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Sehnsucht

Sehnsucht

Titel: Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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er gedacht hatte und er liebte es jetzt schon.
    Obwohl nach der ersten Abweichung des EMFs nichts mehr passierte, war er nicht enttäuscht. Es reichte ihm, schon ein Teil der Untersuchung zu sein und zu wissen, dass er eine wichtige Rolle darin spielte, egal, wie das Ergebnis am Ende aussah. Er konnte sich sogar überzeugend einreden, dass das Zusammenarbeiten mit Bo nichts damit zu tun hatte, wie sehr er den Nachmittag genoss.
    Am Abend versammelte sich das Team wieder in der Bibliothek, um die Ereignisse des Tages und die Pläne für die Nacht und den nächsten Tag zu diskutieren.
    »Sag mir bitte einfach nur, dass wir morgen drinnen bleiben können«, meinte David, als er sich in einen der Sessel fallen ließ.
    Bo grinste ihn an. »Heißt das, du willst unbedingt die Aufnahmen durchsehen?«
    »Ich und meine große Klappe…« David rümpfte die Nase.
    Bo lachte. »Keine Sorge. Wir werden uns natürlich abwechseln.«
    »Was haben du und Sam denn heute in der alten Küche entdeckt?«, fragte Amy. »Ist irgendwas passiert?«
    »Nicht wirklich. Es gab eine kurze Abweichung in der EMF-Messung, aber keiner von uns hat etwas gesehen oder gespürt.« Bo schaute zu Sam hinüber. »Wir werden sehen, ob die Videoaufnahme irgendetwas hergibt.«
    Sam sagte nichts, sondern hoffte im Stillen, dass sein Interesse an Bo nicht irgendwie von der Kamera aufgenommen worden war.
    »Wir haben etwas auf der Aufnahme von letzter Nacht gefunden«, erklärte Andre. »Von der Kamera oben.«
    Bos Augen glitzerten. »Was denn?«
    »Es sah aus, als würde sich eine Art Nebel bilden«, sagte Amy. »Aber es war ganz anders als alles, was ich bisher gesehen habe. Es war irgendwie schwer zu erfassen. Wie ein Schatten der da ist, und dann doch wieder nicht.«
    Andre nickte. »Das ist wohl die beste Art, es zu beschreiben. Als ob das Licht nie ganz herankommen würde oder so.«
    Bo zupfte abwesend an seinem Zopf. »Lasst mich das mal sehen.«
    Andre suchte die richtige Kassette raus, schob sie in den Videorecorder und spulte bis zu dem Punkt zurück, den er markiert hatte. Das Kinderzimmer erschien auf dem Bildschirm, zusammen mit den Gesichtern von Amy und Andre. Bos Stimme tönte durch Amys Funkgerät, Andre äußerte sich zu der plötzlichen Kälte und auf einmal sah Sam es: Eine dichte, wirbelnde Dunkelheit, die dem Auge auszuweichen schien, sodass es schier unmöglich war, sich auf sie zu fokussieren. Selbst die Luft schien einen Bogen um den dunklen Fleck zu machen.
    Sams Nackenhaare sträubten sich. Es hatte fast den Anschein, als würde die Dunkelheit pulsieren. Wie etwas Lebendiges.
    »Wow.« Bo starrte auf den Bildschirm, sein Gesicht leuchtete vor Aufregung. »Das ist wirklich unglaublich!«
    »Wir haben den Abschnitt markiert.« Amys schlanker Finger tippte auf den Bildschirm. »Dieser Teil kommt definitiv auf die CD.«
    »Wir kennzeichnen mögliche Beweise und transferieren sie auf eine CD«, erklärte Andre, als er Sams Verwirrung bemerkte. »Müssen wir im Büro machen, weil es sehr zeitaufwändig ist.«
    »Dazu kommt, dass die ganzen Geräte dafür einfach beschissen zu transportieren sind.« David grinste Sam an. »Ich zeig's dir, wenn wir wieder zu Hause sind.«
    »Gerne.«
    Cecile stand auf und strich die Vorderseite ihres Rocks glatt. »Ich gehe in mein Zimmer, um mich vor dem Essen noch etwas auszuruhen. Ist das in Ordnung?«
    Bo nickte. »Natürlich.«
    »Na endlich«, brummte David, als Cecile noch nicht ganz aus dem Zimmer war. Kurz stockte sie in ihren Bewegungen, dann beeilte sie sich, durch die Tür zu kommen.
    »David«, mahnte Bo, nachdem sie außer Hörweite war.
    »Du könntest wenigstens versuchen , höflich mit ihr umzugehen.«
    »Ich versuch's ja, aber die raubt mir den letzten Nerv.« David schüttelte den Kopf. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sie heute drauf war.«
    Bo lachte leise. »Schlimmer als letzte Nacht?«
    »Tausend mal schlimmer! Diesmal war sie auf dem Wir-reden-mit-den-Toten-Trip . Ich kann einfach nicht glauben, dass wir mit dieser Frau zusammenarbeiten müssen.«
    Andre knuffte David in die Schulter. »Willst du damit andeuten, sie ist eine Betrügerin?«
    »Da verwette ich meine linke Hand drauf.«
    »Genau weißt du's aber nicht«, meinte Amy zweifelnd. »Vielleicht kann sie wirklich was fühlen… du weißt schon. Irgendwas.«
    David rollte mit den Augen. »Das Einzige, was die fühlt, ist ein verzweifeltes Verlangen nach Aufmerksamkeit.«
    »Wir müssen trotzdem mit ihr zusammenarbeiten.

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