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Seherin von Kell

Seherin von Kell

Titel: Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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die Drachen an dem Tag, da er sie erschuf, gegen Zauberei feite, aber er hoffte, daß zumindest dieser Drache nicht gegen das Auge geschützt war. Er trat vor den zappelnden Zakath und trieb den Drachen mit gewaltigen Schwertschlägen zurück. Eisenfausts Schwert zischte jedesmal, wenn es in das Drachengesicht biß, und das Ungeheuer kreischte bei jedem Hieb vor Schmerz. Aber es floh nicht.
    »Steh auf!« brüllte Garion Zakath zu. »Schau, daß du auf die Füße kommst!« Hinter sich konnte er das Rasseln von Zakaths Rüstung hören, als der Malloreaner hastige Anstrengungen unternahm, sich aufzurichten. Plötzlich mißachtete der Drache die Schmerzen, die ihm die Schwerthiebe bereiteten. Er krallte mit den Klauen nach Garion, der das Gleichgewicht verlor, rückwärts stolperte, und auf Zakath stürzte. Der Drache kreischte triumphierend und schnellte den Schädel vor. Verzweifelt stach Garion danach und mit einem seltsamen Zischen erlosch der vorstehende linke Augapfel des Drachen. Noch während er sich plagte, wieder auf die Beine zu kommen, erinnerte Garion sich an etwas: Es war das gleiche Auge! Toraks linkes Auge war durch die Macht des Steines vernichtet worden, und nun war dem Drachen das gleiche zugestoßen. Trotz der schrecklichen Gefahr, in der sie sich befanden, war Garion plötzlich absolut sicher, daß sie aus diesem Kampf als Sieger hervorgehen würden.
    Der Drache war brüllend vor Schmerz und Wut zurückgewichen.
    Das nutzte Garion. Er kämpfte sich auf die Füße und zerrte Zakath hoch. »Rasch nach links!« rief er. »Er ist auf der Seite jetzt blind! Ich lenke ihn ab, und du schlägst nach seinem Hals!«
    Sie beeilten sich, in Position zu kommen, ehe der Drache sich zu erholen vermochte. Garion schwang sein gewaltiges, flammendes Schwert, so fest er nur vermochte, und schlug eine riesige, klaffende Wunde in die Drachenschnauze. Das Blut schoß in einem gewaltigen Schwall über seine Rüstung, und der Drache erwiderte seinen Hieb mit lodernden Flammen, die ihn einhüllten. Garion achtete nicht auf das Feuer, sondern stieß erneut vor und hieb immer wieder auf den Drachenschädel ein. Er konnte sehen, daß Zakath sein Schwert mit beiden Händen führte und auf den schlangengleichen Hals einhämmerte, von dessen festen, überlappenden Schuppen es jedoch wirkungslos abprallte. Als der halbblinde Drache nach Garion krallte, hieb Garion nach der schuppigen Vorderpranke und durchtrennte sie fast. Vor Schmerzen rasend wich der Drache Schritt um Schritt zurück.
    »Laß nicht nach!« brüllte Garion Zakath zu. »Gib ihm keine Gelegenheit, sich zu fangen!«
    Grimmig trieben die beiden das gräßliche Untier Schritt um Schritt zurück, indem sie abwechselnd darauf einhieben. Wenn Garion zuschlug, wandte der Drache ihm den Kopf zu und hüllte ihn in Feuer.
    Dann schwang Zakath das Schwert auf den ungeschützten Nacken, woraufhin der Schädel zu ihm herumschwang. Da hieb Garion wieder zu. Verwirrt durch diese tödliche Taktik und rasend vor Wut und Schmerz, schwang der Drache den Schädel hin und her, und sein brennender Atem traf häufiger Büsche und Gras als seine Peiniger. Als die Schmerzen unerträglich wurden, flatterte er verzweifelt mit den segelgleichen Flügeln und versuchte schwerfällig, sich vom Boden zu erheben.
    »Laß ihn nicht hoch!« brüllte Garion und hieb verzweifelt auf die Kreatur ein. »Versuch die Schwingen zu treffen! Laß ihn nicht ent-kommen!«
    Sie schlugen nun auf die Flügel ein und versuchten den Drachen so zu verkrüppeln, daß er die Schwingen nicht mehr benutzen konnte. Aber der Schuppenpanzer hielt stand. Schwerfällig hob das Ungeheuer sich in die Luft und flog kreischend und Feuer speiend ostwärts davon.
    Belgarath hatte seine eigene Gestalt wieder angenommen und eilte mit vor Wut gerötetem Gesicht auf sie zu. »Seid ihr beide wahnsinnig?« brüllte er sie an. »Ich habe euch doch ermahnt, vorsichtig zu sein!«
    »Die Dinge sind uns ein wenig entglitten, Belgarath«, keuchte Zakath. »Wir hatten gar keine Wahl.« Erblickte den rivanischen König an. »Du hast mir wieder das Leben gerettet, Garion«, sagte er. »Das soll wohl zur Gewohnheit werden.«
    »Ich hielt es für angebracht«, erwiderte Garion und ließ sich erschöpft im Gras nieder. »Wir werden den Drachen jedoch noch jagen und erledigen müssen, sonst kommt er zurück.«
    »Das glaube ich nicht«, warf die Wölfin ein. »Ich habe große Erfahrung mit verwundeten Tieren. Ihr habt eure Stöcke in seinen Körper

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