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Sehnsucht nach Geborgenheit

Sehnsucht nach Geborgenheit

Titel: Sehnsucht nach Geborgenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Carey
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nicht die Augen auf. Sie fühlte sich sicher und geborgen und wollte gar nicht reden.
    Liebeserklärungen, die nicht zu dem Gefühlschaos in seinem Herzen gepasst hätten, wollte sie nicht hören. Alles, was sie jetzt brauchte, waren ein paar zärtliche Küsse und die Wärme seines Körpers an ihrem. Jack gab ihr beides.
    Sie wachte nicht auf, als Eloise McWhurters Wagentür gegen Mitternacht leise ins Schloss fiel, und auch die leichten Schritte der Kinderfrau auf der Treppe nahm sie nicht wahr. Liz schlief so fest wie seit Monaten nicht mehr und bewegte sich kaum in dem fremden Bett neben ihrem Ex-Schwager, der vor dem Gesetz ihr Ehemann war.
    Erst gegen sieben Uhr, als Mrs. Rivers eintraf und Kaffeeduft aus der Küche nach oben zog, erwachte Liz und machte sich bewusst, was in der Nacht zuvor geschehen war. Neben ihr lag Jack auf dem Bauch und schnarchte leise und zufrieden vor sich hin.
    Keiner von ihnen trug irgend etwas am Leib. Sie betrachtete ihn und fragte sich, ob er ihre Schwester noch immer liebte. Sollte ihr Traum sich erfüllt haben, aber in der Wirklichkeit zu einem Alptraum werden? ,
    Sie sah sich im Zimmer um. Die Wäsche, die sie sich hastig ausgezogen hatten, lag noch da. Ihr BH und Slip leisteten Jacks Shorts am Fuß des Betts Gesellschaft. Aber wo waren der Bock und die Bluse? Seine Hose und sein Hemd? Liz hielt den Atem an, bis sie sie vor der Tür am Rand des Orientteppichs entdeckte.
    In ihrer Hast hatten sie die Tür zum Flur offengelassen. Liz konnte hören, wie Kassie fröhlich lachend mit ihrer Glocke spielte.
    Eloise war es gewohnt, spätabends aus Alexandria
    zurückzukehren und auf ihr Zimmer zu gehen, ohne das Licht einzuschalten. Vermutlich hatte sie sie noch gar nicht bemerkt.
    Aber das konnte sich jede Sekunde ändern. Bald würde die Kinderfrau erscheinen, um Kassie aus ihrem Bettchen zu nehmen, sie anzuziehen und zum Frühstück mit nach unten zu nehmen.
    Wenn Liz sich nicht beeilte, würde Elo ise sie und Jack auf frischer Tat ertappen. Sie traute sich nicht zu, in dieser Situation gelassen zu reagieren, also stand sie so vorsichtig wie möglich auf, um Jack nicht zu wecken, sammelte ihre Sachen ein, zog Rock und Bluse an und schlich ins Gästezimmer.
    Erst mehrere Minuten später, als sie in ihrem Bad unter der heißen Dusche stand, machte sie sich klar, was sie getan hatte. In der Eile hatten sie und Jack ohne Schutz miteinander geschlafen.
    Offenbar hatte er einfach angenommen, dass sie etwas nahm.
    Und sie hatte nicht daran gedacht. Ihr Pessar lag noch in Georgetown.
    Bei keiner ihrer seltenen Beziehungen war ihr ein solches Versäumnis unterlaufen. Ich könnte schwanger sein, dachte sie entsetzt. So wie Sharon vor fünf Jahren. Ich könnte von Jack ein Baby bekommen.
    Angesichts ihrer schon immer unregelmäßigen Periode konnte sie nicht wissen, ob etwas passiert war. Sie würde abwarten müssen. Als logisch denkende Anwältin sagte sie sich, dass die Wahrscheinlichkeit äußerst gering war. Jack hatte in seiner Ehe jahrelang versucht, ein Kind zu zeugen, und Sharon hatte stets behauptet, dass es nicht an ihr lag.
    Vermutlich hatte sie Glück gehabt. Doch während sie ein Leinenkostüm und eine Seidenbluse anzog, ging ihr auf, dass eine Schwangerschaft nicht die schlimmste Folge ihrer Unbedachtheit wäre. Sie hatte immer ein Kind gewollt - Jacks mehr als jedes andere. Nein, die schlimmste Folge wäre, dass er ahnen könnte, was sie für ihn empfand. Liz war überzeugt, dass er Sharon noch immer liebte, und würde sic h damit abfinden müssen, in seinem Herzen stets nur die zweite Stelle einzunehmen.
    Als sie in der Küche noch eine Tasse Kaffee trank, wäre sie fast zusammengezuckt, als Jack in einem blauen Bademantel hereinkam.
    „Guten Morgen", sagte er, bevor er seiner Tochter einen Kuss gab, die in ihrem Babysitz saß. „Ich hoffe, ihr habt alle gut geschlafen."
    Eloise und Mrs. Rivers nickten lächelnd, Liz antwortete nicht, sondern beschäftigte sich mit ihrem Aktenkoffer.
    Aha, dachte Jack, sie zieht sich wieder von mir zurück.
    „Ich muss los", murmelte sie und wich seinem Blick aus. „Ich habe eine frühe Anhörung. Einen schönen Tag euch allen."
    Erst nachdem Liz in einer Staubwolke von der Farm gefahren war, ging Jack auf, wo das Problem lag. Er hatte nicht gefragt, ob sie ein Verhütungsmittel benutzte.
    Den ganzen Tag hindurch quälte Liz sich mit Selbstvorwürfen.
    Wie hatte sie nur so dumm sein können, mit Jack zu schlafen?
    Sie brachte es nicht fertig,

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