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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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unmoralische Frau, die mit anderen Männern schläft.«
    »Ein Gerücht! Und was für eins! Du läßt die Männer ja nie schlafen. Nie. Ich erzähle es ihm.«
    »Mach dir nicht die Mühe; Vater hatte sich schon seine Meinung über mich gebildet, ehe wir beide uns zum erstenmal begegnet sind. Wie sind die Miezen in Plattsburg? Schmackhaft? Zärtlich?«
    »Hepzibah, ich gebe es nicht gern zu, aber Tatsache ist… Na ja, ich habe keine gekriegt. Nicht eine!«
    »Aber Clarence!«
    »Honigmädel, was glaubst du, wie wir ackern mußten! Feldinstruktionen und Drills und Vorlesungen tagsüber, sechs Tage die Woche – und Überraschungsdrills am Sonntag. Weitere Vorlesungen abends und ständig noch mehr Bücherbüffeln, als überhaupt möglich war. Um Mitternacht hieß es dann ins Bett fallen. Aufstehen um sechs. Fühle mir mal die Rippen; ich bin ganz abgemagert. Hey! Das ist keine Rippe!«
    »Na und? Es ist eigentlich überhaupt kein Knochen. Hubert, ich habe vor, dich im Bett zu halten, bis du wieder etwas dicker und kräftiger geworden bist. Deine Geschichte ist mir richtig zu Herzen gegangen.«
    »Sie ist tragisch, ich weiß. Aber welche Ausrede hast du ? Justin hätte dir bestimmt gerne ein paar leichte Übungen angeboten, da bin ich mir sicher.«
    »Liebster, ich hatte Justin und Eleanor zum Abendessen da, das ist richtig, aber mit einem Haus voller Kinder und Vater als notorischer Nachteule bekam ich nicht mal den Popo getätschelt. Nur ein paar galante, unanständige Dinge wurden in mein entsetztes Ohr geflüstert.«
    »Dein was? Du hättest doch zu ihnen fahren können.«
    »Aber das ist so weit weg!« Es war sogar mit dem Auto ein ordentliches Stück, und mit der Straßenbahn nahm die Reise überhaupt kein Ende. Wir hatten die Weatherals zuerst in unserer neuen Kirche kennengelernt, der Linwood-Methodistenkirche, nachdem wir in unser neues Haus am Benton Boulevard gezogen waren. Noch im selben Jahr zogen sie, nachdem wir freundschaftliche, aber noch nicht intime Beziehungen zu ihnen eingegangen waren, in den J.-C.-Nichols-Unterbezirk, draußen in der Country-Club-Gegend, wo sie zu einer Episkopalkirche wechselten, die näher an ihrem Haus lag. Damit landeten sie deutlich außerhalb unseres Einzugsbereiches.
    Briney und ich hatten uns über sie unterhalten – beide rochen gut –, aber sie waren nun mal zu weit weg, um sie häufiger zu treffen, und sie waren älter und eindeutig ziemlich wohlhabend. All diese Faktoren schüchterten mich ein bißchen ein, so daß ich sie innerlich schon abgehakt hatte.
    Schließlich lief Brian ihnen wieder über den Weg, als Justin sich um die Aufnahme in Plattsburg bemühte; er hatte Brian als Referenz angegeben, was meinem Mann natürlich schmeichelte. Justin wurde allerdings als Offizierskandidat abgelehnt; er hatte einen beschädigten Fuß, Folge eines Unfalls aus der Zeit, als er noch nicht mal laufen konnte. Er humpelte so leicht, daß es kaum auffiel. Brian verwandte sich brieflich für ihn, aber vergeblich. Immerhin lud uns Eleanor im Januar zum Abendessen ein, eine Woche vor Brians Abreise.
    Sie hatten ein schönes großes Haus und noch mehr Kinder als wir. Justin hatte mit dem Bauplan eine elegante, aber teure Idee realisiert: Die Eheleute verfügten nicht nur über ein großes Schlafzimmer für sich, sondern über das ganze obere Stockwerk eines Flügels, eine richtige Riesensuite: Wohnzimmer (zusätzlich zu einem offiziellen Salon und einem Familienwohnzimmer im Erdgeschoß), ein riesiges Schlafzimmer mit Speiseschrank und Weinfach in einer Ecke sowie ein aus mehreren Einheiten bestehendes Bad (Wanne, Dusche, zwei Klosetts, eins davon mit einer Zusatzeinrichtung, von der ich noch nie gehört hatte: ein Springbrunnenbidet).
    Eleanor half mir dabei, das Bidet auszuprobieren, und ich war entzückt! Genau das, was Maureen mit ihrem verräterischen Körpergeruch brauchte! Ich erzählte ihr davon.
    »Ich halte deinen natürlichen Duft für köstlich«, versetzte sie darauf ernst. »Justin ebenso.«
    »Hat Justin das wirklich von mir gesagt?«
    Eleanor nahm mein Gesicht zwischen die Hände und küßte mich sanft und freundlich mit nachgiebigen Lippen. Es war kein Zungenkuß, sondern ein völlig trockener. »Das hat er. Und er hat noch viel mehr gesagt. Liebes, er fühlt sich gewaltig zu dir hingezogen…« Das war mir bekannt. »Ich übrigens ebenfalls. Nicht nur zu dir, sondern auch zu deinem Mann. Brian elektrisiert mich durch und durch! Sollte es der Zufall wollen, daß ihr

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