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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Ich kriege Kinder so mühelos, wie eine Henne Eier legt. Einmal »autsch« gesagt, und die Sache ist gelaufen.
    Briney unterbrach sie schließlich, ein wenig zu meiner Erleichterung. Ich mag nicht mal hören, was alles an schrecklichen Sachen passieren kann, wenn eine Geburt schiefgeht. »Das ist alles sehr interessant«, sagte er. »Darf ich eine Frage stellen, Ira? Ist Ted ein Mediziner oder nicht? Entschuldigen Sie, Ted.«
    »Keine Ursache, Brian. Meine ganze Geschichte klingt windig, ich weiß. Darum erzähle ich sie ja auch nicht gern.«
    »Brian, hast du während der letzten dreißig Minuten nicht gehört, daß ich Ted als ›Doktor‹ angesprochen habe?« fragte Vater. »Was mich allerdings wütend macht – oder eher in Verlegenheit bringt –, ist die Tatsache, daß er mehr über die medizinische Kunst weiß, als ich je lernen könnte. Trotzdem hat die Fachsimpelei den Wunsch in mir geweckt, wieder zu praktizieren.«
    Theodore räusperte sich und hörte sich dabei ganz wie Vater an. »Mrrmpf, Dr. Johnson…«
    »Ja, Doktor?«
    »Ich glaube, meine überlegenen Therapiekenntnisse – besser, meine Kenntnisse von überlegener Therapie – machen Ihnen deshalb zu schaffen, weil Sie mich für jünger halten. Wie ich jedoch schon erklärt habe, sieht das nur so aus. In Wirklichkeit bin ich älter als Sie.«
    »Wie alt?«
    »Ich habe eine Antwort auf diese Frage schon verweigert, als Mrs. Smith sie mir stellte…«
    »Theodore! Ich heiße Maureen!« (Der Mann brachte mich wirklich zur Verzweiflung!)
    »Kleine Kinder spitzen stets die Ohren, Maureen«, versetzte Theodore ruhig. »Dr. Johnson, die Behandlungstechnik meiner Zeit ist nicht schwerer zu erlernen als die der heutigen; sie ist sogar leichter, da sie weniger empirischen Charakter hat, als vielmehr auf präzise erprobten Theorien beruht. Mit einer korrekten und logischen Theorie als Ansatz könnten Sie ruckzuck aufholen; unter Anleitung sogar in klinischer Praxis. Es würde Ihnen nicht schwerfallen.«
    »Verdammt, Sir, ich werde nie die Chance dazu haben!«
    »Aber Doktor, genau das biete ich Ihnen doch an! Meine Schwester holt mich vereinbarungsgemäß am 2. August 1926 in Arizona ab, also in acht Jahren. Wenn Sie möchten, nehme ich Sie gerne mit in meine Zeit und auf meinen Planeten, wo Sie Behandlungsmethoden studieren können. Ich bin Vorsitzender des Direktoriums einer medizinischen Fakultät; da gibt es also kein Problem. Anschließend können Sie entweder auf Tertius bleiben oder zur Erde zurückkehren, und zwar exakt an den Ort und zu dem Zeitpunkt, an dem Sie von dort aufgebrochen sind, falls das Ihr Wunsch ist – allerdings mit aufgefrischter medizinischer Bildung und ein wenig verjüngt. Als Nebeneffekt der Verjüngung ergibt sich auch wieder eine gesteigerte Lebenslust.«
    Vater machte ein merkwürdiges Gesicht, als hätte er ein Gespenst gesehen. Ich hörte ihn murmeln: »›… auf einen sehr hohen Berg, zeigte ihm alle Reiche der Welt .. .‹« Und Sergeant Theodore ergänzte: »›… und ihre Herrlichkeit…‹ Matthäus vier, Vers acht. Aber Doktor, ich bin nicht der Teufel und biete Ihnen weder Schätze noch Macht, lediglich die Gastfreundschaft meines Heims, wie ich die Ihres Heims genossen habe – zuzüglich eines Auffrischungskurses, wenn Sie ihn möchten. Sie brauchen sich jedoch nicht heute abend zu entschließen; dazu bleiben Ihnen noch mehr als acht Jahre. Es reicht, wenn Sie sich in der letzten Minute entscheiden. Die Dora – das ist mein Schiff – bietet reichlich Platz.«
    Ich legte Vater eine Hand auf den Arm. »Vater, erinnerst du dich an 1893?« Ich warf Ted einen Blick zu. »Vater studierte Medizin bei einem Lehrer, der nicht an Keime glaubte. Nachdem er schon viele Jahre lang praktiziert hatte, besuchte er 1893 die Northwestern University, um zum aktuellen Wissensstand auf dem Gebiet der Keime und Asepsis und solcher Dinge aufzuschließen. Vater, das hier ist genau das selbe – eine unglaubliche Gelegenheit! Natürlich nimmt er an, Theodore; er benötigt manchmal nur etwas Zeit, seine Wünsche einzugestehen.«
    »Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten, Maureen! Ted sagte, ich könnte mir mit der Antwort acht Jahre Zeit lassen.«
    »Carol würde keine acht Jahre dafür brauchen – und ich ebenfalls nicht! Vorausgesetzt, Brian wäre einverstanden. Falls Theodore auch mich zur selben Stunde zurückbringen könnte…«
    »Das kann ich.«
    »Würde ich Tamara kennenlernen?«
    »Natürlich.«
    »Oh! Brian? Nur ein

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