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Sehnsucht nach Geborgenheit

Sehnsucht nach Geborgenheit

Titel: Sehnsucht nach Geborgenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Carey
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in den Bademantel.
    Jack spürte, was in ihr vorging. „Na los", drängte er. „Sag es mir schon."
    „Wir haben nur Kassies wegen und für einen befristeten Zeitraum geheiratet", begann sie leise. „Du hast mir versprochen, ich würde die Ehe für nichtig erklären lassen können. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Trotzdem sollten wir ... so etwas nicht mehr tun. Du warst der Mann meiner Schwester, und sie ist erst seit ein paar Monaten tot. Was wir tun, ist falsch und ... respektlos."
    Jack hätte ihr gern von Sharons Affäre erzählt, brachte es jedoch nicht fertig. Er wollte Liz' Mitgefühl nicht. Jetzt, da er frei war, sollte sie ihn lieben. „Was immer wir tun oder nicht tun, es wird Sharon nicht zurückbringen", erwiderte er und legte die Arme um sie.
    Er wollte sie nur trösten, doch die Berührung ließ das Feuer, das in ihnen glühte, erneut aufflackern. Er trug sie die Treppe hinauf und in ihr Schlafzimmer, wo sich Liz rasch um die Verhütung kümmerte, bevor sie zum zweiten Mal alle Hemmungen
    ablegten.
    Liz erwachte gegen ein Uhr morgens. Halb im Kissen neben ihr vergraben, strahlte Jacks Gesicht eine jungenhafte Unschuld aus.
    Was für ein wahrhaft besonderer Mann er doch war. Ich liebe dich von ganzem Herzen, Jack Kelleher, flüsterte sie.
    Sie war versucht, ihm eine Locke aus der Stirn zu streichen, beherrschte sich aber, als er sich bewegte und im Schlaf etwas murmelte.
    „Sharon", hörte sie ihn sagen. „Das darfst du nicht tun. Ich liebe..."
    Das Bruchstück aus Jacks Traum bestätigte, was sie vermutete und niemals hätte verdrängen dürfen. Der Mann, den sie liebte, liebte noch immer ihre Zwillingsschwester.
    Was hast du denn erwartet? tadelte sie sich. Er wusste nichts von Sharons Liebhabern, und war ihr sicher stets treu gewesen.
    Liz stand auf und verbarrikadierte sich im Bad, um ihrer Verzweiflung mit Tränen Luft zu machen. Danach wusch sie sich das Gesicht, nahm zwei Tabletten gegen den bohrenden Kopfschmerz und zog einen Schlafanzug an. Im Wohnzimmer hüllte sie sich in den Bademantel, setzte sich in einen Sessel und fragte sich, ob sie wieder in ihr altes Leben zurückfinden konnte, wenn Jack sich von ihr trennte.
    Jack hatte von Sharon geträumt. Sie hatte den Absturz auf wundersame Weise überlebt, erschien auf der Farm und verlangte von ihm, ihre gescheiterte Ehe fortzuführen. Er weigerte sich und gestand, dass er Liz liebte. Sie stritten sich, und als er Sharon an den Schultern packte, weil sie Liz' Sachen aus dem Haus werfen wollte, wachte er schließlich auf.
    Allein. Liz war fort. Er schlang sich eine Badelaken um die Hüften und eilte nach unten.
    „Liz ... da bist du ja!" sagte er erleichtert und lächelte.
    „Was wir getan haben, war ein Fehler", erwiderte sie, so ruhig sie konnte. „Wir müssen damit aufhören. Ich halte nichts von Sex zwischen zwei Menschen, die nicht ernsthaft beabsichtigen, eine dauerhafte Beziehung einzugehen."
    In Jacks Ohren klangen Liz' Worte, als stammten sie aus den Aufzeichnungen einer Gerichtsverhandlung.
    „Ich denke nicht daran, meine Schwester als deine Bettgespielin zu vertreten", fügte sie hinzu, als er schwieg.
    Dass sie ihre intimen Stunden so betrachtete, tat ihm weh. Aber wie groß sein Schmerz auch war, er musste dafür sorgen, dass sie bis zum Abschluss der Adoption bei ihm blieb.
    „Okay, wenn du es so haben willst", erwiderte er verärgert.
    „Vermutlich hatten wir unsere Hormone nicht unter Kontrolle.
    Ich verspreche dir, dass ich mich ab jetzt beherrschen werde.
    Bleib wenigstens Kassies wegen bei dem, was wir vereinbart haben."
    Seine Antwort, die er schon jetzt bereute, drehte den Dolch in Liz' Wunde um. Trotzdem sicherte sie Jack zu, Kassie und ihn nicht im Stich zu lassen. „Aber ich brauche etwas Zeit für mich allein", fuhr sie fort. „Deshalb werde ich ein paar Wochen in Georgetown bleiben."
    Er musste es akzeptieren. Sie würde sich wohl kaum von ihm auf die Farm schleifen lassen, wenn er ihr noch nicht einmal gestanden hatte, was er wirklich für sie empfand. „Okay", wiederholte er und begann das Wort zu hassen. Plötzlich kam er sich in dem pfirsichfarbenen Badetuch lächerlich vor. „Ich hole meine Sachen und ziehe mich im Bad an."
    Liz nickte nur. Als er kurz darauf durch die Küchentür sah, kochte sie gerade Kaffee.
    „Kass wird dich vermissen", sagte er. „Werde nicht zu einer Fremden für sie."
    Liz war schon zwei Wochen aus Jacks Leben verschwunden, als Mrs. Rivers ihm berichtete, dass ein Anruf

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