Segnet die Tiere
hat ganz offensichtlich nicht geklappt.«
»Nein.« Janeway fragte sich kurz, auf welchen Machtkampf sie da gestoßen war. Aber was auch immer hinter den
sardalianischen Kulissen geschehen mochte: Es ging sie nichts an. »Da Sie schon einmal hier sind… Wären Sie bereit, sich mit unserem Chefingenieur zu beraten? Wir benötigen die besten Legierungen, die Sie uns zur Verfügung stellen können.«
Der Sardalianer nickte, und die Kommanclantin klopfte auf ihren Insignienkommunikator. »Janeway an Maschinenraum.
B’Elanna, ich glaube, wir haben Ersatz für Jovic gefunden.«
»Hoffentlich ist er nicht so tolpatschig und ungeschickt.«
»Das habe ich überhört, Lieutenant. Ich lasse ihn von Sicherheitswächtern zu Ihnen bringen. Und noch etwas, B’Elanna: Es handelt sich um das Oberhaupt der
Technikergilde von Vandorra.«
Janeway schloß den Kom-Kanal.
Eine halbe Sekunde später piepte ihr Insignienkommunikator.
»Neelix an Captain Janeway.«
»Sprechen Sie.«
»Ich habe meine Tasche auf Sardalia zurückgelassen.
Vielleicht in dem vandorranischen Restaurant. Oder auf dem Markt.«
»Vermutlich möchten Sie auf den Planeten zurück, um
danach zu suchen.«
»Ja, Captain.«
»Sie wissen doch, daß ich den Landurlaub für beendet erklärt habe, oder?«
»Ja, Captain.«
»Ist es wirklich so wichtig? Können Sie die Tasche nicht durch eine andere ersetzen oder replizieren?«
»Captain, sie enthält das einzige Holobild meiner
verstorbenen Eltern, mein Glücks -Korin sowie meine beiden Lieblingsrezepte. Ich halte es daher für durchaus angebracht, die Tasche als unersetzlich zu bezeichnen.«
Janeway seufzte. »Na schön, Mr. Neelix. Ich kann Sie für eine halbe Stunde entbehren. Aber seien Sie auf der Hut. Wir haben bereits zwei Besatzungsmitglieder auf dem Planeten verloren.«
Der Talaxianer klang recht fröhlich. »Oh, keine Sorge, Captain. Ich bin von Natur aus vorsichtig.«
Aber vielleicht genügt das nicht, dachte Janeway.
»Beeilen Sie sich, Neelix. Janeway Ende.«
Die Nacht war bitterkalt gewesen. Den größten Teil von ihr verbrachte Harry Kim, indem er am Strand auf und ab ging, sich mit Paris abwechselte, Wache zu halten. Marima schlief unter den beiden Gummianzügen, aus denen die Starfleet-Offiziere eine Decke für sie improvisiert hatten. Immer wieder murmelte sie im Schlaf, und manchmal stöhnte sie auch.
Kims Blick kehrte zum heller werdenden Horizont zurück.
Wie absurd, an einem solchen Ort zu sterben, dachte er. Ihm fielen die Augen zu, und Benommenheit dehnte sich hinter der Stirn aus. Der Kopf sank nach vorn, und diese ruckartige Bewegung weckte ihn. Er schüttelte sich, zwang die Lider wieder nach oben.
Seltsame Vögel zeigten sich nun am Himmel, zogen langsam Kreise. Sie erinnerten Kim an Jagdfalken und andere
Greifvögel auf der Erde.
Doch diese Geschöpfe erschienen ihm viel zu groß, um
Vögel zu sein. Und dann das röhrenförmige Gebilde zwischen den Flügeln: Es wirkte wie das verlängerte Bruststück eines Insektes.
Gab es Rieseninsekten auf Sardalia?
Selbst dieser Gedanke befreite Kim nicht von der Müdigkeit.
Erneut nickte er ein, aber im letzten Augenblick riß er die Augen wieder auf.
Der Himmel über ihm war leer und erhellte sich allmählich, als ein neuer Tag begann.
Steh auf, dachte er. Beweg dich, damit der Kreislauf wieder in Schwung kommt. Kim gähnte, stemmte sich hoch, sah zum Horizont… und erstarrte förmlich.
Was war das auf dem Wasser? Ein Fleck dort, wo zuvor
keiner existiert hatte.
Eine leise Stimme in Kim behauptete, es sei nur der Schatten einer Wolke oder eine Halluzination. Es ist nichts weiter. Leg dich hin und schlaf.
Er rieb sich die Augen, doch der Fleck verschwand nicht.
»Paris!« rief er mit gedämpfter Stimme. »Ich glaube, ich sehe etwas.«
Wenige Sekunden später stand der Navigator neben ihm.
»Wo?« Paris blinzelte im heller werdenden Licht und trat etwas näher an die Wasserlinie heran. »He, das sieht nach einem Schiff aus!«
Es kann also keine Halluzination sein, dachte Kim. Paris sieht wohl kaum etwas, das ich mir nur einbilde. »Wir müssen irgendwie auf uns aufmerksam machen.«
»Schnappen Sie sich einen Gummianzug und winken Sie
damit!«
Kim holte das schmierige Kleidungsstück und schwenkte es wie eine Fahne – bis die Arme schwer wie Blei wurden.
»Es klappt!« freute er sich. »Das Schiff kommt näher!«
Paris wandte sich Marima zu. »Ich helfe ihr hoch und zum Wasser.«
Kim nickte und streifte hastig
Weitere Kostenlose Bücher