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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Haber
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wundersame Dinge erlebt. Liegt ein weiter Weg hinter Ihnen? Wie schnell fliegt Ihr Raumschiff?«
    Eine weitere reiche Göre, die sich Aufregung erhofft und versucht, vielversprechende Kontakte zu knüpfen. Aber sie ist schön. »Ach, lassen Sie uns nicht über den technischen Kram reden«, sagte Paris.
    »Nun, ich bin vor allem an Ihren Eindrücken von Vandorra interessiert. Bestimmt sind wir anders als alles, das Sie bisher gesehen haben.« Marima hob den Kopf und erwartete eine bestätigende Antwort.
    »Nun…« Paris zögerte kurz. »Dies ist eine schöne Welt. Und sie erscheint uns nicht annähernd so fremdartig wie so manch anderer Planet, dem wir einen Besuch abstatteten.«
    Marima kniff erneut die Augen zusammen. »Was halten Sie von unseren schönen Künsten und der sardalianischen
    Küche?«
    Paris versuchte, die Konversation auf sicheres rhetorisches Terrain zurückzusteuern. »Ich schlage vor, wir sprechen über interessantere Dinge. Warum erzählen Sie uns nicht mehr von sich selbst?«
    Die Sardalianerin lächelte, doch es kam nur Höflichkeit darin zum Ausdruck. »Leider fehlt mir die Zeit dazu. Ich bin bereits spät dran. Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden…« Sie stand auf.
    »Warten Sie«, sagte Kim. »Wir hatten kaum Gelegenheit, uns kennenzulernen.«
    »Tut mir leid.«
    Paris sah der Frau nach. Ich schätze, wir haben die Prüfung nicht bestanden. Dieser Gedanke wurmte ihn. »Ich bitte Sie, Marima… Wir waren doch gerade dabei, uns anzufreunden.
    Wohin gehen Sie?«
    Die Sardalianerin seufzte und drehte sich um. »Wenn Sie es unbedingt wissen wollen… Ich breche mit einigen Freunden auf, um zu ernten.«
    »Ernten? Wie meinen Sie das?«
    »Wissen Sie nicht, was ›ernten‹ bedeutet? Obwohl Sie weit gereist sind und viel gesehen haben?«
    »Wir befinden uns erst seit kurzer Zeit auf Sardalia, und deshalb kennen wir die Bedeutung vieler Ihrer Begriffe noch nicht. Bitte erklären Sie uns die Hintergründe.«
    »Leider steht mir nicht genug Zeit zur Verfügung. Wie ich eben schon sagte: Ich bin spät dran.« Marima zögerte und schien mit sich selbst zu ringen. Schließlich hob und senkte sie kurz die Schultern. »Wollen Sie mitkommen?«
    »Warum nicht?« Paris’ Miene erhellte sich, als er an einen Erntetrip dachte: reife Früchte, weiche Heuhaufen, sich in dunklen Ecken kuscheln.
    »Es kann sehr gefährlich werden.«
    »An so etwas sind wir gewöhnt«, behauptete Paris. »Ich komme gern mit.«
    »Ich weiß nicht, Tom«, wandte Kim ein. »Wir sollten zuerst bei der Voyager nachfragen.«
    Paris runzelte die Stirn. »Habe ich Landurlaub oder nicht?«
    »Ich verstehe. Na schön. Gehen wir.«
    »Bei dreien ist einer zuviel, Harry. Außerdem: Haben Sie Ihre früheren Verpflichtungen vergessen?«
    »Welche früheren Verpflichtungen?« fragte Kim verwundert.
    »Bodenproben nehmen. Daten sammeln. Noten aufschreiben.
    Solche Sachen.«
    »Wenn ich mich recht entsinne, haben Sie dafür gesorgt, daß meine Tricorder an Bord der Voyager zurückblieben. Sie betonten, es ließe sich nur dann ein vollständiger Eindruck von einem neuen Planeten gewinnen, wenn man sich nicht nur auf irgendwelche wissenschaftlichen Untersuchungen beschränkt.«
    Paris gab auf. »Na schön.« Er wandte sich an Marima: »Es ist uns eine große Freude, Sie zu begleiten.« Etwas leiser und nicht ganz so fröhlich fügte er hinzu: »Das gilt für uns beide.«
    Ein Taxi brachte sie zum Hafen von Vandorra. Das Gefährt erwies sich als recht gemütlich – im Innern mangelte es nicht an goldenem Plüsch, und Marima saß zwischen den beiden Starfleet-Offizieren, die ihre Nähe als recht angenehm empfanden. Als sie ausstiegen und die Sardalianerin bezahlte, bot sich Tom Paris und Harry Kim ein ganz anderes Bild dar.
    Schiefe Anlegestellen und Pfahlbauten schienen im
    hypnotischen Rhythmus der Wellen zu schwanken. Einige baufällig anmutende Gebäude zogen sich an den Kais entlang.
    Die meisten von ihnen erweckten den Eindruck, schon vor einer ganzen Weile aufgegeben worden zu sein. Es roch nach altem Fisch, fauligem Schlamm und morschem Holz. Paris schnupperte und runzelte die Stirn.
    »Sind wir hier richtig?« fragte er skeptisch.
    Marima lachte glockenhell. »Natürlich. Warum sollte ich Sie zu einem falschen Ort bringen?« Anmutig beugte sie sich über den Rand des hölzernen Laufstegs, griff nach zwei
    Haltestangen, sprang, drehte sich in der Luft und verschwand unter dem Pier.
    Paris trat erschrocken vor und zweifelte kaum daran,

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