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Sehnsucht nach Geborgenheit

Sehnsucht nach Geborgenheit

Titel: Sehnsucht nach Geborgenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Carey
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Adoptionsvermittlung haben beantragt, dass ich sie sofort nach der Urteilsverkündung zurückbringe, auch wenn ich die Berufung gehen sollte."
    Liz erinnerte sich nur zu gut an die Szene, die Jack ihr nach Sharons Beisetzung ausgemalt hatte. Auch sie fände es schrecklich, wenn man ihm das Kind aus den Armen reißen und an wildfremde Menschen weiterreichen würde. Und wenn man Kassie dann ein halbes Jahr später wieder zu Jack zurückbrachte, wäre das vielleicht mehr, als das Waisenkind verkraften konnte.
    „Erzähl mir noch einmal, wie die Anhörung verlaufen ist", bat Liz. „Als du mich in Los Angeles angerufen hast, habe ich mir nichts notiert."
    Jack wusste, wie genau und sorgfältig sie als Anwältin arbeitete, und lieferte ihr die ausführlichste und sachlichste Schilderung, zu der er fähig war. Das Essen wurde serviert, und er sprach nur wenig, während er den Burger verspeiste. Seit dem Frühstück hatte er kaum etwas zu sich genommen.
    Liz dagegen stocherte lustlos in ihrem Salat herum. Angesichts der Argumente, die er vor Gericht vorgebracht hatte, und der wenigen, aber gezielten Fragen des Richters kam sie zu demselben Ergebnis wie Jack und Rob Andersen. Dass Richter Barnes zu Jacks Gunsten entschied, war höchst
    unwahrscheinlich. Liz wollte nicht, dass er Kassie verlor, und vor allem wollte sie nicht, dass ihre kleine Nichte leiden musste.
    Wie es aussah, würde sie tun müssen, worum Jack sie bat. Als sie zu Ende gegessen hatten, nahm Jack die halbvolle Flasche Wein, um ihr Glas noch einmal zu füllen. Liz lehnte freundlich ab und sprach eine unerwartete Einladung aus: „Warum nehmen wir den Wein nicht mit zu mir, machen es uns gemütlich und überlegen, was zu tun ist?"
    Ich werde wohl ein paar Überstunden in der Kanzlei machen müssen, wenn es so weitergeht, dachte Liz, als sie in Jacks schnittigen Wagen stieg. Dank der Zeituhr, die sie stellte, wenn sie abends unterwegs war, waren die Fenster ihres kleinen, aber eleganten Reihenhauses erleuchtet. Liz schloss die Tür auf und bat Jack ins Wohnzimmer.
    „Setz dich doch", forderte sie ihn auf, während sie die Kostümjacke und die hochhackigen Pumps auszog. „Ich hole Gläser und mache Musik an."
    Obwohl sie seit einem halben Jahrzehnt verschwägert waren, hatte Jack ihr Haus noch nie betreten. In gewisser Weise fand er das skandalös. Zu Geburtstagen und an Feiertagen war Liz immer zu ihnen bekommen, wohl auch, weil ihre Eltern es so wollten.
    Frank und Patsy genossen den Wohlstand, den seine Farm für sie darstellte. Jack verstand beim besten Willen nicht, warum die beiden Liz' Anwaltskarriere und ihr schönes Haus in Georgetown nicht ebenso bewunderten. Schließlich hatte ihre Tochter für beides hart arbeiten müssen.
    Erstaunt blieb er auf dem schwarzweißen Marmor stehen und sah sich in Liz' Eingangsbereich um. Der Raum glich einer Porträtgalerie, denn an den Wänden hingen zahlreiche Fotos, die sie und Sharon als Kinder zeigten. Die meisten davon kannte er noch nicht.
    Sicher, Sharon hatte Fotos, Karten und Zeitungsausschnitte aufgehoben, die sie an ihre persönlichen Triumphe, ihre erste Ballettaufführung, die Wahl zur Ballkönigin und das darauffolgende Engagement als Fotomodell, erinnerten. Patsy hatte ihm die Sammlung mehr als einmal gezeigt. Aber natürlich befanden sich darin keine Schnappschüsse, auf denen die Schwestern mit niedlichen Zahnlücken im Schlamm spielten oder mit roten Wangen Schlittschuhlauf en lernten.
    Jack betrachtete die Fotos, und ihm fiel auf, wie verschieden die beiden schon als Kinder gewesen waren. Während Sharon vor der Kamera posierte und offenbar genau wusste, wie „süß" sie aussah, verhielt Liz sich ganz natürlich, und man sah ihr an, wie unbeschwert sie war.
    So eine Kindheit will ich für Kassie, dachte er mit einem Kloß im Hals. Und Liz konnte sie ihrer Nichte verschaffen. Aber eine Frage beschäftigte ihn. Wie konnte er Liz behalten, wenn die Adoption abgeschlossen war?
    Als er das Wohnzimmer betrat und sich auf eins der weißen Sofas vor dem Kamin setzte, stellte er fest, dass auch Liz'
    Einrichtungsstil sich von Sharons unterschied. Das Zimmer war geschmackvoll, aber nicht durchgestylt, sondern mit blühenden Pflanzen, antiken Möbeln, Orientteppichen und sorgfältig ausgewählten Bildern bestückt, die Liz' Geschmack und nicht den eines Innenarchitekten verrieten.
    Jack schloss genießerisch die Augen, als sanfte Klänge aus den Lautsprechern der Hi-Fi-Anlage drangen. Kurz darauf erschien

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