Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Segel aus Stein

Segel aus Stein

Titel: Segel aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
Vom Netzwerk:
zu beiden Seiten bis zum Meer hin und landeinwärts nach Osten wie von Sturmlichtern erleuchtet. Fähren kamen und fuhren weg.
    »Es heißt, Göteborg ist ein toter Hafen, aber das kann man nicht glauben, wenn man es von hier aus sieht«, sagte Halders.
    »Hat das nicht etwas mit der Werftindustrie zu tun?«, sagte Aneta Djanali. »Darum geht es doch.«
    »Die Hammerschläge sind verstummt«, antwortete Halders.
    »Du scheinst traurig darüber zu sein.«
    »Das ist immer ein Grund, traurig zu sein«, sagte er.
    »Wer strahlt nicht beim Geräusch von Hammerschlägen?«
    »Hier strahlt es jedenfalls«, sagte sie, als sie in dem neuen Wohnviertel parkten. Die netten Häuser leuchteten protzig im Schein der Sturmlichter.
    »Es ist bestimmt nicht billig, hier zu wohnen«, sagte Halders.
    »Natürlich nicht.«
    »Wie kann sie sich das leisten? Marke? Was war noch ihr Beruf?« »Kontoristin beim Amtsgericht.« »Wirtschaftsvergehen?« »Nein«, sagte Aneta Djanali. »Dann begreif ich es nicht«, sagte Halders. »Ihr Ex hat wohl Kohle. Das müssen wir überprüfen.« »Falls das nötig ist«, sagte Halders. Aneta Djanali machte drei Schritte beiseite. »Ihr Auto ist zu Hause«, sagte sie.
    Susanne Marke öffnete nach dem ersten Klingeln, als ob sie hinter der Tür gewartet hätte.
    Sie sieht nicht mehr so anmaßend aus. Aneta Djanali entdeckte einen unsicheren Ausdruck in ihrem Gesicht, aber vielleicht war sie auch nur verblüfft.
    Susanne Marke ließ sie mit einer Handbewegung eintreten und sagte, sie könnten die Schuhe anbehalten.
    Das Wohnzimmerfenster gab den Blick auf die Lichter des anderen Flussufers frei. Halders konnte die angeleuchtete Seemannsfrau sehen. Sie schaute ihm in die Augen.
    In einem der weißen Ledersessel saß eine Frau. Sie trug einen Verband um die linke Hand. Aneta Djanali erkannte das Gesicht.
    »Was ist eigentlich passiert?«, fragte sie direkt.
    »Wann?«, fragte Anette Lindsten.
    »Zu Hause bei ... in Ihrem Elternhaus.«
    »Was meinen Sie?«
    »Die Scheibe in der Verandatür ist eingeschlagen.« »Ach das . ich bin dagegengestoßen.«
    Sie hielt ihre Hand hoch. Der Verband hatte sich gelöst. Es war nur eine locker gewickelte Gazebinde.
    »Ich wollte sie aufdrücken . die Tür klemmt . und plötzlich ist das Glas kaputtgegangen, und ich . hab mich geschnitten.«
    »Unten an der Schwelle?«, fragte Halders.
    »An der Stelle . klemmte die Tür«, sagte sie und warf Susanne Marke einen schnellen Blick zu.
    Übt sie ihre Hausaufgaben und lässt sich von Marke kontrollieren?, dachte Aneta Djanali. Ist das auch eine Drohung? Aber warum ist sie hierher gekommen?
    »Warum sind Sie hierher gekommen?«, fragte Halders.
    »Sie darf ja wohl fahren, wohin sie will?«, fragte Susanne Marke zurück.
    »Maul halten!«, sagte Halders.
    »Ich ka.«
    »Wir haben versucht, Sie zu erreichen, Anette«, unterbrach Halders Susanne Marke, ohne Anette Lindsten aus den Augen zu lassen. »Warum haben Sie sich vor uns versteckt?«
    »Ich hab . hab mich nicht versteckt.«
    »Nach Angaben Ihrer Nachbarn in Kortedala sind Sie Gewalt ausgesetzt gewesen«, sagte Halders. »Gewalt und Bedrohung. Darüber wollen wir mit Ihnen sprechen. Wir mögen weder Gewalt noch Bedrohung im Allgemeinen und im Besonderen nicht gegen Frauen.«
    »Und wie nennen Sie das, wenn Sie hier einfach reinmarschieren und mich schikanieren?«, warf Susanne Marke ein.
    Ihre Unsicherheit schien verschwunden zu sein. Aneta Djanali versuchte etwas in ihrem Gesicht zu lesen. War Anette von sich aus gekommen? Einfach so, einfach aufgetaucht? Oder hatte Susanne Marke sie gebeten zu kommen?
    »Warum sind Sie hier, Anette?«, fragte Aneta Djanali weich.
    Anette Lindsten antwortete nicht. Versuchte sie den Blick der Seemannsfrau einzufangen? Oder studierte sie die leuchtenden Kirchtürme bis hinauf in den Himm.
    »Ich hab nichts mehr zu sagen«, sagte Anette Lindsten.
    »Sie mü. müssen mich in Frieden lassen.«
    »Und ich muss Sie bitten zu GEHEN«, sagte Susanne Marke.
    »Wir können Sie hinbringen, wohin Sie wollen«, sagte Aneta Djanali.
    Wie ist sie hierher gekommen? Hat sie jemand gebracht? Ein Taxi?
    »Ich bringe Anette, wenn sie fahren möchte«, sagte Susanne Marke.
    »Möchten Sie nach Hause?«, fragte Aneta Djanali.
    Anette Lindsten schüttelte den Kopf.
    »Wir können Sie auch zu Ihren Eltern nach Vallda fahren«, sagte Anette Djanali.
    »Sie sind auf dem Weg hi. ich meine, auf dem Weg nach Hause«, sagte Anette Lindsten.
    »Haben Sie mit ihnen

Weitere Kostenlose Bücher