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Seherin von Kell

Seherin von Kell

Titel: Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ein sehr unangenehmes Interesse an Zehen, wie ich feststellen mußte.«
    Zakath lachte.
    »Großvater«, sagte Garion, »bisher ist der König dankbar auf alle Vorschläge Naradas' eingegangen. Hast du ihn irgendwie beeinflußt?«
    »Auch ich habe ihm ein paar Vorschläge gemacht«, gestand Belgarath. »Das tue ich normalerweise nicht gern, aber die Situation verlangte es.«
    Auf dem Korridor holte Naradas sie ein. »Ihr habt noch nicht gewonnen, Belgarath!« zischte er.
    »Nein, wahrscheinlich nicht«, gab Belgarath großmütig zu. »Aber du auch nicht, Naradas, und ich kann mir vorstellen, daß Zandramas – du hast diesen Namen schon mal gehört, wie ich annehme –
    ein wenig ärgerlich auf dich sein wird, wenn sie herausfindet, wie elendiglich du hier versagt hast. Vielleicht kannst du deine Haut noch eine Weile retten, wenn du gleich die Beine in die Hand nimmst.«
    »Wir sind noch nicht fertig miteinander, Belgarath.«
    »Habe ich nie gedacht, alter Junge.« Belgarath streckte die Hand aus und tätschelte Naradas' Wange. »Lauf jetzt, Grolim«, riet er ihm,
    »solange du noch kannst.« Er machte eine Pause. »Außer natürlich, du willst dich mit mir anlegen. In Anbetracht deiner beschränkten Fähigkeiten ist es zwar nicht empfehlenswert, aber selbstverständlich überlasse ich das völlig dir.«
    Nach einem erschrockenen Blick auf den Unsterblichen floh Naradas.
    »So etwas macht mir unheimlichen Spaß«, sagte Belgarath feixend.
    »Ihr seid wirklich ein schrecklicher alter Mann, wißt Ihr das?« sagte Zakath.
    »Ich habe nie etwas Gegenteiliges behauptet, Zakath.« Belgarath grinste. »Unterhalten wir uns, mit Sadi. Naradas ist lästig. Ich finde, es wird höchste Zeit, daß wir unsere Ruhe von ihm bekommen.«
    »Ihr schreckt vor nichts zurück, nicht wahr?« fragte Zakath, während sie weiter durch den Korridor schritten.
    »Um die Aufgabe zu erfüllen? Nein, vor gar nichts.«
    »Als ich Euch in Rak Hagga Steine in den Weg legte, hättet Ihr mich ins Nichts pusten können, nicht wahr?«
    »Wahrscheinlich, ja.«
    »Aber Ihr habt es nicht getan. Warum nicht?«
    »Weil ich dachte, daß ich dich vielleicht brauche, und weil ich mehr in dir gesehen habe als andere.«
    »Mehr als den Kaiser der halben Welt?«
    »Unbedeutend, Zakath«, entgegnete Belgarath wegwerfend. »Dein Freund da ist Kaiser des Westens und hat immer noch Schwierigkeiten, seine Stiefel richtig anzuziehen.«
    »Habe ich nicht!« protestierte Garion heftig.
    »Wahrscheinlich nur nicht, weil dir Ce'Nedra zeigt, welcher an welchen Fuß gehört. Das ist es, was du brauchst, Zakath – eine Gemahlin, jemand, der dafür sorgt, daß du passabel aussiehst.«
    »Ich fürchte, dazu kommt es nicht, Belgarath.« Zakath seufzte.
    »Wir werden sehen«, brummte der alte Mann.
    Der Empfang, der ihnen in ihrer Gemächerflucht in der Königsburg zuteil wurde, war alles andere denn herzlich.
    »Du alter Narr!« begrüßte Polgara ihren Vater. Und von da an wurden ihre Worte noch unerfreulicher.
    »Du Idiot!« schrie Ce'Nedra Garion an.
    »Bitte, Ce'Nedra«, mahnte Polgara sie geduldig, »warte, bis ich zu Ende bin!«
    »Ja, selbstverständlich, Lady Polgara«, antwortete die rivanische Königin höflich. »Verzeiht. Ihr habt solchen Ärger schon viele Jahre länger als ich. Außerdem kann ich mir den da allein im Bett vornehmen und ihm meine Meinung sagen.«
    »Und Ihr wolltet, daß ich heirate?« wandte Zakath sich an Belgarath.
    »Es hat auch seine Schattenseiten«, antwortete Belgarath ruhig. Er blickte sich um. »Wie ich sehe, stehen die Wände noch, und offenbar kam es auch zu keinen Explosionen. Vielleicht wirst du endlich doch noch erwachsen, Pol.«
    »Wieder nur eine Nachricht!« kreischte sie fast. »Ein paar lächerliche Zeilen!«
    »Wir waren in Zeitdruck.«
    »Ihr drei seid allein gegen den Drachen losgezogen?«
    »Mehr oder weniger – ja. Die Wölfin war noch mit dabei.«
    »Ein Tier? Das ist deine Vorstellung von Schutz?«
    »Sie hat uns sehr geholfen.«
    Da fing Polgara zu fluchen an – in mehreren Sprachen.
    »Aber Pol«, sagte Belgarath mild, »du weißt ja gar nicht, was diese Worte bedeuten – ich hoffe zumindest, daß du es nicht weißt.«
    »Unterschätz mich nicht, alter Mann! Ich bin noch nicht fertig.
    Aber jetzt bist erst einmal du dran, Ce'Nedra.«
    »Ich glaube, ich werde Seiner Majestät lieber privat meine Meinung sagen – wo ich mir keine Zurückhaltung auferlegen muß«, entgegnete die zierliche Königin eisigen Tones.
    Garion

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