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Sehnsüchtig (German Edition)

Sehnsüchtig (German Edition)

Titel: Sehnsüchtig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Woodtli
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Bezeichnung ist, auch wenn es natürlich stimmt. Wieder betrachtet Alys den Wagen mit einer Mischung aus Bewunderung und Neid, bevor sie einsteigt. Irgendwann hab ich auch so eines , nimmt sie sich vor. Vielleicht sollte ich mir einen Automechaniker suchen, möglichst einen mit Affinität für Oldtimer. Sie lächelt und dreht den Kopf weg, damit er sich nicht fragt, warum.
    Eliot startet den Motor und fährt aus der Tiefgarage und dann Richtung Hauptbahnhof. Dort nimmt er die Brücke stadtauswärts. Sie fragt sich, wo er wohl hinwill. Sie hat mit irgendeinem Café in der Nähe gerechnet, irgendein kleines, abgeschiedenes in der Altstadt, wo um diese Tageszeit nicht viel los ist. Stattdessen fährt er weiter stadtauswärts, Richtung Industriezone. Eine ganze Weile ist es still. „Kann ich noch eine Zigarette haben?“, fragt er dann und probiert sein Lächeln an ihr aus. „Natürlich“, sagt sie. „Ich kauf dir eine neue Packung“, verspricht er.
    „Das musst du nicht ...“, sagt sie rasch.
    „Mal sehen. Sonst schreibst du es einfach unter Spesen auf.“ Sie grinsen sich an. Er zündet sich die Zigarette an, wirft einen Blick in den Rückspiegel und setzt den Blinker. Seine Art zu rauchen ist typisch Mann. Und irgendwie sexy. Wie die Stars in den alten Hollywoodfilmen, die sie immer fasziniert hatten. Clark Gable. Oder Humphrey Bogart.
    Eliot nimmt jetzt die Autobahnauffahrt. Also wirklich hinaus aus der Stadt. Wo fahren wir hin? „Wie war die Party im Secret?“, will er jetzt wissen.
    „Super“, gibt sie zur Antwort.
    „Irgendwann muss ich da auch mal wieder hin. Zurzeit verbringe ich meine Abende im Studio“.
    Nicht zuhause, will sie fragen, aber sie lässt es sein. Wäre erstens nicht besonders schlau und zweitens geht es sie nichts an. „Hat Mascha dir erzählt, was ich gesagt habe?“
    „Dass Männer Schweine sind?“, gibt sie zurück. Er lacht dunkel auf. Es scheint irgendwo in ihr widerzuhallen. „Ja, sie hat es mir gesagt.“
    „Und, habt ihr meinen Rat befolgt? Das hoffe ich doch, schliesslich bin ich älter als ihr und habe viel mehr Lebenserfahrung ...“ Schalk tanzt in den braunen Augen – ihn wieder gut gelaunt zu sehen, ist irgendwie schön. „Ja, doch, wir haben ihn befolgt. Obwohl, was ‚Bad Boys’ anbelangt braucht Mascha eindeutig mehr gute Ratschläge als ich ...“
    „Du bist ja auch liiert“, wirft er ein. Ich hätte ihm einfach die Wahrheit sagen sollen. Oder dass Janosch nur ein Freund ist. Sie blickt ihn an, dann zum Fenster hinaus als gäbe es da Interessanteres zu sehen als die Autobahn mit ihren zwei Spuren, den Leitplanken und dem Gebüsch daneben.
    „Janosch heisst er doch, oder?“
    „Ja.“
    „Erzähl mir etwas über ihn ...“
    Alys furcht die Stirn. „Er ist auch Grafiker, allerdings hat er sich auf Webdesign spezialisiert. Er ist zwei Jahre älter als ich – und ebenfalls selbstständig.“
    „Und was macht er sonst so?“
    Sie blickt immer noch zum Fenster hinaus. „Er arbeitet hauptsächlich. Wir beide, eigentlich. Er ist sehr leidenschaftlich, was seinen Job anbelangt. Er ist wirklich gut darin.“
    „Wo habt ihr Euch kennen gelernt?“
    „Während dem Studium. Er war ein Jahr über mir. Ich habe ihn lange nur vom Sehen her gekannt. Auf meiner Abschlussfeier sind wir uns dann über den Weg gelaufen, Alumnis waren auch eingeladen ...“
    „Und dann, zack, hat es gefunkt ...“, meint er. „Ja, so ähnlich.“ Eigentlich hatten wir beide zu viel getrunken und eins kam zum anderen. Na ja . So wie er es eben gesagt hat, klingt es besser.
    „Wie lange seid ihr schon zusammen?“, will er wissen und drückt das Gaspedal durch. Das Auto beschleunigt und Alys wird einen Augenblick in den Sitz gedrückt. Zusammen? Haha. Sie überlegt, zählt die Monate an ihren Fingern ab. „Ein knappes halbes Jahr“, sagt sie dann. „Aber ich weiss nicht, er und ich, das ist ... zurzeit ist das schwierig.“
    Er löst seine rechte Hand vom Lenkrad und legt sie auf ihre Schulter, nur kurz, fast beiläufig. „Jeder hat mal eine Krise, das renkt sich wieder ein.“ Er nimmt die Hand weg und blickt wieder auf die Strasse. „Wir sind gleich da.“
    „Raststätte, 1500 Meter“, sagt das Schild, das sie eben passieren. Eine Raststätte? Sie gesteht sich Überraschung ein und kann seine Hand irgendwie immer noch auf ihrer Schulter spüren. Sie kennt die Raststätte nicht, aber sie fährt auch selten Auto. Als sie in Sicht kommt, blickt Alys verdutzt zu Eliot.
    „Toll,

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