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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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und das ist alles, was zählt. Nicht wahr, Pixel?«
    » Rrrichtig! «
    »Also essen wir jetzt zu Mittag.«

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG
    WENDEPUNKT COVENTRY
    Ich aß nicht besonders viel.
    Die Party wurde für mich veranstaltet, und ich fand es wirklich toll, hätte aber eigentlich zwei Münder gebraucht – einen zum Essen und einen für die gut fünfzig Leute, die mich küssen wollten und die ich meinerseits küssen wollte. Ich hatte auch keinen richtigen Hunger. Selbst während meiner Zeit der Gefangenschaft (sowohl in der Kathedrale als auch beim Komitee für Ästhetische Streichungen) hatte es ausreichend zu essen gegeben.
    Was jedoch Liebe und warmherzige und liebevolle Menschen anbetraf, da war ich richtig ausgehungert.
    Sagte ich schon, daß die Party zu meinen Ehren veranstaltet wurde? Nun ja, andererseits läuft jede Feier, an der Pixel teilnimmt, ganz speziell auch für ihn. Er ist jedenfalls fest davon überzeugt und benimmt sich stets entsprechend. Mit hocherhobenem Schwanz lief er im Zickzack von einer Couch zur nächsten, akzeptierte Leckerchen und rieb sich an seinen Freunden und Dienern.
    Dagmar kam herbei, bat Laz, Platz zu machen, quetschte sich neben mich und umarmte und küßte mich. Ich stellte fest, daß mir die Tränen übers Gesicht liefen. »Dagmar, ich kann gar nicht beschreiben, was ich gefühlt habe, als ich deine Stimme hörte. Wirst du bei uns bleiben? Es würde dir gefallen!«
    Sie lächelte mich an und hielt mich dabei eng umschlungen. »Glaubst du wirklich, ich würde zurück nach Kansas City wollen? Im Vergleich mit K. C. ist Boondock das reinste Paradies!«
    »Gut! Ich werde deine Patin sein.« Was ich mit dem Arm spürte, den ich um sie gelegt hatte, verleitete mich zu der nächsten Bemerkung: »Du hast ein paar Pfunde zugelegt, und es steht dir gut. Und wie braun du geworden bist! Oder stammt das aus der Spraydose?«
    »Nein, ich habe es mir auf die schönste Art und Weise zugelegt – ich habe mich in die Sonne gelegt und die Dosis langsam erhöht. Maureen, du kannst dir gar nicht vorstellen, was für ein Vergnügen ein Sonnenbad für jemanden ist, der es in seiner Heimatstadt bisher immer riskiert hat, dafür öffentlich ausgepeitscht zu werden.
    »Mama«, machte sich Laz bemerkbar, »ich wünschte, ich könnte so braun wie Dagmar werden, statt diese gigantischen Sommersprossen zu haben.«
    »Die hast du von mir, Lapis Lazuli; ich bekomme auch immer welche. Das ist der Preis, den wir für rote Haare zahlen müssen.«
    »Ich weiß, aber Dagmar kann jeden Tag Sonnenbäder nehmen, Monat für Monat, ohne jemals Flecken zu bekommen. Schau sie dir an!«
    Ich richtete mich kerzengerade auf. »Was hast du gesagt?«
    »Ich sagte, daß sie niemals Flecken bekommt. Alle unsere Männer jagen hinter ihr her.« Sie kitzelte Dagmar am Arm. »Nicht wahr, Dagmar?«
    »Aber nein!«
    »Du sagtest ›Monat für Monat‹… Dagmar, das letzte Mal habe ich dich vor zwei Wochen gesehen! Wie lange bist du schon hier?«
    »Ich? Ah – etwas über zwei Jahre. Du warst ein schwieriger Fall; zumindest hat man mir das erzählt.«
    Nach zwanzig Jahren meiner persönlichen Zeit und sieben Boondock-Jahren, die ich jetzt beim Zeitkorps bin, hätte ich nicht mehr überrascht sein dürfen. Zeitparadoxa sind nichts Neues für mich. Ich führe sorgfältig Tagebuch, um auf dem laufenden zu bleiben und meine persönliche Zeit gegen Zeiten und Zeitlinien und Daten der Gegenden abzugrenzen, die ich erkunde. Diesmal war ich jedoch Gegenstand des Einsatzes gewesen. Ich war fünfeinhalb Wochen meiner persönlichen Zeit fort gewesen – aber es hatte mehr als zwei Jahre gedauert, mich zu finden und zu retten.
    Laz rief Hilda herbei, um mir alles zu erklären. Hilda drückte sich auf meiner anderen Seite zwischen Lorelei Lee und mich; langsam wurde es eng auf der Couch, auch wenn Hilda nicht viel Platz benötigt. »Mama Maureen«, begann sie ihre Ausführungen, »du hattest Tamara gesagt, du würdest dir einen freien Tag nehmen und verreisen. Sie wußte natürlich, daß du flunkerst, aber sie widerspricht niemals einer unserer kleinen Schwindeleien. Sie glaubte, du wolltest rüber nach Secundus, um ein bißchen Spaß zu haben und vielleicht auch einzukaufen.«
    »Hilda Mae, ich hatte wirklich vor, am nächsten Tag zurück zu sein, egal, wieviel Zeit meine Nachforschungen brauchen würden. Ich wollte ein paar Wochen im British Museum von 1950 auf Zeitlinie zwei verbringen und soviel wie möglich über die Schlacht um England,

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