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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Haber
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mehrmals darauf hin, daß dringende
    Angelegenheiten auf sie warteten, doch es nahm trotzdem viel Zeit in Anspruch, Kolias auf den Planeten zurückzuschicken.
    Immer wieder hielt er sie mit Fragen auf. Wann durfte er zurückkehren, um mit dem Doktor zu reden? War der Arzt bereit, an einem kleinen Empfang zu seinen Ehren
    teilzunehmen? Würden sie und der Doktor am nächsten Tag zu einer Feier kommen?
    Erst der Transfer beendete die endlosen Fragen und
    Einladungen des Obersten Rats. Wenn er noch etwas länger gezögert hätte, wäre Janeway in Versuchung geraten, ihn auf die Transferplattform zu zerren.
    Als sie sich nicht mehr um lästige diplomatische Dinge kümmern mußte, konnte sie endlich zum Kommandodeck
    zurückkehren. Die beiden Führungsoffiziere erwarteten sie im Bereitschaftsraum, und Janeway kam sofort zur Sache. »Der Landurlaub für alle Besatzungsmitglieder wird mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Stellen Sie einen Suchtrupp zusammen, mit dem Auftrag, Paris und Kim zu lokalisieren.«
    Chakotay und Tuvok nickten. Beide mieden den zornigen Blick der Kommandantin.
    »Ja, Captain«, sagte der Erste Offizier.
    »Ich möchte, daß Paris und Kim möglichst rasch gefunden werden. Schenken Sie diesem Problem Ihre volle
    Aufmerksamkeit, Mr. Tuvok.«
    »Natürlich, Captain«, erwiderte der Vulkanier. »Ich stelle sofort einen Suchtrupp zusammen.«
    Janeway nahm Platz und warf einen ungeduldigen Blick auf den Monitor. Sie fühlte sich für die Crew verantwortlich.
    Bestimmt konnte sie erst dann wieder ruhig schlafen, wenn Paris und Kim zurückgekehrt waren. »Da ist noch etwas. Der andere Rat beim Empfang… Wie hieß er noch? Borizus. Er wollte mir etwas mitteilen, mich vielleicht vor etwas warnen.
    Ich würde gern mehr erfahren. Außerdem schien er nicht die sardalianische Liebe für alles Förmliche und Zeremonielle zu teilen. Chakotay… Finden Sie ihn und laden Sie ihn zu einem Gespräch an Bord ein. Bestehen Sie darauf, daß er kommt.«
    »Ja, Captain.«
    »Und ich erwarte stündliche Berichte über den Verlauf der Suche. Das heißt… Ich möchte alle dreißig Minuten informiert werden. An die Arbeit, meine Herren.«
    Die letzten Worte zischte Janeway fast.
    Neelix und Kes gönnten sich ein romantisches Abendessen, und zwar in einem ganz besonderen Restaurant. Es befand sich in einer gläsernen Kugel, die zwischen zwei Türmen hing.
    Unter ihnen funkelten die Lichter von Vandorra wie
    Diamanten, die jemand ausgestreut und zu langen Reihen angeordnet hatte.
    »Wundervoll«, sagte Neelix. »Einfach wundervoll.« Er saß auf einem Berg Kissen, der es ihm erlaubte, gerade so den Tisch zu erreichen. Mit einer großen lavendelfarbenen Serviette wischte er sich klitzekleine Reste des Desserts von den Lippen. »Die Technik der Sardalianer mag eher primitiv sein, aber in kulinarischer Hinsicht sind sie zu
    bemerkenswerten Leistungen fähig. Seit wir uns der Voyager-Crew anschlossen, habe ich nicht mehr auf diese Weise gespeist.«
    »Die von dir zubereiteten Mahlzeiten sind immer sehr
    schmackhaft gewesen«, sagte Kes loyal. Sie saß auf einem ebenso hohen Kissenberg.
    Neelix beugte sich weit vor, und es gelang ihm, die Hand der Ocampa zu ergreifen. »Schönste aller Blumen…«
    Ein großer, stiller Kellner brachte die Rechnung. Neelix bezahlte. »Ich würde gern mit dem Koch sprechen«, sagte er.
    Die Nasenschlitze des Kellners zitterten kurz. »Gibt es ein Problem?«
    »Nein. Ich möchte ihn nach der letzten Spezialität fragen, die wir besonders köstlich fanden.«
    »Die Gaba-Überraschung?«
    »Ja.«
    Die Nasenschlitze vibrierten noch stärker. »Tut mir leid. Der Koch gibt seine Rezepte nie preis.«
    »Oh, mit dem Rezept komme ich auch so klar«, erwiderte Neelix. »Vielleicht kann ich es sogar verbessern. Ich würde nur gern wissen, woher das Fleisch stammt.«
    »Bedauere. Auch darüber gibt der Koch nie Auskunft.«
    Neelix hob eine rosarote Banknote – der Rest des
    sardalianischen Gelds. Er winkte damit. »Kennt man in Ihrer Kultur das Konzept der Dankbarkeit?«
    Der Kellner nahm den Geldschein und ließ ihn in einer Tasche verschwinden. »Versuchen Sie es auf dem Markt bei den drei Türmen.«
    Neelix zwinkerte. »Danke. Komm, Kes.«
    Ein großer, manuell betriebener Aufzug brachte sie aufs Straßenniveau. Dort passierten sie einen großen Torbogen und traten in die kühle Nacht.
    Das gute Essen, die erfrischende Brise und Kes an seiner Seite… Dies alles versetzte Neelix in eine nostalgische Stimmung.

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