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Seelenzorn

Seelenzorn

Titel: Seelenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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Kostümmacher, Spezialeffektstudios ...
    Und Überweisungen auf ein separates Konto. Immer dieselbe Kontonummer. Ohne Empfängernamen. Jedes Mal Tausende Dollar.
    Sie machte sich eine entsprechende Notiz und überprüfte dreimal, dass sie sich die richtige Nummer aufgeschrieben hatte. Morgen würde sie einen Antrag stellen, auch dieses Konto einsehen zu dürfen, um herauszufinden, wer der Inhaber war. Vielleicht war es wichtig, vielleicht auch nicht, aber irgendetwas war da mit Fletcher, irgendetwas mit der Erinnerung an sein Grinsen letzte Nacht, weswegen sie ziemlich wild darauf war herauszufinden, welchen Dreck er am Stecken hatte. Vielleicht war das Amtsmissbrauch, schon möglich. Ganz sicher war er einer ihrer dringendsten Verdächtigen.
    Und davon gab es ja nicht gerade viele. Sie hatte nicht mal die Gelegenheit gehabt, sich noch einmal mit Merritt zu unterhalten und ihn nach seiner Meinung über die Familie zu fragen. Bei Roger Pyle ließ bisher gar nichts darauf schließen, dass er Grund hatte, eine Heimsuchung vorzutäuschen; verdammt, bisher hatte sie nicht mal irgendwelche verwertbaren Beweise dafür gefunden, dass die ganze Sache ein Betrug war. Trotzdem war sie nach wie vor felsenfest davon überzeugt.
    Sie nahm noch einen Zug und schnippte die Asche in den Plastikaschenbecher auf dem Boden.
    Vielleicht sollte sie einfach mal ein Nickerchen machen, eine Platte auflegen und genau hier auf dem Sofa einschlummern. Es widerstrebte ihr zwar, einen guten Rausch zu verschwenden, indem sie damit schlafen ging, aber andererseits hatte sie in letzter Zeit nicht allzu viel Schlaf bekommen. Natürlich war es auch nicht gerade ein Anlass für süße Träume, wenn man Augäpfel ins Auto gelegt bekam und quer durch die ganze Stadt verfolgt wurde, ganz abgesehen vom Entzug und Streit mit Menschen, die sie ... mit Menschen, die sie gerne hatte, und ganz abgesehen von der Angst vor Todesflüchen und dem Erwischtwerden.
    Vielleicht beobachtete sie jemand gerade in diesem Moment. Sie hatte zwar in einem billigen und schlampig ausgeführten Versuch, neugierige Augen auszusperren, eine Decke vor die farbige Glaswand gehängt - Augen aussperren, dachte sie leise kichernd -, aber trotzdem ...
    Paranoia. Das war alles. Sie war paranoid. Die Worte auf den Seiten begannen zu verschwimmen. Sie steckte sie in die Akte zurück und klappte sie zu. Schluss mit dem Lesen. Zeit für ein bisschen Musik oder vielleicht noch ein paar Folgen von Pyles Serie, die tatsächlich gar nicht mal so übel war. Die erste Disc hatte sie noch nicht ganz durchgeguckt.
    Und sie hatte sich immer noch nicht die Discs angesehen, die sie im Haus der Pyles kopiert hatte. Das konnte sie doch jetzt mal erledigen.
    Die Disc wurde sofort abgespielt, als der Player sie eingezogen hatte. Chess holte sich noch schnell eine Flasche Wasser für ihren trockenen Mund. Die Tüte war so gut wie heruntergebrannt; sie drückte sie zwischen den Fingerspitzen aus und machte es sich im Schneidersitz auf den ausgebeulten Sitzkissen bequem.
    Das Schlafzimmer der Pyles. Kym, nackt, mit gefesselten Handgelenken und einem anzüglichen Grinsen auf dem Gesicht. Ach du Scheiße. War das etwa alles, was auf diesen Discs zu sehen war? Rogers und Kyms Privatpornos? Falls das stimmte, konnte Chess sich auf ein paar lange Stunden gefasst machen. Sie war ungefähr so wild darauf, den beiden zuzusehen, wie sich Lex Namen auf den Arsch tätowieren zu lassen.
    Aber genau so war es. Auf der nächsten Disc bot sich dasselbe und auf der nächsten auch. War das das Ergebnis einer Langzeitbeziehung? Langweilten sich die Leute so sehr miteinander, dass sie sich als Schäfer und Milchmädchen, als Hexe und Ältester, als Schulmädchen und Lehrer oder sonst was verkleiden mussten, nur um so zu tun, als würden sie nicht mit dem gleichen Menschen ficken wie beim vorigen Mal?
    Und das waren Menschen, die sich doch eigentlich gern haben sollten - sich sogar lieben sollten. Sie hatten vor dem Gesetz geschworen, sich zu lieben, und hatten sich durch Blut und Magie in der Kirche miteinander verbunden. Jetzt waren sie bis an ihr Lebensende an jemanden gefesselt, den sie dermaßen in- und auswendig kannten, dass nur noch Langeweile übrig blieb. Es war unmöglich, einen anderen Menschen wirklich zu kennen und ihn noch zu wollen, ihn zu lieben.
    Verdammt, der einzige Grund, aus dem Lex immer noch mit ihr zusammen war, und der einzige Grund, warum sie es gestattete, abgesehen von den Gratisdrogen, war, dass sie

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