Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen
und sein GroÃvater Ãrger bekommen würden.
Vivian teilte Christophers Vorgefühl. âIrgendetwas stimmt hier nichtâ, meinte er. âWarum hat sie nicht vorher angerufen? Hoffentlich bringt sie nicht diesen Kerl ⦠ihren Ehemann mit. Also, Chris ⦠ab in dein Zimmer. Gehorche deiner Mutter.â
Christopher fasste Charlottes Hand. âSoll ich nicht doch lieber bei dir bleiben, Mum? Grandma ist mir gleichgültig. Sie mag mich ja doch nicht.â
âJunge!â Vivian war fassungslos. âDeine GroÃmutter liebt dich. Sie kann es nur nicht zeigen.â
âOkay, Grandpaâ, lenkte Christopher sofort ein. âEs tut mir leid. Sie kommt übrigens allein.â
Vivian sah seinem Enkel nach. âUnd wir stehen hier und zittern, als würde die Welt untergehen. Doch sie hat bestimmt nichts Gutes im Sinn.â
Charlotte nickte. Sie hegte selbst die schlimmsten Befürchtungen. Ausgerechnet heute, wo Christopher zufällig nicht in der Schule war, musste ihre Mutter hier aufkreuzen!
Barbara trank erst in Ruhe Tee, ehe sie auf den Grund ihres überraschenden Besuchs zu sprechen kam.
âEs geht um den Jungenâ, sagte sie und stellte die hauchdünne Porzellantasse hin.
âEr heiÃt Christopherâ, erinnerte Vivian seine Exfrau gereizt. âDer Junge ⦠der Junge! Ich mag es nicht, wenn du deinen Enkel so nennst.â
âWie nennst du ihn denn?â, fragte Barbara und sah ihn scharf an.
Vivian erwiderte den Blick etwas unsicher. âWorauf willst du eigentlich hinaus, Barbara?â
âAh, du hast deinem Vater noch nichts gesagt.â Barbara wandte sich an ihre Tochter, die ihr bleich gegenübersaÃ.
âWas hätte sie mir sagen sollen?â, fragte Vivian ungeduldig.
âWarum tust du das, Mum?â Charlotte musste sich die Worte abringen. âKennst du überhaupt kein Mitleid? Hast du gar kein Herz?â
âVersuch gefälligst nicht, den Spieà umzudrehenâ, antwortete Barbara mit harter Stimme. âIch ertrage es nicht, Mitwisserin dieser ⦠dieser Verschwörung zu sein.â
Das war Vivian zu viel. âWas, zum Teufel, geht hier eigentlich vor?â, donnerte er los. âIst dies ein Prozess, in dem du zugleich Anklägerin und Richterin bist?â
Barbara maà ihn mit einem hochmütigen Blick. âDein blonder Engel hat uns alle betrogen, Vivian. Sie hat Martyn Prescott geheiratet, obwohl sie ein Kind von Rohan Costello erwartete.â
Vivians Gesicht lief rot an. â Was? â
âGefällt dir das vielleicht nicht?â, fragte Barbara spöttisch. âDein Unschuldsengel Charlotte war mit beiden im Bett. Vielleicht hat sie anfangs wirklich geglaubt, es sei Martyns Kind, aber bald muss ihr die Wahrheit gedämmert haben. Der Junge ist ungewöhnlich intelligent, das kann keiner bestreiten, und Martyn war ein Dummkopf.â
âPass auf, was du sagstâ, drohte Vivian. âWenn dies die hässliche Intrige einer alten Frau ist â¦â
â Alt? âFür einen Moment sah es so aus, als würde Barbara einen Herzanfall bekommen. âHör mal, du Schwachkopf ⦠Ich bin drei Jahre jünger als du!â
âDas sieht man dir aber nicht an, Barbara. Du bist eine böse Hexe geworden.â
âAusgerechnet du sagst das?â, rief sie auÃer sich. âDu warst einmal glühend in mich verliebt.â
âUnd du?â Vivians Wut war plötzlich verflogen. âHast du mich je geliebt? Nein, niemals. Es war nur mein Name ⦠und das Geld der Marsdons.â
Barbara lächelte böse. âDas du ziemlich schnell durchgebracht hast.â
âUnd jetzt ist es Kurt Reiners Geldâ, fuhr Vivian fort, als hätte er nichts gehört. âArmer alter Narr. Inzwischen muss er wissen, dass du verrückt bist.â
âWir wollten über deine Tochter sprechen.â Barbara hob abwehrend die Hände. âÃber Charlotte und ihre Lügengeschichten!â
âGlaubst du ernsthaft, dass du mich gegen meine Tochter aufbringen kannst?â, fragte Vivian verächtlich. âOder gegen meinen geliebten Enkel? Es interessiert mich einen Dreck, wer Christophers Dad ist. Charlotte ist seine Mutter, und ich bin sein GroÃvater.â
âUnd Costello ist sein Vater!â, schrie Barbara. âIst dir das wirklich so gleichgültig? Der Typ hat unseren Sohn ertrinken
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