Sehen Sie, so stirbt man also
Ellenbogen und Fuß;
Auch wenn sie verrückt sind, sind sie doch bei Sinnen,
Auch wenn sie im Meer versinken, steigen sie wieder empor;
Auch wenn Geliebte verschwinden, die Liebe bleibt;
Und der Tod wird nicht siegen. […]
Und der Tod wird nicht siegen.
Kein Schrei von Möwen dringt mehr an ihr Ohr
Noch Wellen, die laut brechen an den Strand;
Wo eine Blume wuchs, da wird keine Blume mehr
Ihren Kopf erheben, dem Regen entgegen;
Auch wenn sie verrückt sind und tot wie Nägel,
So hämmern sie ihren Charakter doch in Blumen hinein;
Sie brechen in der Sonne, bis sie untergeht,
Und der Tod wird nicht siegen.
(„And death shall have no dominion“, 1943)
|108| James Dean
„Der Typ muss anhalten. Er wird uns schon sehen.“
Wahrheitsgehalt: 100 %
Voller Name: James Byron Dean
Tätigkeit: Schauspieler
Gestorben: 30. September 1955 bei Chalome, Kalifornien
Im Alter von: 24 Jahren
Todesursache: Autounfall
Letzte Worte im Original: „That guy’s got to stop. He’ll see us.“
Quelle: Rolf Wütherich
Zitiert nach: Venable Herndon: James Dean. A Short Life, New York 1974, S. 243
James Dean war der erste Hollywood-Schauspieler, der systematisch zur Kultfigur aufgebaut wurde. Er spielte in nur drei großen Filmen mit, von denen zwei erst nach seinem legendären Unfalltod ins Kino kamen – so ist der junge, wilde und unangepasste Schauspieler schon mit 24 Jahren als Sexsymbol und Jugendidol unsterblich geworden.
Wie starb er?
Es war vor Beginn der Dreharbeiten zu seinem zweiten großen Film, „Rebel Without a Cause“, einem Meilenstein des Jugendkinos, als der 24-Jährige James Dean seinen ersten Rennwagen kaufte. Da war sein Durchbruch als Schauspieler erst ein Jahr her. Nach dem Abschluss der High School hatte der 18-Jährige Dean am Santa Monica City College eine kurze Zeit Jura studiert – doch er war mehr an den Theaterkursen der Schule interessiert gewesen als am Unterricht. Bald hatte er an die University of California, Los Angeles, gewechselt, wo er ebenfalls Theater spielte und durch eine Rolle in „Macbeth“ einer Filmagentin auffiel. Sie hatte ihm damals die erste bezahlte Rolle besorgt: in einem Werbespot für Pepsi Cola. Dann kam ein kleiner Part in einem Fernsehfilm, und bald hatte Dean genug von der Uni gehabt.
Stattdessen war er auf Anraten seines Mentors, des berühmten Schauspielers James Whitmore, nach New York gegangen, um Theater zu spielen. |109| Sein Geld verdiente er in dieser Zeit u. a. als Tellerwäscher in einem Diner. In New York hatte James Dean zunächst verschiedene, meist kleinere Statistenrollen im Fernsehen gehabt. Aber 1952, nur drei Jahre vor seinem Tod, war es ihm dann gelungen, einen Platz im prestigeträchtigen Actor’s Studio zu ergattern, der Schauspielschule von Lee Strasberg.
Und dann kam der Durchbruch. Für seine Rolle in dem Problemstück „The Immoralist“ am Broadway hatte er als bester Newcomer 1953/54 den Daniel Blum Theatre World Award gewonnen. Dann hatte ihm Star-Regisseur und Oscar-Preisträger Elia Kazan angeboten, in seinem Film „East of Eden“ mitzuspielen. Noch vor der Premiere hatte das produzierende Studio, Warner Brothers, damit begonnen, James Dean als Kultfigur und Jugendidol aufzubauen. Geschichten über ihn wurden gezielt in der Boulevardpresse untergebracht, man versuchte, ihn mit einer jungen, aufstrebenden Schauspielerin zu verkuppeln – vielleicht, um den aufkommenden Gerüchten entgegenzuwirken, Dean sei homosexuell.
Deans erster Sportwagen war ein aufgemotzter MG-TD, den er bald gegen einen Porsche 365 Speedster tauschte. Er nahm an mehreren Straßenrennen teil, im März belegte er beim Palm Springs Road Race sogar den zweiten Platz. Die Dreharbeiten zu „Rebel Without a Cause“ waren nach zwei Monaten abgeschlossen, aber der Schauspieler hatte wenig Zeit, sich auszuruhen: Im Juni begann bereits der Dreh zu seiner dritten Warner Brothers-Produktion und seinem letzten Film, „Giant“. Im Zuge des Erfolgs von „East of Eden“ und den Vorschusslorbeeren für die anderen beiden Filme gelang es Deans Agentin noch im Sommer, für ihren Klienten einen Vertrag mit Warner auszuhandeln, gemäß dem er bis zu 100 000 Dollar pro Film verdienen sollte (bislang betrug seine Gage nicht mehr als 20 000 Dollar). Im Gegenzug verpflichtete er sich, weitere neun Filme für Warner Brothers zu drehen. Bis Oktober wollte das Studio den Vertrag ausarbeiten. Im September 1955 tauschte Dean seinen 356er gegen einen
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