ja ’n ziemlich übler.«
    Sein Telefon klingelte, und er meldete sich auf Kantonesisch, während Chess ihr Shirt zwischen den Kissen der kleinen Couch entdeckte, es sich über den Kopf zog und sich dann auf die Suche nach BH und Höschen machte.
    Das Höschen lag hinter dem Fernseher. Den BH hatte sie noch nicht gefunden, als Lex wieder auflegte.
    »Tja-ja«, sagte er. »Sieht ganz so aus, als würden wir uns heute noch mal treffen. Heute Nacht isses so weit.«
    »Was denn?« Sie fischte den BH unter dem Bett hervor, entwirrte ihn von Lex’ Boxershorts und warf ihn zum Höschen auf die Couch.
    »Das Treffen mit Bump. Hab gehört, dass du auch kommst. Nette kleine Truppe sind wir dann, was?«
    Sie hatte gewusst, dass es so weit kommen würde, warum also war sie überrascht? Vielleicht, weil sie gehofft hatte, es sei alles nur ein böser Traum. Allein bei

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