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Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Titel: Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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Rohan! Versteck dich nicht länger. Deine Mutter ist krank vor Sorge um dich … dein Großvater ebenso. Die Leute suchen seit Stunden nach dir. Komm heraus … dir passiert nichts. Ich bin jetzt hier und lasse dich nie mehr allein. Das verspreche ich dir. Komm, mein Sohn. Lass uns nach Hause fahren.“
    Die Eingangstür stand halb offen und hing schief in den Angeln – Spuren von Einbrechern oder jahrelanger Vernachlässigung. Nachdem Rohan so viel erreicht hatte, verstand er kaum noch, wie seine Mutter und er hier hatten leben können. Allerdings war alles heil und peinlich sauber gewesen. Er hatte seiner Mutter geholfen, hinter dem Haus den kleinen Gemüsegarten anzulegen, und wenn sie sich um die Blumen am Zaun kümmerte, hatte er den Rasen gemäht.
    Rohan betrat den Flur und lenkte den Strahl der Taschenlampe in alle Winkel. Wie klein ihm alles vorkam!
    â€žIch weiß, dass du hier bist, Christopher.“ Er dämpfte seine Stimme, um den Jungen nicht zu erschrecken. „Ich weiß auch, dass du Angst hast, aber die musst du nicht haben. Als ich in deinem Alter war, bin ich auch weggerannt, wenn mich etwas beschäftigt hat. Ich kann mir also vorstellen, wie du dich fühlst, aber deine Mutter und ich möchten gern, dass du nach Hause kommst.“
    Der Gedanke, er könnte sich mit einem alten, leeren Haus unterhalten, wäre Rohan nie gekommen. Sein Sohn war hier, da gab es für ihn keinen Zweifel. „Bitte, Chris. Es gibt im Leben immer wieder Situationen, mit denen wir fertig werden müssen und die unseren ganzen Mut erfordern. Komm endlich heraus … Zu zweit ist alles nicht so schlimm.“
    Es dauerte nur Sekunden, dann stürzte Christopher aus der Tür, die früher zur Küche geführt hatte. „Ich bin eine richtige Heulsuse“, meldete er sich mit kläglicher Stimme. „Ich habe tatsächlich geweint.“
    Diesen Moment würde Rohan nie vergessen. Erleichterung und Liebe zu seinem Sohn überwältigten ihn. „Auch erwachsene Männer weinen manchmal, Chris“, sagte er. „Wegen einiger vergossener Tränen braucht sich niemand zu schämen. Komm her zu mir.“
    â€žIch wollte wissen, wo du gelebt hast.“ Vertrauensvoll näherte sich Christopher dem Mann, zu dem er von Anfang an aufgesehen hatte. „Bist du wirklich mein Dad?“
    Rohan fasste den Jungen mit beiden Händen. Er kam ihm unendlich zart und zerbrechlich wie ein Vogel vor. Dann nahm er ihn auf den Arm. „Ich bin dein Vater, Christopher“, bestätigte er. „Es tut mir sehr leid, dass zu Hause so viel Verwirrung geherrscht hat.“
    Verwirrung? Das Wort passte irgendwie nicht, aber sollte er zugeben, dass er bis vor Kurzem noch nichts von einem Sohn gewusst hatte?
    â€žIch bin dein Vater“, wiederholte er, „und möchte es von ganzem Herzen sein. Ich möchte für dich und deine Mutter alles tun, was möglich ist. Wie findest du das?“
    â€žWunderbar“, antwortete Christopher und drückte sein verweintes Gesicht an Rohans Schulter.
    Per Handy informierte Rohan Charlotte, dass er Christopher gefunden hatte. Sie war außer sich vor Freude und wartete auf der hell erleuchteten Terrasse, als der Wagen mit quietschenden Reifen hielt.
    â€žMummy!“ Christopher sprang heraus und lief mit ausgebreiteten Armen auf Charlotte zu. Nur sie hatte noch gefehlt, um seine Welt wieder in Ordnung zu bringen.
    â€žO Chris!“ Charlotte schloss ihn fest in die Arme. Der Ausdruck auf seinem schmutzigen, von Tränen gezeichneten Gesicht bewies ihr zur Genüge, dass Christopher sie noch genauso lieb hatte wie vor dem verhängnisvollen Besuch. Was immer sie falsch gemacht hatte, ihr siebenjähriger Sohn würde es ihr nicht vorhalten. „Gott sei Dank … dir ist nichts passiert.“
    Christopher hob stolz den Kopf. „Rohan hat mich gefunden.“ Er deutete auf seinen Retter, der am Auto stehen geblieben war.
    â€žNatürlich, Schatz.“ Charlotte atmete tief durch – einmal, zweimal, dreimal. Hatte sie denn nicht gewusst, dass ihr kleiner Sohn zu ihr zurückkehren würde?
    Dankbar suchte sie Rohans Blick. Er war absichtlich nicht näher gekommen, um Mutter und Sohn für das Wiedersehen Zeit zu lassen. Vivian, der die Rückkehr seines Enkels mit gleicher Ungeduld erwartet hatte, war inzwischen aufgetaucht und umschloss Tochter und Enkel mit beiden

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