Segeln im Sonnenwind
Hochzeits-zuwendungen für die Kinder kümmern. Für sieben insgesamt. Und für Marians fünf beziehungsweise neuerdings sechs.«
(Jedesmal, wenn bei uns »die Kasse geklingelt« hatte, also ein Babybonus von der Ira-Howard-Stiftung eingegangen war, hatte Brian ein Konto für das Kind eröffnet und den Betrag in seinen Büchern mit 6 Prozent vierteljährlich verzinst. Die Endsumme, etwa das Dreifache des ursprünglichen Babybonus – erhielt das Kind später als Hochzeitsgeschenk. Bis dahin konnte Brian achtzehn Jahre lang oder noch länger mit dem Geld arbeiten, und der geneigte Leser kann mir glauben, daß er mit seinen Investitionen mehr als 6 Prozent Gewinn machte, besonders nach 1918, nachdem er Theodores Vorhersagen als Richtschnur hatte. Ein einziges Wort – wie »Xerox« oder »Polaroid« – konnte ein Vermögen bedeuten, wenn man nur frühzeitig davon gehört hatte.)
»Hoppla! So nicht, Briney! Richard erhielt sein Hochzeitsgeld von uns, als er Marian heiratete. Die Kinder, die sie von ihm hat, sind unsere Enkel. Was ist mit den anderen Enkeln? Ich habe sie in letzter Zeit nicht gezählt, aber ich denke, es sind zweiundfünfzig. Hast du vor, sie alle aus dem zu subventionieren, was wir heute besitzen?«
»Die Situation ist anders.«
»Das ist sie ganz gewiß. Brian, du möchtest fünf unserer Enkel zuungunsten aller anderen Enkel und aller unserer noch unverheirateten Kinder bevorzugen. Das dulde ich nicht!«
»Ich beurteile das selbst.«
»Nein, das wirst du nicht tun. Ein echter Richter wird das im Rahmen eines richtigen Verfahrens tun. Oder du behandelst alle unsere Kinder gleich und verzichtest darauf, zugunsten von fünf Enkeln siebenundvierzig weitere zu übergehen.«
»Maureen, so hast du dich früher nie benommen.«
»Du hast ja auch noch nie unsere Partnerschaft aufgekündigt. Jetzt, wo du es allerdings getan hast, werden wir uns zu fairen Bedingungen trennen, oder du mußt alles einem Richter erklären. Brian, du kannst mich nicht einfach wie einen alten Schuh ausziehen und dann von mir erwarten, daß ich mich deinen Entscheidungen weiter so füge wie früher. Ich wiederhole mich: Hör auf, dich wie Woodie als kleines Kind zu benehmen. Nun – unter der Voraussetzung, daß wir uns bezüglich der Hochzeitsgelder geeinigt haben oder noch einigen werden, wie möchtest du den Rest aufteilen?«
»Wie? Zu drei gleichen Teilen natürlich.«
»Wovon ich zwei erhalte? Das ist großzügig von dir, mehr, als ich erwartet hatte.«
»Nein, nein! Ein Anteil für dich, einer für mich, einer für Marian. Alle gleich groß.«
»Was ist mit dem vierten Anteil? Dem für meinen neuen Gatten.«
»Du hast vor, wieder zu heiraten?«
»Keine aktuellen Pläne, aber es könnte passieren.«
»Dann überqueren wir diese Brücke, sobald wir sie erreicht haben.«
»Briney, Briney! Jetzt hast du dich aber festgefahren! Möchtest du einfach nicht kapieren, daß du mich nicht zwingen kannst, deine Verlobte als Miteigentümerin dessen zu betrachten, was du und ich gemeinsam erworben haben? Die Hälfte davon gehört mir. Fair ist fair.«
»Verdammt, Mo, du hast gekocht und die Hausarbeit erledigt. Ich war derjenige, der sich darum bemüht hat, ein Vermögen aufzubauen, nicht du!«
»Woher stammte denn das Kapital, Briney?«
»Wie bitte?«
»Hast du es vergessen? Wie brachten wir die ›Kasse zum Klingeln‹? Und wenn wir schon dabei sind, wodurch hast du vorzeitig vom Schwarzen Dienstag erfahren? Habe ich dabei nicht auch eine Rolle gespielt? Briney, ich habe nicht vor, mich mit dir darüber zu streiten, nur weil du einfach nicht fair sein möchtest. Du versuchst weiterhin, deiner neuen Liebe einen Teil dessen zuzuschustern, was du und ich gemeinsam erworben haben. Gehen wir damit doch vor Gericht. Wir können das hier in dieser Stadt machen, in einem Gütergemeinschaftsstaat, oder in Kalifornien, einem weiteren Gütergemeinschaftsstaat, oder auch in Missouri, wo du dich darauf verlassen kannst, daß ein Richter mir mehr als die Hälfte zugestehen würde. Bis dahin verlange ich vorläufigen Unterhalt…«
»Unterhalt!«
»… für mich und sechs Kinder, bis das Gericht entschieden hat, auf welche Summe sich mein Anteil sowie der Unterhalt für mich und die Kinder beläuft.«
Brian war baß erstaunt. »Willst du mich bankrott machen? Nur weil ich Marian gebumst habe?«
»Sicher nicht, Brian. Ich möchte nicht mal Unterhalt haben. Was ich wirklich möchte, und worauf ich bestehe – oder wir gehen vor
Weitere Kostenlose Bücher