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Sehnsuchtsland

Sehnsuchtsland

Titel: Sehnsuchtsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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ihrer aufgeräumten Stimmung war es schlagartig vorbei. Stina schien es zum Glück nicht zu bemerken.
    »Hat mich damals ganz schön viel Mühe gekostet, deine Tante zu überreden, mir die Rosen zu verkaufen.« Sie zwinkerte Lena zu, als teilten sie ein spezielles Geheimnis.
    »Sie ist eben ein wenig eigen. Na ja, kein Wunder nach der Sache damals...«
    »Wir müssen los«, fiel Lena ihr ins Wort. Sie drehte sich einfach um und marschierte los. »Mach’s gut, Stina«, rief sie über die Schulter zurück. »Wir sehen uns.«
    Lena wagte nicht abzuschätzen, wer wohl verblüffter über diesen abrupten Aufbruch war, Magnus oder Stina. Es war ihr völlig egal. Sie wollte nur weg. Weg von den Rosen, weg von dem Namen Marielund, weg von der Vergangenheit.
    Magnus war bei Stina stehen geblieben. »Geben Sie bitte mir die Rosen«, bat er, während er seine Brieftasche hervorzog. »Alle. Sie sind einfach zu schön.«
    Er bezahlte den Strauß und eilte Lena nach, bis er sie beim Bootshafen eingeholt hatte. Wortlos streckte er ihr die Blumen hin.
    »Das ist sehr nett«, sagte Lena leise. Sie hatte Mühe, richtig zu atmen. »Aber ich... Ich will sie nicht. Nicht diese Rosen.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schaute hinaus auf die Segelboote und kleinen Motoryachten, die in langen Reihen am Steg vertäut waren und in der Dünung sanft auf und ab schwankten. Schneeweiße Aufbauten blitzten in der Sonne, und die vielen hoch aufragenden Masten bildeten ein wirres Schattenmuster auf dem Wasser.
    Lena riskierte einen raschen Seitenblick auf die Rosen und dann auf Magnus, dessen ratloser Gesichtsausdruck nicht zu übersehen war.
    Sie riss sich zusammen. Zum ersten Mal seit Urzeiten war sie in Begleitung eines Mannes, der nicht nur äußerst aufregend und ungewöhnlich attraktiv war, sondern zu allem Überfluss auch noch unzweifelhaft an ihr interessiert. Und sie führte sich auf wie ein bockiges Kind.
    »Entschuldigung«, sagte sie lahm. »Ich stelle mich wirklich an, oder? Wie wär’s, wollen wir Eis essen? Früher gab’s hier das beste Eis außerhalb von Stockholm.« Sie zwang sich ein Lächeln ab und deutete auf den kleinen Eisstand in der Nähe.
    Und dann überwand sie ihre Vorbehalte und nahm doch noch die Rosen. Über die betörend duftenden Blüten hinweg lächelte sie ihn versöhnlich an.
    »Eis essen ist eine gute Idee«, sagte Magnus. »Aber nur, wenn ich Sie einladen darf.«
    Die verschiedenen Eissorten in der Kühltruhe des Eisstandes sahen wirklich verlockend aus, fand Magnus. Er bestellte je eine Kugel Schokolade, Himbeer und Blaubeer und reichte Lena den Becher.
    Verblüfft schaute sie ihn an, in der einen Hand die Rosen, in der anderen das Eis. »Das sind meine Lieblingssorten! Woher konnten Sie das wissen?«
    »Bei manchen Menschen kann man Gedanken lesen«, meinte Magnus verschmitzt. »Kennen Sie das nicht?« Er machte eine bedeutungsvolle kleine Pause. »Man muss ihnen nur tief genug in die Augen schauen.« Er machte einen Schritt auf sie, bis er dicht vor ihr stand. »Versuchen Sie es mal.«
    »Okay«, sagte Lena grinsend. Impulsiv beugte sie sich vor, das Kinn dicht über den tiefroten Rosen. Gleichzeitig reckte Magnus den Kopf vor, bis ihre Nasen fast zusammenstießen. Das kleine Kichern, das eben noch in Lena aufsteigen wollte, verwandelte sich in ein winziges, erschrockenes Keuchen, weil sie ihm mit einem Mal so nah war.
    Sie spürte seine Gegenwart mit all ihren Sinnen, die ihr plötzlich seltsam geschärft erschienen. Trotz des betäubenden Dufts der Rosen nahm sie den herberen Geruch seines Aftershaves wahr, eine Mischung aus Sandelholz und einem Hauch von Zitrone. Ganz dicht darunter lag ein weiterer Duft, schwach, aber unverkennbar. Es war der Geruch von männlicher Erregung, tief, dunkel und lockend.
    Seine Augen brannten sich in die ihren, als suchten sie den Weg zu ihrer Seele. Rund um die strahlend blaue Iris glomm ein schmaler, bernsteinfarbener Ring, der seinem Blick diese atemberaubende Tiefe verlieh.
    Lena schöpfte kurz, aber zitternd Atem und trat hastig einen Schritt zurück. Mit einem heiseren kleinen Auflachen wandte sie sich dem Eisverkäufer zu. »Dasselbe noch einmal, bitte. Schokolade, Himbeer , Blaubeer .«
    Anschließend wandte sie sich zu Magnus um und reichte ihm den gefüllten Becher. Magnus nahm ihn und lächelte sie an. In seinen Augen stand ein wissendes kleines Glitzern.
    »He, es stimmt«, sagte er. »Das sind auch meine Lieblingssorten.«
    »Sehen Sie, ich kann

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