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Seherin von Kell

Seherin von Kell

Titel: Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wand sich.
    Da sprach überraschenderweise Cyradis. »Es war unhöflich von Euch, Kaiser von Mallorea, Euch in Todesgefahr zu begeben, ohne Euch zuvor mit mir zu besprechen!« Belgarath war in seinem Gespräch mit ihr, ehe sie zum Kampf mit dem Drachen aufgebrochen waren, offenbar wie üblich nicht sehr deutlich gewesen und hatte
    »vergessen« zu erwähnen, was sie beabsichtigten.
    »Ich bitte Euch um Vergebung, heilige Seherin«, entschuldigte sich Zakath und bediente sich unbewußt der umständlichen Sprache.
    »Die Dringlichkeit der Angelegenheit war derart, daß es an der Zeit für eine Besprechung mangelte.«
    »Welch gewählte Worte«, murmelte Sammet. »Vielleicht machen wir doch noch einen vornehmen Herrn aus ihm.«
    Zakath klappte sein Visier hoch und grinste sie an – es war ein erstaunlich jungenhaftes Grinsen.
    »Wie dem auch sei, Kal Zakath«, fuhr Cyradis streng fort, »wisset, daß ich erzürnt bin über Eure Hast und Unüberlegtheit.«
    »Ich bin zutiefst zerknirscht, heilige Seherin. Es lag keineswegs in meiner Absicht, Euch zu kränken, und ich hoffe von ganzem Herzen, Ihr seht Euch imstande, mir in Eurer Großmut meinen Fehler zu vergeben.«
    »Oh!« Sammet seufzte. »Er macht es wundervoll. Kheldar, hast du dir Notizen gemacht?«
    »Ich mir?« fragte Silk überrascht.
    »Ja, du dir.«
    Es war einfach viel zuviel los, und Garion befand sich am Rand der Erschöpfung. »Durnik«, bat er ein bißchen kläglich, »kannst du mir hier raushelfen?« Er klopfte mit den Knöcheln an die Brustplatte seiner Panzerrüstung.
    »Wenn du möchtest.« Sogar Durniks Stimme klang kühl.

    »Muß er unbedingt bei uns schlafen?« beschwerte Garion sich am Vormittag.
    »Er ist warm«, antwortete Ce'Nedra abweisend. »Das ist mehr, als ich von gewissen anderen sagen kann. Außerdem füllt er die Leere in meinem Herzen.«
    Der Wolfwelpe leckte unter der Decke begeistert Garions Zehen, dann fing er unausweichlich daran zu knabbern an.

    Sie schliefen den größten Teil des Tages und standen erst am Spätnachmittag auf. Mit der Erklärung, sie seien noch zu erschöpft, ersuchten sie den König durch einen Diener, sie bei dem abendli-chen Fest zu entschuldigen.
    »Wäre da nicht eine günstige Gelegenheit, um Einblick in die Karte zu ersuchen?« fragte Beldin.
    »Ich glaube nicht«, entgegnete Belgarath. »Naradas wird immer verzweifelter. Er weiß, daß Zandramas keine Entschuldigung gelten läßt und ziemlich nachtragend ist. Also wird er alles tun, um uns von dieser Karte fernzuhalten. Der König hört immer noch auf ihn, und er wird er sich alles mögliche einfallen lassen, um diesen Um-stand zu nutzen. Soll er sich doch den Kopf zerbrechen, was wir vorhaben. Das wird ihn verunsichern, bis Sadi eine Gelegenheit hat, ihn schlafen zu schicken.«
    Der Eunuch verbeugte sich mit leichtem Spott.
    »Es gibt eine Alternative, Belgarath. Ich könnte mich umsehen und Information sammeln«, erbot Silk sich. »Wenn ich herausfinde, wo die Karte aufbewahrt wird, würde ein geschickter Einbruch unser Problem lösen.«
    »Und wenn man dich dabei erwischt?« gab Durnik zu bedenken.
    »Bitte, Durnik!« sagte Silk entrüstet. »Werde nicht beleidigend.«
    »Es wäre vielleicht eine Möglichkeit«, meinte Sammet. »Kheldar könnte jemandem selbst bei geschlossenem Mund die Zähne stehlen.«
    »Wir wollen lieber kein Risiko eingehen«, wehrte Polgara ab. »Naradas ist ein Grolim. Er hat die Karte vermutlich mit ein paar Fallen gesichert. Er kennt uns alle, und ich bin überzeugt, daß er sehr wohl über Silks besondere Begabung Bescheid weiß.«
    »Müssen wir ihn unbedingt töten?« fragte Eriond bedrückt. »Naradas, meine ich?«
    »Ich fürchte, wir haben keine Wahl, Eriond«, antwortete Garion.
    »Solange er noch lebt, werden wir bei jedem Schritt über ihn stolpern.« Er runzelte die Stirn. »Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber ich habe das Gefühl, Zandramas möchte die Wahl nicht Cyradis überlassen. Wenn sie es verhindern kann, daß wir den Treffpunkt erreichen, gewinnt sie allein deshalb, weil wir nicht erscheinen.«
    »Eure Überlegung ist nicht ganz falsch, Belgarion«, sagte Cyradis.
    »Zandramas hat wahrlich alles in ihrer Macht Stehende getan, meine Aufgabe zu vereiteln.« Sie lächelte flüchtig. »Ich gestehe Euch ehrlich, sie hat mir viel Ärger bereitet, und wäre die Wahl zwischen Euch und ihr zu treffen, könnte ich leicht in Versuchung kommen, mich aus Vergeltung gegen sie zu entscheiden.«
    »Ich hätte nie

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