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Segel aus Stein

Segel aus Stein

Titel: Segel aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Gefährlicher.
    Anette Lindsten hatte regelmäßige Züge, aber hübsch war sie nicht. Aneta Djanali hielt das Bild in der Hand. Das Gesicht war länglich, und dieser Eindruck wurde noch von dem gerade herabfAllenden Haar unterstrichen. Sie trug ein Kleid, das ihr zu weit war. Anette und Hans saßen auf einer Bank. Es war nicht zu erkennen, wie groß Anette war. Der Mann war normal gebaut, vielleicht einsachtzig, vielleicht etwas kleiner.
    Anette hielt ein Eis am Stiel in der Hand. Das Eis begann gerade zu schmelzen.
    Das Foto war in einer Straße aufgenommen, wo Autos parkten. Hinter dem Paar war ein Laden zu erkennen, aber den Namen konnte sie nicht lesen. Ein Kind war auf dem Weg in den Laden, vielleicht auf dem Weg zum Eiscafe. Auf dem Foto waren scharfe Schlagschatten. Außerhalb der Fotografie schien irgendwo hell die Sonne.
    »Das ist vor ein paar Jahren aufgenommen worden«, sagte Sigge Lindsten.
    Aneta Djanali nickte.
    »Und jetzt ist es wohl Zeit, nach Kortedala zu fahren und sich die Verwüstung anzuschauen«, sagte er.
    »Ich fahre Sie«, sagte Aneta Djanali.
    Im Auto dachte sie an Anette.
    Hatte er sie schon damals geschlagen? Der Mann, der auf dem Foto neben ihr saß mit seinem breiten Lächeln?
    Hatte sie immer noch Hoffnung?
    Ich muss sie fragen. Falls ich sie jemals treffe.
    Familie Winter-Hoffman war auf dem Heimweg über die Brücken, als Winters Handy klingelte.
    »Ja?«
    »Hej, Erik. Möllerström hier.« »Ja?«
    Winter hörte Möllerström husten. Janne Möllerström war Kriminalinspektor und der Registrator des Dezernats. Alles lief über Möllerström, genau wie alles über Winter lief. Aber Möllerström archivierte alles in seinen fortschrittlichen PC-files. Winter archivierte es in seinem Kopf ... seine Theorien, Hypothesen in seinem Powerbook. Möllerström hatte mehrere Computer. Und Telefone.
    »Eine Frau hat wiederholt nach dir gefragt. Sie klang ziemlich verzweifelt.«
    »Wie heißt sie?«
    »Osvald, Johanna Osvald.«
    »Hat sie eine Telefonnummer hinterlassen?«
    Möllerström las ihm die Nummer vor. Winter erkannte sie. Johanna hatte sie ihm gegeben.
    »Was hat sie noch gesagt?«
    »Nur, dass du sie so bald wie möglich anrufen sollst.« »Heute Abend noch?«
    Er sah zu Angela und Elsa, die fünf Meter vor ihm gingen. Elsas Hand ragte aus dem Buggy. Angela ging schnell.
    Rasch wählte er die Nummer, die er von Janne bekommen hatte, und atmete auf, als das Besetztzeichen ertönte. Das Handy klingelte im selben Moment, als er auf aus drückte. Er erkannte die Nummer auf dem Display.
    »Sie hat wieder angerufen«, sagte Möllerström. »In diesem Augenblick.«
    »Ich habe Feierabend«, sagte Winter.
    »Das ist ja was ganz Neues bei dir«, sagte Möllerström.
    »Was ist denn bloß so wichtig?«, fragte Winter. »Sie hat nur gesagt, dass sie mit dir sprechen will.« »Mhm.«
    »Den Grund erfährst du am besten, wenn du sie anrufst.«
    »Danke für deinen Rat, Janne. Ich wünsch dir noch einen schönen Abend im Dienst.«
    Angela wartete bei Rot an der Allen.
    »Das mobile Büro«, sagte sie.
    »Tja.«
    »Es gibt einen Knopf zum Abschalten.«
    Er antwortete nicht. Jetzt fand er sie ungerecht. Er versuchte ja gerade, ein Gespräch abzuwimmeln. Es war immer noch das erste Mal.
    »Für alle, nur für dich nicht«, fügte sie hinzu.
    »Was?«
    »Einen Knopf zum Ausschalten, für alle, nur für dich nicht.«
    »Ich bitte dich, Angela.«
    Die Ampel sprang um auf Grün. Sie überquerten die Straße. Er sah, dass Elsa den Kopf hängen ließ. Ihm würde es auch schwer fAllen sich wach zu halten, wenn er kurz nach der blauen Stunde in so einer Karre herumgefahren würde.
    »Sie können dir einen Wagen schicken, falls es wirklich wichtig ist, oder?«
    »Wenn ich die Stadt nicht verlassen habe«, sagte er.
    »Die Stadt verlassen! Du hast doch wohl keine Erlaubnis die Stadt zu verlassen?!«
    »Bei schriftlichem Antrag drei Monate im Voraus.«
    »Was für ein Fall muss denn eintreten, dass sie nach dir suchen, falls du nicht in der Wohnung bist?«, sagte sie. »So einer wie jetzt.« »Du weißt, was ich meine.« Er sah auf die Uhr.
    »Offiziell bin ich immer noch im Dienst«, sagte er. »Galt das auch für die Stunde in der neuen Bar?« »Das ist mein neues Büro.« Das Handy klingelte wieder.
    »Du musst drangehen«, sagte Angela. »Du bist noch im Dienst.«
    Es war wieder Möllerström.
    »Zum Teufel, Janne!«
    »Entschuldige, entschuldige, Chef, aber sie hat angerufen und gesagt, es geht um ihren

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