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Segel aus Stein

Segel aus Stein

Titel: Segel aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Freizeit in Anspruch genommen, Mar«, sagte Macdonald.
    »Doch, aber ich hatte sowieso nichts vor.«
    »Das klingt nicht gut.«
    »Im Gegenteil, Steve, im Gegenteil.« Sie warf das dicke schwarze Haar zurück und lächelte dünn. »Schon mal die Geschichte von dem Paar gehört, das getrennte Wege ging?«
    »Bruce? Ist das wahr?«
    Die Menschen in den Highlands sind offenbar eine einzige große Familie, dachte Winter.
    »He met a wee lassie down in Glasgow«, sagte Mar McGoldrick. »He was supposed to be on special training.«
    Sie lächelte wieder dünn.
    »Someone somewhere got it wrong.« Sie schaute Macdonald an. »The training.« Sie schaute Winter an. »She's a police officer, too.«
    »Sorry to hear this«, sagte Macdonald.
    »First I thought of having them executed, the two of them. But then I decided it was better to work and work hard.« Sie zeigte auf Macdonalds Lederjackenärmel. »So your request came in handy.«
    »Was hast du herausgefunden?«, fragte Macdonald.
    »Das Unglück«, sagte sie, »Aber das ist ja keine Überraschung.«
    »Und nichts Neues, was ans Licht gekommen ist?«, fragte Macdonald.
    »Nein«, sagte Mar McGoldrick. »Der Trawler hatte Kurs auf den Leuchtturm in Kinnaird Head, nehme ich an, und irgendwo eine unbekannte Anzahl Seemeilen weiter im Nordosten ist etwas passiert, und das Schiff ging unter. Mit allem.« Sie schaute in die Papiere. »>Marino<. Komischer Name. Sonst haben Schiffe doch immer Frauennamen.«
    »Vorher hat sich die Schiffsbesatzung hier in Aberdeen aufgehalten«, sagte Winter.
    »Ja. Sie haben auf dem Schiff im Hafen gewohnt, meistens unten in Albert Basin.«
    »Alle?«, fragte Macdonald.
    »Ja . es handelte sich offenbar um eine Gruppe, die nicht rumlief und Krethi und Plethi erzählte, dass sie hier war. Aber die Behörden haben sie natürlich registriert . wo sie nun mal auf der anderen Seite der Minenfelder gelandet waren. Ich habe hier die Namen.«
    Sie reichte Winter ein Blatt Papier.
    Er las die Namen auf der Kopie, sie waren in ordentlicher Schrift aufgereiht: Bertil Osvald, Egon Osvald, John Osvald, Arne Algotsson, Frans Karlsson.
    Sie waren fünf, dachte Winter. Das wusste er. Aber warum waren sie nicht acht? Ein Fischdampfer jener Zeit hatte acht Mann Besatzung.
    »Drei waren auf der letzten Reise dabei«, sagte McGoldrick.
    Winter nickte. Egon Osvald, Frans Karlsson, John Osvald.
    Jetzt war Bertil Osvald tot und Arne Algotsson lebte in seiner eigenen Welt.
    »Aber es sind doch nicht nur die drei an Bord gewesen?«, fragte Macdonald.
    Mar McGoldrick breitete die Hände aus.
    »Es gibt keine Angaben, dass ein anderer Fischer auf >Marino< angeheuert hat«, sagte sie. »Es wurde natürlich eine gründliche Untersuchung vorgenommen, als das Schiff verschwunden war, aber es scheint niemand sonst dabei gewesen zu sein. Und nach dem Unglück haben sich auch keine weiteren Angehörigen gemeldet.« Sie legte das Papier auf den Tisch. »Das sagt doch auch schon einiges aus.«
    »Und das Schiff ist nie gefunden worden?«, fragte Macdonald. »Ich meine, das Wrack.«
    »Nein.«
    »Vielleicht war es gar kein Wrack«, sagte Winter und machte einen Schritt vorwärts. Niemand hatte daran gedacht, sich hinzusetzen. »Vielleicht hast du gerade einen Freud'schen Versprecher gemacht, Steve.«
    »Please explain, Chief Inspector«, sagte Mar McGoldrick.
    »>Marino< ist vielleicht gar nicht untergegangen«, sagte Winter. »Sie sind vielleicht einfach nur ... verschwunden. Aus irgendeinem Grund. Verbrechen, Rache, was weiß ich. Ist einfach woandershin gesegelt.«
    »Rio de Janeiro«, sagte Steve Macdonald.
    »Hast du das nicht auch schon mal gedacht, Steve?«
    »Das hätten sie nicht geschafft«, sagte Mar McGoldrick.
    »Wirklich nicht?«, sagte Winter.
    »Auf keinen Fall. Zu der Zeit konnte man kein Schiff an der Küste verstecken, am allerwenigsten einen Fischdampfer oder einen Trawler. Es herrschte Krieg. Man kann über die Küstenwache von heute sagen, was man will, aber damals haben sie ihre Aufgabe ernst genommen. Es war eine Tatsache, dass sich deutsche U-Boote in den Gewässern hier aufhielten und U-Boot-Jäger und wer weiß was auf der Nordsee, und wir haben das ernst genommen.«
    »Aber die Schmuggelei ging auch im Krieg weiter«, sagte Macdonald.
    »Nicht mit den Deutschen«, sagte Mar McGoldrick.
    »Trotzdem ist sie weitergegangen.« Steve setzte sich plötzlich, stand jedoch sofort wieder auf. »Es gab Häfen. Geheime Häfen oder jedenfalls so geheim, wie sie unter

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