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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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gestaltete die Lektüre des Wall Street Journal recht amüsant.
    Brian ließ sich Mitte 1946 von mir scheiden, und ich kehrte nach Kansas City zurück. Es blieben keinerlei Ressentiments zwischen ihm, Marian und mir zurück. Briney war im Grunde kein schlechter Junge gewesen, sondern hatte einfach nur so hart um Marian gekämpft wie früher einmal um mich. Und als ich erkennen mußte, daß ich auf mich selbst gestellt war und mein geliebter Gatte nicht mehr die wichtigste Rolle in meinem Leben spielte, hatte ich eben auch mit harten Bandagen zurück-geschlagen. Das war alles.
    Ressentiments ergeben keinen Sinn. Sobald das Raumschiff abhebt, sind alle Rechnungen bezahlt.

KAPITEL SIEBZEHN
    EIN NEUER ANFANG
    Meine Tochter Susan heiratete Henry Schultz am Samstag, den 2. August 1952, in der St.-Markus-Kirche der Episkopalen, Paseo 63 in Kansas City. Brian erschien zur Hochzeit seiner Tochter, während Marian mit ihren Kindern in Dallas blieb – mit einer akzeptablen Ausrede allerdings, wie ich ergänzen muß. Sie stand kurz vor der Niederkunft und hätte sogar Brian bitten können, bei ihr zu bleiben. Statt dessen überredete sie ihn jedoch, Susan nicht zu enttäuschen.
    Ich bin mir nicht sicher, ob Susan es überhaupt mit-bekommen hätte, aber mir wäre es ganz bestimmt aufgefallen.
    Mehr als die Hälfte meiner Kinder erschien ebenfalls, meist in Begleitung ihrer Ehegatten, dazu etwa vierzig meiner Enkel mit Ehegatten, mit ein paar Urenkeln und sogar einem Ururenkel. Kein schlechtes Ergebnis für eine Frau von offiziell siebenundvierzig! Kein schlechtes Ergebnis für eine Frau von tatsächlich siebzig Jahren und vier Wochen.
    Unmöglich? Nicht ganz! Meine Nancy brachte Roberta am Weihnachtstag 1918 zur Welt. Roberta heiratete mit sechzehn Zachary Barstow und gebar Anne Barstow am 2. November 1935. Anne Barstow heiratete Eugene Hardy und bekam ihr erstes Kind, Nancy Jane Hardy, am 22. Juni 1952.
     
    Name geb. am. Verwandtschafts-
      beziehung:
    Maureen Johnson 4.7.1882 Ururgroßmutter
    (Smith)
    Nancy Smith 1.12.1899 Urgroßmutter
    (Weatheral)
    Roberta Weatheral 25.12.1918 Großmutter
    (Barstow)
    Anne Barstow 2.11.1935 Mutter
    (Hardy)
    Nancy Jane Hardy  22.6.1952  Tochter
    Den Archiven zufolge gebar Nancy Jane Hardy (Foote) Justin Foote, den ersten dieses Namens, am letzten Tag des zwanzigsten Jahrhunderts, dem 31. Dezember 2000. Ich ehelichte seinen und meinen fernen Nachkommen Justin Foote den Fünfundvierzigsten, womit ich im Jahr 4316 A.D. gregorianischer Zeitrechnung in die Familie Lazarus Longs einheiratete. Das war fast vierundzwanzig Jahrhunderte später und im einhundertersten Jahr meiner persönlichen Zeitlinie.
    Die Familie Schultz war auf Susans Hochzeit fast so stark vertreten wie die Johnsons, obwohl die meisten von ihnen dazu aus Kalifornien oder Pennsylvanien einfliegen mußten. Sie brachten jedoch keine fünf Generationen in einem Zimmer zusammen. Ich freute mich, daß wir dazu in der Lage waren, und hielt mich nicht vornehm zurück, als der Photograph Kenneth Barstow ein Gruppenbild von uns machen wollte. Er postierte mich in der Mitte mit meiner Ururenkelin auf dem Schoß, in einem Halbkreis umgeben von meiner Tochter, Enkelin und Urenkelin – wie die Engel um die Mutter Gottes und das Jesuskind.
    Weswegen wir dann auch prompt gescholten wurden. Ken machte ein Photo nach dem anderen, bis Nancy Jane vor Langeweile losheulte. In diesem Augenblick trat Justin Weatheral ein und sagte: »Ken, darf ich mal deine Kamera sehen?«
    »Klar, Onkel Justin.« (Onkel ehrenhalber – erster Vetter dritten Grades, glaube ich. Die Howard-Familien er-reichten allmählich den Punkt, an dem jeder mit jedem verwandt war, inklusive der unvermeidbaren Inzucht-defekte, die später wieder ausgemerzt werden mußten.)
    »Du bekommst sie gleich zurück. Nun, meine Damen, und du besonders, Maureen – was ich zu sagen habe, ist ausschließlich für Eingeweihte, für bei der Stiftung registrierte Personen. Seht euch mal um. Ist die Loge bewacht? Sind irgendwelche Fremden da?«
    »Justin«, sagte ich, »zu diesem Empfang erhielt nur Zutritt, wer eine Einladung vorweisen konnte. An der Hochzeit konnte buchstäblich jeder teilnehmen, aber Zutritt zu diesem Zimmer hat niemand ohne Karte. Ich habe in unserer Familie dafür gesorgt und Johanna Schultz bei Henrys Verwandtschaft.«
    »Ich kam ohne Karte herein.«
    »Justin, jeder hier kennt dich!«
    »Das ist genau der Punkt. Wer ist sonst noch ohne Karte hereingekommen? Der gute

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