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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Haber
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»Habe ich dir jemals erzählt, daß ich einmal einigen Piraten der Kazon-Ogla zu ihrem erbärmlichen
    Schlupfwinkel gefolgt bin…«
    Er unterbrach sich, als Kes plötzlich nach Luft schnappte und taumelte.
    »Schatz!« entfuhr es Neelix. »Was ist denn los mit dir?«
    »Ich weiß nicht.« Sie starrte über den dunklen Platz, doch ihr Blick reichte ins Leere. Schweiß glänzte nun auf ihrer glatten Stirn und an den goldgelben Ponyfransen. »Neelix…«, hauchte Kes. »Ich fühle eine sehr intensive Mischung aus Furcht und Zorn.«
    Der Talaxianer schlang die Arme um sie. »Ein Anflug von Panik? Keine Sorge, Liebste, bei mir bist du sicher.«
    »Ich fürchte mich nicht«, erklärte Kes und befreite sich aus der Umarmung. »Es ist wie… wie ein emotionaler Orkan, der von einem Augenblick zum anderen über mich hereinbrach.
    Oh, wie schrecklich! Die Mörder… Sie sollen aufhören. Sie bringen die Kinder um…«
    Kes sank auf die kalten Steine des Pflasters und schluchzte.
    Tränen des Entsetzens und der Empörung rannen ihr über die Wangen.
    »Ich hole Hilfe.«
    Die junge Frau schüttelte den Kopf. »Nein.« Sie atmete wieder ruhiger, und der alte Glanz kehrte in ihre Augen zurück. »Nein, es geht schon wieder.« Sie stand auf. »Es ist vorbei«, fügte sie hinzu, atmete tief durch und seufzte schwer.
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    Neelix musterte Kes besorgt. »Weißt du, was es gewesen ist?
    Woher kamen die Emotionen?«
    Kes schüttelte hilflos den Kopf.
    »Du brauchst jetzt ein warmes Getränk.« Neelix führte die junge Frau zu einem Teestand und bestellte eine dampfende Tasse.
    Kes trank sie sofort aus und ließ sich nachschenken. Als sie die dritte Tasse getrunken hatte, kehrte Farbe in ihr Gesicht zurück.
    »Oh, jetzt fühle ich mich schon viel besser.« Ihr Lächeln wirkte fast wieder so strahlend wie vorher. Sie neigte den Kopf an die Schulter des Talaxianers. »Tut mir leid, daß ich den Abend ruiniert habe.«
    Neelix hauchte ihr einen Kuß auf die Stirn. »Ich bitte dich.
    Ein Abend, den ich mir dir verbringe, kann überhaupt nicht ruiniert werden. Sollen wir jetzt zum Schiff zurückkehren?«
    »O nein, die Nacht ist viel zu schön.« Kes klopfte Neelix auf die Wange. »Weißt du, was ich jetzt am liebsten machen würde?«
    »Was?«
    »Ich hätte große Lust auf einen Spaziergang zum Markt.«
    Der Talaxianer bedachte sie mit einem bewundernden Blick.
    »Oh, Liebling…«
    Genau in diesem Augenblick piepten beide
    Insignienkommunikatoren.
    »Tuvok an alle Besatzungsmitglieder«, erklang die vertraute Stimme des Vulkaniers. »Der Landurlaub ist beendet. Ich wiederhole: Der Landurlaub ist beendet. Bitte kehren Sie unverzüglich zur Voyager zurück.«
    Kes wandte sich besorgt an ihren Begleiter. »Bestimmt ist irgend etwas passiert, Neelix. Wir müssen zurück.«
    Doch der Talaxianer ließ sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Immerhin war jetzt sein Interesse geweckt. »Das werden wir auch, Schatz. Sobald ich das Fleisch für jene Köstlichkeit gefunden habe. Ah, sieh nur, da drüben. Dort stehen zwei Türme. Und ein dritter neben ihnen.«
    Sie näherten sich den hohen Gebäuden und fanden einen Markt zwischen ihnen.
    Ein Händler – er trug eine purpurne Schürze, und sein Haar bildete einen langen Zopf – trat ihnen entgegen. »Versuchen Sie angebratenes Gaba. Ein Bissen überzeugt Sie davon, daß es nichts Schmackhafteres gibt.«
    Neelix streckte die Hand aus, bevor Kes irgendwelche
    Einwände erheben konnte, nahm den kleinen Brocken
    entgegen und steckte ihn in den Mund. Er kaute langsam, konzentrierte sich dabei ganz auf den Geschmack.
    »Mhm, ja«, sagte er. »Erinnert stark an gerösteten Brill-Käse.«
    Kes verschränkte die Arme. »Hoffentlich erinnerst du dich daran, was der Brill-Käse bei den neuralen Gel-Massen anrichtete!«
    »Pst, Liebste. Du lenkst mich ab. Laß einen Meister seine Arbeit erledigen.« Neelix wandte sich dem Händler zu und probierte einen zweiten Bissen. »Emmm. Ja, ein ganz
    deutlicher Nachgeschmack, wie von metallischem Pfefferminz.
    Ausgezeichnet. Ich kaufe ein Kilo.« Er holte einen Kreditchip hervor und betrachtete ihn unsicher. »Äh, Sie akzeptieren vermutlich kein talaxianisches Geld, oder?«
    Der Händler mit dem langen Zopf warf ihm einen verwirrten Blick zu. »Erlauben Sie sich einen Scherz mit mir?«
    »Nein. Dies hier ist ein talaxianischer Kreditchip – damit bezahlt man auf meiner Heimatwelt. Leider habe ich kein sardalianisches Geld mehr.«
    »Tut mir

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