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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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1940-41, in Erfahrung bringen. Dafür hatte ich mir extra ein neues Recorderimplantat zugelegt. Ich wollte nicht das Risiko eingehen, ohne gründliche Vorbereitung direkt zur Zeit des Krieges in England zu erscheinen. Man hätte mich nur allzu schnell als Spionin erschießen können. Ich wäre wirklich zum Abendessen am nächsten Tag zurück gewesen, hätte dieser Zeitbus keine Panne gehabt.«
    »Er hatte keine Panne.«
    »Wie bitte?«
    »Es war Sabotage, Mo. Die Revisionisten. Dieselbe Bande, die auf Zeitlinie drei beinahe schon mal Richard und Gwen Hazel und Pixel umgebracht hätte. Wir wissen nicht, warum sie dich aufhalten wollten und warum sie sich für diese Methode entschieden. Keine der beiden Seiten macht Gefangene, und wir haben bereits eine Menge von ihnen umgebracht. Mit ›wir‹ meine ich in diesem Zusammenhang nicht mich; wie jedermann weiß, bin ich mehr der Typ für die Etappe. Ich meine die alte Truppe, Richard und Gwen und Gretchen und eine Spezialeinheit von Zeitlinie fünf unter dem Kommando von Lensman Ted Smith. Der Kreis übertrug mir jedoch das Kommando für das Unternehmen, das deiner Befreiung diente, und ich grub dann Informationen aus, die uns zu den Revisionisten führten. Das meiste erfuhr ich von einem meiner Angestellten, dem Piloten des Busses. Als ich diese üble Made einstellte, beging ich einen schlimmen Fehler, Maureen! Meine unzulängliche Menschenkenntnis hat dich fast das Leben gekostet. Verzeih mir bitte!«
    »Was sollte ich dir verzeihen? Hilda Mae, mein Schatz, wenn du mich nicht vor Jahren aus Albuquerque gerettet hättest, wäre ich jetzt mausetot! Vergiß das niemals, weil auch ich es nie vergessen werde.«
    »Du brauchst mir nicht dankbar zu sein, Mo; ich hatte jedesmal meinen Spaß. Jedenfalls habe ich mir ein paar Schlangen bei Patty Paiwonski besorgt und dieses Arschloch von Pilot fürs Verhör kopfunter über eine Schlangengrube gehängt. Das schärfte sein Gedächtnis ungemein und verschaffte uns Zeitlinie, Ort und Datum für deine Rettung – Kansas City im gregorianischen Jahr 2184, beginnend mit dem 26. Juni. Es handelte sich um eine bislang unerforschte Variante von Zeitlinie zwei, in der die Zweite Amerikanische Revolution niemals stattgefunden hat. Wir haben sie als Zeitlinie elf eingestuft, und sie ist so scheußlich, daß der Kreis sie erst mal unter ›ferner liefen‹ abgeheftet hat, bis wir die Zeit finden, sie zu säubern oder zu kauterisieren.«
    Hilda bückte sich, zog mit den Fingern Kreise vor Pixel und redete mit ihm in Katzensprache. Er kam gleich herbei und rollte sich laut schnurrend in ihrem Schoß zusammen. »Wir schickten Agenten in diese Version von Kansas City, aber sie verloren dich noch am Abend deiner Ankunft aus den Augen. Sie folgten dir vom Grand Hotel Augustus zu einer Privatwohnung, von dort zum Palast des Bürgermeisters und dann nach draußen zum Karneval, aber dort verloren sie die Spur. Da wußten wir aber bereits, daß du Pixel bei dir hattest, obwohl er auch jeden Tag hier war. Oder fast jeden…«
    »Wie macht er das nur?«
    »Wie schafft es Gay Deceiver, trotz der beiden Backbordbadezimmer nicht das Gleichgewicht zu verlieren? Maureen, wenn du weiter so beharrlich an die Welt-als-Logik glaubst, wirst du die Welt-als-Mythos nie verstehen. Pixel weiß nichts von der Einsteinschen Raumzeit, von der Lichtgeschwindigkeit als Grenze, vom Urknall oder sonst einer Phantasterei, die sich Theoretiker erträumt haben, also existiert alles das für ihn auch nicht. Pixel wußte, wo du innerhalb seiner kleinen Welt gesteckt hast, aber er spricht nicht gut Englisch. In Boondock jedenfalls nicht. Deshalb brachten wir ihn dorthin, wo er Englisch kann…«
    »Wie bitte?«
    »Nach Oz natürlich. Pixel weiß nicht, was eine Kathedrale ist, aber er konnte die in dieser Kansas-City-Version recht gut beschreiben, als wir es erst mal geschafft hatten, seine Aufmerksamkeit von all den wunderbaren neuen Orten abzulenken, die er in Oz erforschen wollte. Der Furchtsame Löwe half uns, ihn zu befragen, und zum erstenmal in seinem Leben war Pixel beeindruckt – ich glaube, er möchte zu einem Löwen heranwachsen. Dann kehrten wir schnurstracks zurück und schickten eine Einsatzgruppe los, um dich aus dem Privatgefängnis des Obersten Bischofs zu holen. Und du warst nicht da.«
    Dagmar griff den Faden auf. »Ich war jedoch da, und Pixel führte sie direkt zu mir. Ich steckte nämlich in deiner Zelle; die Proktoren hatten mich geschnappt, kaum daß du

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