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Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Titel: Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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schillernde Seidenkleid war so raffiniert geschnitten, dass es betonte, was es verhüllte. Keira Knightley hatte in einem ihrer Filme ein ähnliches getragen. Doch das genügte Mrs Charlotte Prescott offenbar nicht. Sie musste auch noch dieses Smaragdkollier tragen, das sich ihr wie eine glitzernde Schlange an den Hals schmiegte. Der Verschluss bestand aus einem einzigen hochkarätigen Stein, dessen Wert kaum abzuschätzen war.
    Gift und Galle hätte Diane am liebsten gespuckt. Sie blickte sich ängstlich um. Konnte man ihr das etwa ansehen? Doch niemand beachtete sie. Alle starrten auf die Frau, die mit Rohan hereinkam. Einen schwachen Trost gab es allerdings für Diane. Soviel sie wusste, hatte eine andere Frau neben Martyn Prescott gesessen, als er in den Tod gerast war. Anscheinend war er der schönen Charlotte schnell überdrüssig geworden. Falls es Rohan genauso erging, bestand noch Hoffnung für sie.
    Diane hatte alles wunderbar arrangiert, wie Charlotte anerkennen musste. Der Blumenschmuck in der Halle und in den Empfangsräumen war prachtvoll. Vier Kristallschalen mit voll erblühten gelben Rosen schmückten den Esstisch. Das Service kam aus dem Haus Versace, das Besteck, die Silberleuchter und die schweren geschliffenen Gläser waren englischen Ursprungs und stammten aus der georgianischen Epoche.
    Entsprechend hielt auch das Menü höchsten Ansprüchen stand. Auf Räucherlachs mit Krabbenparfait und zarten Gurkenscheiben folgten ein Rinderfilet mit Waldpilzen oder, je nach Wunsch, Hähnchenbrust mit Pfirsichen und Vanille. Als Dessert gab es, ebenfalls wahlweise, Crêpe mit Walnussfüllung oder Schwarzwälder Kirschtorte.
    Die Gäste passten gut zusammen, und Charlottes Angst, die Unterhaltung könnte schwierig werden, war unbegründet. Rohan saß am Kopf der Tafel, Charlotte – als Ehrengast – direkt neben ihm. Mochten die anderen darüber denken, was sie wollten. Charlotte war es egal. Sie wunderte sich selbst, wie entspannt sie war – trotz der feindseligen Blicke, die Diane ihr wiederholt zuwarf.
    Die meisten der Leute waren junge Mitarbeiter von Rohan, die rückhaltlos für ihn schwärmten. Da die Männer in der Überzahl waren, hatte einige ihre Freundinnen mitgebracht. Keiner wagte, von sich aus ein bestimmtes Thema anzuschneiden. Erst nach dem Essen, als im Wohnzimmer Mokka und Likör serviert wurden, hielt Diane den Zeitpunkt für gekommen, ein wenig auf den Busch zu klopfen.
    â€žIch wette, Rohan war ein brillanter Schüler“, sagte sie zu Charlotte, während sie ihre Mokkatasse absetzte.
    â€žDer klügste von ganz Silver Valley“, antwortete Charlotte, ohne Rohan dabei anzusehen. Sie war gespannt, was Diane vorhatte. „Wir wussten damals schon, dass er es weit bringen würde.“
    â€žSie selbst haben sich dagegen für die Rolle der Frau und Mutter entschieden, oder?“, fuhr Diane in einem Ton fort, der volles Verständnis ausdrückte. „Sicher nicht die schlechteste Entscheidung. Sie müssen noch sehr jung gewesen sein, als Ihr reizender Junge zur Welt kam.“
    â€žJa, Christopher ist ein Schatz“, bestätigte Charlotte, die das Gespräch lieber nicht fortgesetzt hätte. Rohan saß zwar bequem zurückgelehnt in seinem Sessel, aber sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass es in ihm brodelte.
    â€žSie haben einen weiteren Jugendfreund geheiratet … ist das richtig? Martyn Prescott.“ Diane war offenbar entschlossen, alle roten Ampeln zu ignorieren. „Wie wurde Ihre kleine Gruppe doch genannt? Die ‚Viererbande‘?“
    â€žDas ‚Quartett‘, Diane“, verbesserte Charlotte sie. Sie war inzwischen überzeugt, dass Diane sich bei Nicole informiert hatte. „Ich glaube, das wissen Sie bereits.“
    â€žIch fürchte, Charlotte findet dieses Verhör nicht sehr amüsant“, mischte sich Rohan ein. „Mich selbst würde interessieren, wer Ihnen von dem ‚Quartett‘ erzählt hat.“
    Diane errötete. „Himmel, wenn ich das wüsste“, erklärte sie mit einem wirkungsvollen Augenaufschlag. Sie hatte viel Lidschatten und Wimperntusche benutzt. „Jedenfalls ist es eine hübsche kleine Geschichte. Es tut mir leid, wenn ich Sie verletzt habe, Charlotte. Zu dumm von mir.“ Es klang sehr zerknirscht.
    â€žO nein, absolut nicht“, erwiderte Charlotte gelassen. Ob

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