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Sehnsucht nach Geborgenheit

Sehnsucht nach Geborgenheit

Titel: Sehnsucht nach Geborgenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Carey
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Sie hatte am Vortag mehrere Kleider aus Georgetown mitgebracht und überlegte, welches sie zu der Party tragen sollte. Schließlich entschied sie sich für das verführerisch geschnittene aus hellbrauner Seide, das mit silbrigen Pailletten und Stickereien verziert war und ihr im Jahr zuvor auf einem Empfang der französischen Botschaft viele bewundernde Blicke eingebracht hatte.
    Wie würde Jack es finden?
    Als sie kurz darauf mit einem Glas Limonade im Wohnzimmer stand und belustigt zusah, wie Kassie mit Eloise Fangen spielte, kam Jack in einem perfekt sitzenden weißen Smoking die Treppe herunter. Er blieb stehen und starrte sie an.
    „Ist das Kleid in Ordnung?" fragte sie ihn, als er nichts sagte.
    In Ordnung? dachte er. Es ist hinreißend! „Es wird gehen", erwiderte er und wünschte, sie hätte ein weniger verführerisches Outfit gewählt. „Können wir aufbrechen?"
    Auf der Fahrt nach Ashton Grove, dem erfolgreichen Gestüt von Phyllis und Brad Humphries, blickte er immer wieder zu Liz hinüber. So schön wie an diesem Abend hatte sie noch nie ausgesehen. Wäre ihre Ehe doch nur aus Liebe geschlossen worden und nicht, um Kassies Adoption zu garantieren. Dann müsste er jetzt nicht befürchten, sie an einen der Männer zu verlieren, die sich auf der Party mit Sicherheit um sie drängen würden.
    Phyllis Humphries, die Gastgeberin, nahm Liz sofort unter ihre Fittiche, was dazu führte, dass sie und Jack getrennt wurden.
    Während sie mit einigen Leuten sprach, .mit denen Phyllis sie bekanntgemacht hatte, sah sie immer wieder zu Jack hinüber.
    Mehrere Frauen flirteten auf geradezu unverschämte Weise mit ihm, obwohl sie wissen mussten, dass er gebunden war.
    Du kannst nichts dagegen tun, dachte sie, es sei denn, du machst ihm eine Szene. Also beschloss sie, die Party zu genießen, und plauderte, lachte und scherzte mit den anderen Gästen.
    Irgendwann bemerkte sie, dass Graham Gönner, ein attraktiver etwa fünfzigjähriger Medienmagnat und Ex-Botschafter in Österreich, sich für sie interessierte. Ob aus Zufall oder weil er diskret darum gebeten hatte, hatte Phyllis Humphries ihn als ihren Tischherrn beim Abendessen vorgesehen.
    Jack entging nicht, wie der Mann seinen Charme spielen ließ und Liz zu beeindrucken versuchte. Ob seine hübsche Frau ihren Nachbarn wirklich so amüsant fand oder es nur vortäuschte, konnte er nicht beurteilen. Auf jeden Fall lachte sie häufig, und am liebsten hätte Jack jedesmal ihre Hand festgehalten, wenn sie auf unnachahmlich erotische Weise ihr Haar zurückschob.
    Nachdem ein Toast auf die Gastgeber ausgebracht worden war und alle Gäste mit Champagner auf ihr Wohl angestoßen hatten, verteilte sich die Gesellschaft im Haus und auf der Terrasse.
    Einige besichtigten die Stallungen, andere die Bilder kalifornischer Impressionisten, die die Humphries seit langem sammelten.
    Liz wollte sich gerade einer Gruppe anschließen, zu der auch ihr Tischnachbar gehörte, da fühlte sie Jacks Hand an ihrem Arm.
    „Da bist du ja", begrüßte sie ihn lächelnd.
    „Wenn es dir nichts ausmacht, wurde ich lieber gehen", sagte er.
    „Es war eine anstrengende Woche."
    Das hörte sie heute zum ersten Mal.
    Sie winkten den anderen Gästen zu und verabschiedeten sich von den Gastgebern. „Alles okay?" fragte sie, als sie in seine schwarze Limousine stiegen.
    Jack runzelte die Stirn. „Warum sollte es das nicht sein?"
    Erst kurz vor der Farm brach er das angespannte Schweigen.
    „Diesem Medienfreund von Brad Humphries scheinst du ja sehr gefallen zu haben", knurrte er. „Habt ihr euch zum Mittagessen verabredet?"
    Graham Gönner hatte sie tatsächlich gefragt, aber sie hatte abgelehnt, ohne ihn zu kränken. War Jack etwa eifersüchtig? Sie schüttelte den Kopf. „Du weißt doch, wie beschäftigt ich bin."
    Das Thema schien für ihn noch nicht erledigt zu sein, als sie ins Haus gingen, nach Kassie schauten und sich auf dem Flur trennten, um in ihren Schlafzimmern zu verschwinden.
    Liz stand im Slip und BH vor dem Spiegel, um ihr Make-up zu entfernen, als aus Jacks Badezimmer ein lautes „Autsch!" kam, gefolgt von mehreren Flüchen.
    Zaghaft klopfte sie an die Zwischentür. Das Fluchen hörte nicht auf, also öffnete sie sie.
    Jack hatte sich einen Waschlappen um seinen offenbar blutenden Zeigefinger gewickelt, und sein Gesicht war vor Schmerz und Ärger verzerrt.
    „Was ist passiert?" fragte sie.
    „Ich habe mir in den verdammten Finger geschnitten!" rief er.
    „Und die Blutung lässt

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