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Sehnsucht

Sehnsucht

Titel: Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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drehte sich zu Bo um.
    »Okay, was zu Hölle war das?«
    Bo schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung. Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gehört.«
    »Es hat sich so angehört, als wäre es von außerhalb des Raumes gekommen. Vielleicht…«
    »Vielleicht was?« fragte Bo.
    Sam hörte ihn kaum. Erinnerungen stiegen plötzlich in ihm hoch und ertränkten die Worte in lähmendem Schock.
    Nur halb erwacht aus einem Traum aus Hitze und Sex, plötzlich in kalte, sich windende, von Bosheit erfüllte Dunkelheit gestoßen. Bohrende Angst durchzuckte ihn, während die unnatürliche Schwärze um ihn herum zu silbernem Mondlicht wurde. Er sank zurück in den warmen Schlaf, der ihn willkommen hieß… Er träumte wieder. Hitze, Schweiß, Hände und Haut und geflüsterte Bitten und, Gott, es war so gut…
    »Sam? Sam!«
    Mit einem erschrockenen Keuchen fuhr Sam zusammen und sah sich Bo gegenüber, der ihn aus riesigen Augen heraus besorgt musterte.
    »Was? Was ist passiert?«
    »Sag du's mir! Du warst plötzlich eine Minute lang weg und bist nicht ansprechbar gewesen.« Argwöhnisch musterte er Sam. »Geht's dir wirklich gut?«
    »Ja. Alles in Ordnung.« Sam atmete tief ein und ganz bewusst wieder aus. Dabei fühlte er, wie sich sein rasender Puls langsam wieder beruhigte. »Ich… hm… ich brauche nur einen Moment…«
    Bo wandte seinen Blick nicht eine Sekunde lang von Sams Gesicht. »Möchtest du mir erzählen, was gerade passiert ist?«
    »Ich dachte, ich hätte mich an etwas erinnert. Von letzter Nacht.« Sam lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schloss die Augen, als würde ihm das dabei helfen, sich wieder zu beruhigen. Eigentlich jedoch wollte er nur Bos scharfem Blick entkommen.
    »Ein Traum, das ist alles. Es war nur ein Traum.« Sam sagte nichts weiter und Bo hakte auch nicht nach.
    Gerade, als sie begonnen hatten, die Aufnahmen weiter zu sichten, hörten sie, wie sich die Hintertür öffnete. Schritte und Stimmen hallten durch den Flur. Sam setzte ein Lächeln auf, als der Rest des Teams in die Bücherei wanderte.
    »Mann oh Mann«, sagte David und wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn. »Da draußen ist es heißer als in der Hölle.«
    »In der Scheune war es nicht heiß.« Andre grinste. »Da war's schön kühl.«
    »Arschloch«, antwortete David überfreundlich.
    »Wie war's?« Bo stoppte die Aufnahme, stand auf und streckte sich. »Ist irgendwas passiert?«
    »Nö.« Seufzend ließ sich Amy aufs Sofa plumpsen. »Wir haben ein paar Mäuse und einen Vogel aufgescheucht und die größte Spinne in der Geschichte des Universums gesehen, aber das war's.«
    »Ich kann ja verstehen, dass ihr nichts gesehen oder gefühlt habt.« Cecile stand mit verschränkten Armen und hochnäsigem Gesichtsausdruck neben der Tür. »Aber ich weiß jetzt, dass mindestens eine Seele die Wäscherei bewohnt. Eine Sklavin vielleicht, die dazu gezwungen wurde, Tag und Nacht die Wäsche ihres Besitzers zu schrubben, bis ihr armes Herz schließlich versagte…«
    »Ich hab was gefühlt.«
    Alle Augen richteten sich überrascht auf David.
    »Was hast du gespürt, David?«, fragte Bo erstaunlich ruhig.
    David setzte sich in den großen Sessel und lehnte sich vor, als ob er gleich eine gruselige Geschichte am Lagerfeuer zum Besten geben wollte.
    »Zuerst dachte ich, es wäre nichts«, fing er mit gedämpfter Stimme an. »Spinnweben vielleicht oder sowas Ähnliches, die über meinen Nacken streiften. Aber dann fühlte ich etwas wie… Finger. Die an meinem Hemd zupften. Und es roch nach… Kernseife.«
    Amys blaue Augen verengten sich. »Du meinst damit, dass –«
    »Ja«, unterbrach David sie. »Ich meine… Ich denke der Geist wollte… wollte…« Er bedeutete den anderen, näher heranzukommen. »Ich glaub, sie wollte meine Kleider waschen!«
    »Ach du…« Amy schlug ihm hart aufs Knie, während alle außer Cecile in Gelächter ausbrachen. »Also wirklich, David!«
    David zuckte ungerührt mit den Schultern.
    Cecile schien das nicht besonders lustig zu finden.
    »Blöder Idiot!«, zischte sie mit geröteten Wangen und blitzenden Augen. »Wage es nicht, die Geisterwelt zu verspotten. Du würdest es auch nicht lustig finden, wenn sie das letzte Wort hätten.«
    »Das reicht.« Bos ruhige Stimme durchschnitt das Gelächter und den Wutausbruch. »Lasst uns Mittagspause machen. Danach untersuchen Sam und ich die Küche im Außenbereich und ihr könnt euch darum streiten, wer die Bänder anschauen darf. Jeder

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