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Sehnsucht

Sehnsucht

Titel: Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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In diesem Fall müssen wir uns überlegen, wie wir ihre Talente am besten nutzen. In diesem ungewöhnlichen Haus brauchen wir jedes investigative Mittel, das wir kriegen können.«
    »Ich glaube schon, dass sie irgendeine Art von Fähigkeit hat«, antwortete David. »Das Ding ist nur, dass es eher um Gefühle und Intuition geht, als um die Kommunikation mit Geistern.«
    »Was genau willst du damit sagen?« Bo lehnte sich gegen die Tischkante. »Meinst du, sie nimmt ihre Empfindungen nicht ernst, weil sie sie nicht für konkret genug hält?«
    »Teilweise bestimmt.« David wischte sich einen Dreckspritzer vom Knie. »Sie vertraut auf ihre Gefühle und glaubt an sie, denkt aber nicht, dass sie für andere konkret genug sind.«
    »Oh!«, rief Amy. »Dann denkt sie also, dass andere Leute von ihr erwarten, gewisse Dinge hören und sehen zu können und mit Geistern zu sprechen… also macht sie genau das?«
    David lächelte grimmig. »Bingo.«
    »Und das hat sie dir alles erzählt?« Bo schien einigermaßen beeindruckt.
    David zuckte mit den Schultern. »Nicht in so vielen Worten, nein. Aber es war nicht schwer, es herauszufiltern, nachdem ich sie endlich zum Reden bekommen hab.«
    »Hat sie irgendetwas Seltsames im Oleander House wahrgenommen?«, fragte Sam. Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Andre sich das ebenfalls fragte.
    »Lustig, dass du fragst. Wir haben uns letzte Nacht darüber unterhalten, als wir im B…«
    David brach ab. Seine Wangen färbten sich tiefrot. »Nachdem wir den Salon verlassen hatten. Sie hat mir erzählt, dass sie sich hier nicht wohl fühlt. Dass sie ständig nervös ist, als würde permanent jemand hinter ihr stehen, wenn sie mal nicht hinschaut oder nicht aufpasst.«
    Ein Schauer lief über Sams Rücken. Er sah zu Andre hinüber, dessen erschrockener Blick seine eigene, mit Abscheu gepaarte Faszination widerspiegelte.
    Ich will nicht so sein wie Cecile , dachte Sam verzweifelt.
    Bo stieß sich mit entschlossener Miene vom Tisch ab. »Ich werde mit Cecile reden, ihr macht Mittagessen. Es sind Zutaten für Sandwiches im Kühlschrank.«
    Andre beugte sich zu Sam hinunter, während das Team Bo in die Küche folgte. »Denkst du, dass wir auch diese Fähigkeiten haben?«
    »Oh Mann, ich hoffe nicht.«
    »Ich auch nicht.«
    Ihre Augen trafen sich und in diesem Moment verstanden sie einander vollkommen. Sam hatte schon zuvor seltsame Dinge gefühlt, aber er hatte es immer damit abgetan, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein. Er hatte nie in Betracht gezogen, dass er womöglich übersinnliche Fähigkeiten besaß, die andere nicht hatten. Andres Gesichtsausdruck, der zwischen Neugierde und Abscheu schwankte, verriet Sam, dass dieser gerade zum selben Schluss gekommen war.
    Amy wandte sich um und warf ihnen einen besorgten Blick zu. »Alles okay bei euch?«
    Andre lächelte und legte ihr die Arme um den Nacken. »Ja, Babe, bei uns ist alles in Ordnung.«
    Andre warf Sam einen schnellen Blick über die Schulter zu und Sam erinnerte sich daran, was ihm der andere Mann in der vorigen Nacht gesagt hatte: Wir werden auf jedes kleinste Detail achten müssen. Ich glaub nicht, dass irgendjemand sonst fühlen kann, was wir fühlen. Es war immer noch wahr. Offensichtlich hatte Cecile nicht dasselbe Ausmaß an Bösartigkeit wahrgenommen wie er und Andre, trotz allem, was David ihnen erzählt hatte.
    Sie hat noch keine Zeit im Kinderzimmer verbracht , flüsterte eine kleine Stimme in Sams Hinterkopf.
    Da hast du es gespürt und sie ist noch nicht dort gewesen. Keiner kann wissen, was sie in dem Raum fühlen würde.
    Vielleicht würde sie es sogar aus seinem Versteck locken können. Der Gedanke war angsteinflößend, aber zugleich auch unglaublich faszinierend.
    »Vielleicht«, murmelte Sam vor sich hin.
    »Was?« David ließ sich zu ihm zurück fallen. »Hast du was gesagt?«
    Sam lächelte. »Ich führe nur Selbstgespräche.«
    David grinste und klopfte ihm auf den Rücken. »Pass lieber auf! Die Leute könnten noch glauben, du wärst verrückt.«
    Sam erinnerte sich an all die Dinge, die er über die Jahre genau aus diesem Grund vor anderen Leuten geheim gehalten hatte.
    »Als wenn ich das nicht wüsste«, lachte er.

Kapitel 7
    Bo und Cecile waren immer noch nicht wieder aufgetaucht, als Sam und die anderen eine halbe Stunde später ihr Mittagessen beendet hatten.
    Sam und Andre brachten die Küche auf Vordermann und machten sich dann daran, das Erdgeschoss mit Fotoapparaten und

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