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Sehnsucht

Sehnsucht

Titel: Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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Körper und versuchte, die Schauer zu unterdrücken, die seinen Körper durchzuckten.
    »Es ist fast durchgekommen, an dem Tag in meinem Zimmer. Ich konnte es in mir fühlen, wie es versuchte, herauszukommen.«
    »Das macht dir Angst, nicht wahr?« Bos Stimme war sanft, ohne einen Hauch von Beschuldigung, Angst oder Wut.
    Sam drehte sich langsam um. Er musste Bos Gesicht sehen. Was er dort erkannte, war Verständnis und der Wunsch, ihm zu helfen. Sam versuchte, sich an einen Moment zu erinnern, in dem er diesen Blick schon einmal bei einem Menschen gesehen hatte, aber es fiel ihm keiner ein.
    »Ja, ich hab Angst«, antwortete Sam. »Es ist noch nie etwas passiert, ohne dass ich dabei war. Hast du das bemerkt?«
    »Ja«, sagte Bo leise. »Habe ich.«
    »Es versucht, mich als Durchgangstor in diese Welt zu benutzen.« Sam schüttelte den Kopf. »Warum? Wieso will es mich?«
    »Ich weiß es nicht, Sam.« Bo streckte die Hand aus und legte sie behutsam auf Sams Arm. »Wir werden der Sache auf den Grund gehen. Wenn andere das auch schon erlebt haben – und ich bin sicher, das haben sie –, gibt es Informationen darüber. Wir müssen sie nur finden.«
    »Okay.« Sam spürte etwas Erleichterung bei dem Gedanken, etwas tun zu können. »Aber in der Zwischenzeit glaube ich, wäre es keine gute Idee für mich, hierzubleiben.«
    Bos Augen weiteten sich. »Was, du willst Oleander House verlassen? Die Untersuchung aufgeben, nur weil du dich fürchtest?«
    »Wenn du es so ausdrücken willst, dann ja«, antwortete Sam, der sich über Bos – nicht sonderlich subtile – Andeutung ärgerte, er sei ein Feigling. »Ist es dir vielleicht mal in den Sinn gekommen, dass ich euch alle mit meiner Anwesenheit in Gefahr bringe?«
    »Nein.« Bo reckte stur sein Kinn vor. »Du bist ein starker Mann und du bist klug. Ich glaube, du kannst lernen, es zu kontrollieren, falls du ein Fokus bist.«
    Sam atmete tief durch, versuchte, einen Anflug hilfloser Wut auf Bo zu unterdrücken. »Nein, ich glaub, das kann ich nicht. Vielleicht eines Tages, aber nicht jetzt. Ich wüsste nicht einmal, wo ich anfangen sollte!«
    »Wann ist denn ein besserer Zeitpunkt, es zu versuchen und zu lernen, als jetzt und hier?« Bo kam näher, seine dunklen Augen loderten. »Ich helfe dir. Wir alle werden dir helfen. Gib nicht auf!«
    Sam trat einen Schritt zurück. Bo so nahe zu sein, ließ ihn schwindlig werden.
    »Ich bin auch dafür, mehr über die Hintergründe dieses Hauses zu lernen und über das, was ich anscheinend bin oder tun kann. Aber das hier ist nicht der Ort und nicht die Zeit dafür. Nicht, wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen.«
    Bos Hand krampfte sich schmerzhaft um Sams Arm.
    »Geh nicht. Bitte.« Die Verzweiflung, die in Bos Stimme mitschwang, war unüberhörbar.
    Sam starrte ihn an. »Warum nicht?«
    Bo blinzelte und sah zur Seite. »Weil… Weil ich…«
    »Weil du nicht willst, dass ich gehe«, beendete Sam den Satz. Er wusste, dass er recht hatte. »Das ist es, nicht wahr? Es hat nichts damit zu tun, dass ich die Kontrolle über meine Fähigkeit erlangen soll. Du willst einfach nur nicht, dass ich gehe.«
    Bos Gesichtsausdruck verfinsterte sich. »Versuch nicht, so zu tun, als ginge es hier um deinen Wunschtraum von dir und mir als Paar. Ich glaube an deine mentale und emotionale Stärke und ich werde diese Untersuchung nicht aufgeben, nur weil du Angst hast. Mehr hab ich nicht zu sagen.«
    »Ja, natürlich! Klar!« Sam stürmte auf Bo zu, die Wut kochte in ihm hoch. »Red dir das nur weiterhin ein, Bo. Vielleicht schaffst du's ja irgendwann, dich selbst davon zu überzeugen!«
    Bo stolperte zurück, bis er mit dem Rücken zur Wand stand. Sein Gesicht war gerötet und seine Pupillen so stark vergrößert, dass seine Augen fast schwarz wirkten.
    »Hör auf, Sam«, presste er hervor. »Du willst nicht wirklich, dass ich aufhöre, nicht wahr?«
    Sam stützte seine Hände links und rechts von Bos Kopf gegen die Wand. Ein kleiner Teil seines Gehirns schrie ihn an, aufzuhören, solange er es noch konnte, rief ihm zu, dass er sich von seinen Emotionen kontrollieren ließ. Aber sein Körper brannte, sein Sichtfeld war in Rot getaucht und er konnte nicht aufhören.
    »Du hast schon mal gelogen. Du willst mich, obwohl du weißt, dass es falsch ist.« Er lehnte sich vor und drückte sich gegen Bo. »Nicht wahr?«
    Ein heftiger Schauer durchfuhr dessen Körper, als Sams Schenkel sich zwischen seine Beine schob. Für den Bruchteil einer Sekunde entspannte

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