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Seherin von Kell

Seherin von Kell

Titel: Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wahrscheinlich in den von Zandramas eingenistet hat.«
    »Ich kann Spiele nicht ausstehen.«
    »Ich habe nichts gegen Spiele.«
    »Du bist ja auch ein Drasnier.«
    »Das wird es wohl sein, schätze ich.«
    »Es liegt ungefähr an der Stelle, wo sich das Gebirge von Korim befunden hat, Belgarath«, sagte Beldin, der die Entfernung mit den Fingern abmaß. »Die Berge wurden wahrscheinlich ein Stück bewegt, als Torak die Welt spaltete.«
    »Damals wurde viel bewegt, wie ich mich erinnere.«
    »O ja!« bestätigte Beldin. »Ich hatte Mühe, mich auf den Beinen zu halten, dabei bin ich mit meinem Körperbau dem Boden näher als du.«
    »Du wirst es nicht glauben, aber das ist sogar mir aufgefallen.«
    Belgarath wandte sich nun an den König. »Könntet Ihr uns nicht ein wenig mehr über das Riff sagen? An der Seite einer Felszacke mit einem Boot zu landen, das von der Brandung herumgeschaukelt wird, dürfte schwierig und gefährlich sein.«
    »Wenn Unser Gedächtnis Uns nicht trügt, Ehrwürdiger Belgarath, so gibt es einige felsige Strände, die zweifellos durch Gestein entstanden, welches von den Hängen herabkam und von der ruhelosen See zerrieben wurde. Bei Ebbe hebt sich dieses über Äonen ange-sammelte Geröll über die Wasserfläche und bietet eine Möglichkeit, sich ungehindert von Gipfel zu Gipfel zu bewegen.«
    »So ähnlich wie diese Landbrücke von Morindland nach Mallorea«, erinnerte sich Silk freudlos. »Das war wirklich kein angenehmer Weg!«
    Belgarath ließ nicht locker. »Gibt es irgendwelche Orientie-rungspunkte? Dieses Riff ist ziemlich ausgedehnt, und wenn man nicht genau weiß, wohin man muß, kann man sich wahrscheinlich die Füße wund waten.«
    »Wir können es nicht aus Unserer eigenen Erfahrung kundtun«, entgegnete der König vorsichtig, »aber gewisse Seefahrer sprachen von einem Höhlenschlund an der Nordseite des höchsten Gipfels.
    Einige Wagemutigere versuchten dort an Land zu gehen, um die Höhle zu erforschen, denn es ist weitbekannt, daß abgelegene Höhlen gern von Freibeutern und Seeräubern als Versteck für ihre Beute benutzt werden. Dieser Gipfel hat jedoch schon immer selbst die verwegensten Landeversuche abgewehrt. Jedesmal, wenn eine dieser mutigen Seelen es versucht, erzürnt die See, und plötzliche Stürme entstehen aus klarem Himmel.«
    »Das muß es sein, Belgarath!« rief Beldin begeistert. »Etwas sorgt dafür, daß keine Unbefugten dieser Höhle zu nahe kommen können!«
    »Du hast recht«, pflichtete ihm Belgarath bei. »Wir wissen nun endlich, wo der Ort der Begegnung ist. In jener Höhle.«
    Silk ächzte.
    »Seid Ihr krank? Fürst Kheldar?« fragte der König.
    »Noch nicht, Majestät, aber ich fürchte, ich werde es.«
    »Unser Fürst Kheldar hat Schwierigkeiten mit Höhlen, Majestät«, erklärte ihm Sammet lächelnd.
    »Es ist nichts schwierig daran, Liselle«, widersprach der kleine rattengesichtige Mann. »Im Gegenteil, es ist sehr einfach. Jedesmal, wenn ich eine Höhle auch nur sehe, gerate ich in absolute Panik.«
    »Wir haben von diesem Leiden gehört«, versicherte ihm der Kö-
    nig. »Man fragt sich, was seine mysteriöse Ursache sein mag.«
    »An der Ursache des meinen ist absolut nichts mysteriös, Majestät«, entgegnete Silk trocken. »Ich kenne die Ursache genau.«
    »Wenn es denn Eure Absicht ist, Euch an dieses gefährliche Riff zu wagen, Ehrwürdiger Belgarath«, sagte der König nun, »werden Wir Euch und Euren Begleitern ein festes Schiff zur Verfügung stellen, welches Euch dorthin bringen wird. Wir werden die Anweisungen erteilen, dieses Schiff zum Auslaufen mit der Morgenflut bereitzu-machen.«
    »Ihr seid zu gütig, Eure Majestät.«
    »Es ist nur ein geringer Dank für den Dienst, den ihr Uns in dieser Nacht erwiesen habt.« Der König machte nachdenklich eine Pause.
    »Es mag wahrlich so sein, wie der Geist dieses abgefeimten Naradas gesagt hat«, sagte er grübelnd. »Wir sind vielleicht wahrhaftig eitel und töricht, doch gewiß nicht undankbar. Ihr habt sicherlich noch Vorbereitungen zu treffen. So werden Wir Euch nicht länger aufhalten. Wir werden uns am Morgen wiedersehen, ehe Ihr aufbrecht.«
    »Habt Dank, Majestät.« Garions Rüstung knarrte, als er sich verbeugte. Dann führte er die anderen aus dem Gemach. Er wunderte sich nicht im geringsten, als er die Wölfin vor der Tür sitzen sah.
    »Die Zeit ist genau richtig, nicht wahr, Cyradis?« wandte sich Polgara an die Seherin, als sie alle den Korridor entlangschritten. »In

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