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Seeteufel

Seeteufel

Titel: Seeteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Megerle
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angerufen. Auch Neidling habe sich in Luft aufgelöst, berichtete sie. »Fast könnte man auf den Gedanken kommen, die beiden seien gewarnt worden«, fügte sie hinzu.
    Â»Ich bitte dich; wer hätte das tun sollen? Außer uns hat niemand von der drohenden Festnahme gewusst.«
    Â»Was machen wir jetzt?«
    Â»Du und Hanno, ihr schnappt euch Bretschwiler und Mirko. Dann besorgt ihr euch eine Genehmigung zur Konteneinsicht, und zwar für Loske, Neidling, Bretschwiler und Heaven’s Gate . Ich bin sicher, dass wir auf Beweise stoßen.«
    Â»Fahndung nach Loske und Neidling einleiten, Chef?«
    Â»Umgehend. Und schreibt auch die Fahrzeuge zur Fahndung aus.«
    Wolf hatte eben den Anlasser betätigt, als das Funkgerät schnarrte. »Leo, wo bist du?«, fragte Sommer.
    Der Chef höchstpersönlich, mitten in einem Einsatz? Wolf informierte ihn über seinen Standort und die geplanten Festnahmen.
    Â»Klink dich aus, Leo, du wirst hier gebraucht.«
    Â»Ja, aber …«
    Â»Es ist dringend!«
    Â»Verstanden.« Mussten Jo und Vögelein eben sehen, wie sie ohne ihn zurechtkamen.
    Zurück im »Aquarium«, erlebte Wolf die Überraschung seines Lebens. Dieser Kerl da neben Sommer … täuschte er sich oder kam ihm die Visage bekannt vor? Nein, es gab nicht den geringsten Zweifel – das musste Göbbels sein, Göbbels, der zwielichtige, lautstarke, unerschrockene Wortführer der Überlinger Penner! Wolf war völlig perplex. Das also hatte Göbbels gemeint, als er am Telefon von Aufklärung sprach!
    Â»Du kannst den Mund wieder zuklappen, Leo. Darf ich dich mit einem Kollegen bekannt machen: Klaus Hindemith, Sonderermittler beim LKA . Staatsanwalt Dr.   Hirth kennst du ja.«
    Wie in Trance schüttelte Wolf Göbbels’ Hand, dann die des Staatsanwalts.
    Â»Mit dem Komponisten gleichen Namens weder verwandt, noch verschwägert«, ergänzte Hindemith und weidete sich diebisch an Wolfs Verblüffung.
    Â»Sonderermittler LKA ? Ich versteh nicht … Was hat das mit unseren Pennern hier zu tun?« Wolf konnte die Neuigkeit noch immer nicht fassen.
    Â»Verdacht auf Drogenhandel in großem Stil – aber das ist eine längere Geschichte. Seit gestern wissen wir jedenfalls, dass die Dealer nicht von der Überlinger, sondern von der Friedrichshafener Pennerszene aus operieren, deshalb sollte ich abgezogen werden. Allerdings …«
    Â»Allerdings?«
    Â»Nun, ich bin zufällig auf gewisse Verbindungen zwischen den Überlinger Pennern und Heaven’s Gate gestoßen, da hab ich um ein paar Tage Verlängerung gebeten. Wollte rauskriegen, was dahintersteckt.«
    Â»Ah, verstehe! Darum warst du also immer in der Nähe, um Jo und Karin Winter vor Schlimmerem zu bewahren.« Wolfs Gesicht verzog sich zu einem beifälligen Grinsen, mit einer schnellen Drehung wandte er sich zu Sommer um. »Und du hast die ganze Zeit über Bescheid gewusst! Du bist mir ein schöner Freund!«
    Wolf umrundete Hindemith einmal zur Gänze. »Und, was macht die Leber?«, fragte er.
    Hindemith gelang es nur mit Mühe, ernst zu bleiben. »Danke der Nachfrage. Regeneriert sich gerade wieder.«
    Kopfschüttelnd musterte Wolf ihn von Kopf bis Fuß. »Hätte nicht gedacht, dass aus dir jemals wieder ein anständiges Mitglied der Gesellschaft wird.«
    Â»Da siehste mal wieder: Kleider machen Leute.«
    Â»Wie schön. Hinken tun wir auch nicht mehr … und selbst die Beißerchen sind wieder vollzählig an ihrem Platz. Wunder über Wunder!«
    Â»Ja, Herr Kommissar, äh, Leo … Mensch, an diese Anrede muss ich mich erst noch gewöhnen.« Hindemith grinste breit. »Du kennst doch die kleinen Tricks: Mit einer spitzen Einlage im Schuh gehst du bei jedem Schritt ganz automatisch leicht in die Knie – oder hast du noch nie einen Stein im Schuh gehabt? Und was die Zahnlücke angeht: Ein bisschen schwarzen Mattlack auf die Hauer gepinselt, und schwupp, sind sie weg.«
    Â»Stimmt. Selbst ich bin drauf reingefallen«, grinste Wolf.
    Â»Das einzige Problem ist, den Lack hinterher wieder abzukriegen.«
    Â»Bitte, meine Herren«, unterbrach Dr.   Hirth den Disput der beiden, »für Ihre Fachsimpeleien haben Sie später noch genügend Zeit. Hier nur so viel, Herr Wolf: Kollege Hindemith vom LKA wird Sie bei den Ermittlungen im BWVG

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