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Sehnsüchtig (German Edition)

Sehnsüchtig (German Edition)

Titel: Sehnsüchtig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Woodtli
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hoffe, er spielt nicht mit dir“, entgegnet Mascha. „Du weisst, dass ich dir gesagt habe, dass ich nicht daran glaube, dass er treu ist.“
    „Ich weiss. Aber er sagt, ich bin die erste, mit der er fremdgegangen ist. Und ich glaube ihm.“ Mascha sieht nicht überzeugt aus. Aber sie sagt nichts mehr gegen Eliot. Vielleicht weil sie weiss, dass Alys das nicht besonders positiv aufnehmen würde. „Ich würde vor Eifersucht die Wände hochgehen wegen Irina, obwohl es ihr gegenüber nicht fair ist“, sagt Mascha jetzt. Alys zerrt an einer Haarsträhne. „Ich geh auch fast die Wände hoch! Ich ertrage kaum den Gedanken daran. Dass er jetzt wieder mit ihr zusammen ist, als wäre nichts gewesen.“
     
    *
     
    Sie lässt wenig Zweifel daran, was sie will. Sie küsst seinen Hals, schiebt beide Hände in sein Haar. Er atmet ihren Geruch ein, wohlvertraut, eine Mischung aus Chanel N°5 und Lillis Babyshampoo. Sie haben sie vorher gebadet. Er lässt eine Hand über ihren Rücken gleiten, der Stoff des neuen Kleids knistert verlockend. Aber etwas ist seltsam, er kann sich nicht fallen lassen. Stattdessen sucht ihn sein schlechtes Gewissen heim, drückt in seinem Inneren. „Ich habe auch etwas Neues für darunter gekauft“, wispert sie gegen seine Haut. Er will etwas erwidern, aber sein Mund ist trocken. Sie schmiegt sich enger an ihn und er legt seine Hand auf ihren nackten Oberschenkel. Er schliesst die Augen und versucht, ihre Berührungen zu geniessen. Das schlechte Gewissen gibt nicht auf, drangsaliert ihn weiter. Irina küsst ihn jetzt und er erwidert den Kuss, aber sie merkt rasch, dass er nicht bei der Sache ist. Sie richtet sich auf und sucht seinen Blick. „Was ist?“ Ihre Augen blicken verletzt und sein schlechtes Gewissen wird noch stärker. Einen Moment lang liegt die Wahrheit auf seiner Zungenspitze, „ich habe dich betrogen“, will er sagen. Aber er bringt es nicht über die Lippen; stattdessen wird „Ich bin müde“ daraus.
    Sie lächelt. „Mir wird schon etwas einfallen, damit du wieder wach wirst.“ Sie beginnt sein Hemd aufzuknöpfen und küsst jedes Stück freiwerdender Haut. Ihr Mund ist weich auf seiner Haut, dann fällt das Hemd und ihre Finger finden seinen vom Autofahren verspannten Nacken. Er ächzt vor Wohlgefühl. „Das tut so gut“, murmelt er. Wie immer, wenn sie sich über etwas freut, scheinen ihre Augen zu funkeln. Er bewundert einmal mehr das ungewöhnlich helle Blau: blau wie der Himmel im Frühling, blau wie diese Blumen im Garten seiner Mutter, deren Namen er nicht kennt. Ihre Hände kennen die richtige Mischung zwischen zart und hart, und endlich kann er sich ein wenig entspannen. Entschlossen streift sie sich das Kleid über den Kopf, weil er immer noch keine Anstalten macht, es ihr auszuziehen. Neue Unterwäsche kommt zum Vorschein, knapp, mit Spitzen, und blau. Seine Lieblingsfarbe. „Wow“, murmelt er zum zweiten Mal heute Abend. Ihre Haut schimmert einladend und er berührt sie schliesslich doch noch. Er küsst sie, so wie sie es mag, ihr Atem wird schneller. Er betrachtet sie aus halbgeschlossenen Augen, sie ist eine Vision auf seinen Knien, Rundungen, die perfekt in seine Hände passen. Sie ist zauberhaft . Wie kann man eine solche Frau betrügen, murmelt jemand in seinem Kopf. Wie konntest du nur? Die Frage wiederholt sich in einer Endlosschleife und lässt sich nicht ignorieren, so sehr er das auch will. Er versucht, sich auf Irina zu konzentrieren; darauf, ihr gut zu tun und sie zu geniessen, aber er versagt. Irgendwann seufzt sie, es klingt frustriert. „Du bist anscheinend nicht nur müde, du willst auch nicht.“
    „Natürlich will ich!“, verteidigt er sich. Sie hebt eine Augenbraue. „Warum habe ich dann das Gefühl, dass du nicht wirklich anwesend bist und über alles andere nachdenkst?“ Sie verschränkt die Hände vor der Brust, über dem neuen BH, den er ihr immer noch nicht ausgezogen hat. Er findet keine Antwort. Sie sieht gekränkt aus. Er weiss, dass Zurückweisung schmerzt, er kennt das Gefühl, wenn sie ausnahmsweise einmal keine Lust hat, was eigentlich sehr selten vorkommt.
    „Wir haben uns fast eine Woche nicht gesehen, ich habe dich vermisst, du mich offenbar auch, und jetzt hast du keine Lust?“ Sie klingt ungläubig. Kein Wunder „Ich weiss auch nicht, es tut mir Leid.“ Er beugt sich vor, um sie zu küssen. Sie dreht den Kopf weg. „Du musst nicht aus Pflichtgefühl mitmachen.“, ihre Stimme klingt kühl bei diesen Worten. „Sag

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