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Seherin von Kell

Seherin von Kell

Titel: Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Grund dafür gegeben?« Sadi blickte die beiden jungen Frauen fragend an.
    »Natürlich«, versichert ihm Ce'Nedra. »Mir wurde ziemlich rasch klar, daß diese Mädchen nicht sehr gesprächig sein würden, folge-dessen ließ ich kein Schweigen aufkommen. Nach einer Weile sind sie ein bißchen aufgetaut. Ich habe geredet, damit Liselle ihre Gesichter beobachten konnte. Es funktionierte recht gut, fand ich.«
    »Habt ihr etwas aus ihnen herausgebracht?« erkundigte Polgara sich.
    »Nichts Genaues«, antwortete Sammet, »nur ein paar Andeutungen. Aber ich glaube, daß wir heute nachmittag ein wenig mehr erfahren werden.«
    Ce'Nedra schaute sich um. »Wo ist Durnik?« fragte sie. »Und Eriond?«
    »Wo glaubst du wohl?« entgegnete Polgara seufzend.
    »Wo haben sie denn ein Gewässer gefunden?«
    »Durnik kann es meilenweit riechen«, Polgaras Stimme klang resigniert, »obendrein kann er sagen, welche Fische es dort gibt, wie viele, und wahrscheinlich könnte er sogar noch ihre Namen aufzählen.«
    »Soviel habe ich mir aus Fisch nie gemacht«, brummte Beldin.
    »Ich glaube, Durnik auch nicht, Ohm.«
    »Warum vergeudet er dann seine Zeit damit?«
    Sie spreizte die Hände. »Wie sollte ich das wissen. Die Beweg-gründe eines Anglers sind mir rätselhaft. Aber da ist eines…«
    »Ja? Was denn?«
    »Du hast schon ein paarmal gesagt, daß du dich eingehend mit ihm unterhalten möchtest.«
    »Möchte ich auch.«
    »Dann lerne angeln. Anders wirst du ihn wahrscheinlich nie so lange an einem Flecken halten können.«
    »Hat Cyradis etwas ausrichten lassen?« erkundigte sich Garion.
    »Es hat sich niemand sehen lassen«, antwortete Beldin.
    »Wir haben wirklich keine Zeit für einen längeren Aufenthalt hier«, sagte Garion ungeduldig.
    »Vielleicht könnte ich aus irgend jemandem eine Antwort heraus-kitzeln«, erbot sich Zakath. »Cyradis hat mir befohlen, hierher zu ihr zu kommen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht glauben, daß ich das gerade gesagt habe. Seit ich acht war, hat mir niemand mehr etwas befohlen. Aber du weißt ja, was ich meine. Ich könnte darauf beharren, daß mich jemand zu ihr bringt, damit ich ihrem Befehl gehorchen kann.«
    »Daran wirst du noch zu beißen haben, Zakath«, sagte Silk spöttisch. »Gehorsam ist für jemanden in deiner Stellung ja schon fast unvorstellbar.«
    »Er kann einem ganz schön auf die Nerven gehen, nicht wahr?«
    wandte Zakath sich an Garion.
    »Ist mir nicht entgangen.«
    »Aber Majestäten!« Sammet machte große Unschuldsaugen. »Wie könnt ihr nur so was sagen!«
    »Stimmt es etwa nicht?« fragte Zakath anzüglich.
    »Natürlich, aber es ist nicht nett, es laut auszusprechen!«
    Silk verzog gekränkt das Gesicht. »Möchtet ihr, daß ich mich entferne, damit ihr euch ungestört über mich auslassen könnt?«
    »Das ist nicht nötig, Kheldar«, versicherte ihm Sammet und zeigte ihre Grübchen beim Lächeln.
    Am Nachmittag erfuhren sie kaum mehr, und die Zeitvergeudung machte sie alle reizbar. »Vielleicht sollten wir deinen Vorschlag tatsächlich aufgreifen«, sagte Garion nach dem Abendessen zu Zakath.
    »Wie wär's, wenn wir gleich morgen früh diesen Dallan aufsuchen?
    Wir sagen ihm unverhohlen, daß du von Cyradis erwartet wirst. Ich glaube, es ist an der Zeit, daß wir die Dinge ein bißchen ins Rollen bringen.«
    »Stimmt«, bestätigte Zakath.
    Dallan erwies sich jedoch nicht ansprechbarer als alle übrigen Bürger von Kell. »Habt Geduld, Kaiser von Mallorea«, riet er ihm. »Die heilige Seherin wird zur gegebenen Zeit zu Euch kommen.«
    »Und wann ist das?« fragte Garion barsch.
    »Cyradis weiß es, und nur das ist wirklich wichtig, nicht wahr?«
    »Wenn er nicht so alt und tattrig wäre, würde ich schon ein paar Antworten aus ihm herausschütteln«, brummte Garion, als er und Zakath zum Haus zurückspazierten.
    »Wenn das noch länger so weitergeht, bin ich imstande, sein Alter und seine Gebrechlichkeit zu vergessen«, knirschte Zakath. »Ich bin es nicht gewohnt, daß man meinen Fragen auf diese Weise aus-weicht.«
    Sammet und Ce'Nedra näherten sich dem Haus aus der
    entgegengesetzten Richtung, als Garion und Zakath die Freitreppe erreichten. Die beiden jungen Frauen eilten herbei, Ce'Nedra mit triumphierender Miene.
    »Ich glaube, wir konnten endlich etwas Nützliches herausfinden«, sagte Sammet. »Gehen wir hinein, damit wir es gleich allen erzählen können.«
    Sie versammelten sich in dem Kuppelgemach, und das blonde Mädchen berichtete. »Es ist

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