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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Haber
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Sekunden lang an seinem Umhang. Dann nahm er die Reste seiner Würde zusammen
    und sah Janeway an. »Wenn das so ist, Captain, und wenn Ihr Transporter inzwischen wieder einwandfrei funktioniert… Ich würde gern auf den Planeten zurückkehren.«
    Janeway nickte und verabscheute sich selbst.
    Tuvok und Chakotay standen auf, begleiteten den Obersten Rat wortlos hinaus.
    Janeway sah ihnen mit schwerem Herzen nach. Sie wußte, daß sie in dieser Nacht keine Ruhe finden würde.
    Ein weiterer Darra tauchte neben dem Rettungsboot auf und trompetete so laut, daß Harry Kim schon befürchtete, ihm könnten die Trommelfelle reißen. Die Schwanzflosse neigte sich abrupt nach oben, und eine Sekunde später landete Tom Paris im Boot.
    Kim hielt ihn fest, als die Konstruktion aus Gummi und Leichtmetall so heftig schaukelte, daß ein neuerliches Kentern drohte. Der Darra gab noch einen weiteren ohrenbetäubenden Fanfarenstoß von sich und versank dann wieder in den
    rubinroten Fluten.
    »Ich fasse es einfach nicht«, murmelte Paris. »Wir schlafen, nicht wahr? Dies passiert überhaupt nicht. Es ist ein Traum.
    Bitte sagen Sie mir, daß ich schlafe, Harry. Bitte.«
    Der junge Fähnrich nickte voller Nachdruck. »Ich verstehe das Ganze auch nicht.«
    Die Luft vibrierte so sehr, daß sie ein Prickeln auf der Haut verursachte. Eine Mischung aus Schnurren und Brummen
    schien der Auslöser zu sein. Dann trompetete wieder ein Darra, kurz darauf ein anderer – ein langgezogenes Donnern, das in einem dumpfen Grollen endete.
    »Die Micaszianer haben uns doch erzählt, daß Darra auch Leute fressen.«
    »Sie sind nicht besonders wählerisch, was ihre Nahrung betrifft«, sagte Kim. »Wie dem auch sei: Ich glaube, es findet gerade eine Diskussion statt. Hören Sie, wie die ersten tiefen Töne schwanken und dann die Tonleiter emporklettern,
    dadurch wie fragend klingen?«
    Paris neigte den Kopf zur Seite und schüttelte sich Wasser aus dem linken Ohr, indem er mit der Faust ans rechte pochte.
    »Vielleicht überlegen sie, ob sie uns jetzt fressen sollen oder später.«
    »Sehr komisch. Darf ich Sie daran erinnern, daß Sie gerade von den Darra gerettet wurden? Das dürfte Ihrer Aufmerksamkeit eigentlich nicht entgangen sein.«
    »Oh, ich leugne nicht, daß sie uns gerettet haben. Und ich würde die Rationen eines ganzen Monats darauf wetten, daß sie jetzt darüber reden, was sie mit uns anstellen sollen.«
    Das Rettungsboot hob sich langsam, bis Tom Paris über den Rand hinweg die ockerfarbene Schuppenhaut eines Darra sah.
    Er schluckte und rutschte zur Mitte zurück.
    Vom Rücken des großen Fisches getragen, glitt das Boot schneller durchs aufgewühlte Wasser.
    »Ich schätze, sie haben eine Entscheidung getroffen«, sagte Paris.
    »Wohin sind wir unterwegs?« fragte Kim.
    Paris rollte mit den Augen. »Sehe ich so aus, als verstünde ich die Darra- Sprache? Außerdem sind Sie hier der Tierexperte.«
    Inzwischen hatte sich der Nebel weit genug gelichtet, um den beiden Starfleet-Offizieren Gelegenheit zu geben, sich zu orientieren. Innerhalb weniger Sekunden begriffen sie, wohin die Reise ging: zurück zum micaszianischen Schiff, von dem sie entkommen waren.
    Kurz Zeit später geriet die Strickleiter in Reichweite.
    »Nach Ihnen«, sagte Paris.
    Mit gemischten Gefühlen kletterten sie nach oben, standen dann wieder auf dem Deck ihres schwimmenden Gefängnisses.
    Weit und breit zeigte sich niemand.
    »Wahrscheinlich sind die Micaszianer im Ruderhaus«,
    flüsterte Paris. »Vielleicht können wir sie überraschen.« Er schlich los, und Kim folgte ihm dichtauf.
    Das Ruderhaus war leer. Die Tür stand offen, schwang
    knarrend hin und her.
    »Wo ist die Besatzung?« Paris richtete sich auf und klopfte an die Wand. »Hallo?« rief er. »Ist niemand zu Hause? Hört mich jemand?«
    Keine Antwort.
    »Ich sehe unter Deck nach«, sagte Kim.
    Paris vernahm leises Stöhnen und durchsuchte die Kabinen.
    Er fand Marima allein, halb ohnmächtig auf einer Koje.
    Behutsam wischte er ihr den Schweiß von der Stirn, hüllte sie dann in eine Decke.
    Kim sah zur Tür herein und runzelte die Stirn. »Die kleinen Boote sind alle weg. Ebenso die gekühlten Darra-Vorräte.
    Offenbar haben Assurna und die anderen das Schiff kurz nach uns verlassen.«
    »In dem Nebel?«
    »Sie wissen, wie man hier navigiert«, sagte Kim. »Im
    Gegensatz zu uns. Wahrscheinlich wollten sie uns
    zurücklassen, damit wir verdursten oder verhungern.«
    »Verdammte Micaszianer. Fische sind

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