Sei dennoch unverzagt: Gespräche mit meinen Großeltern Christa und Gerhard Wolf (German Edition)

Philosoph und Literaturwissenschaftler, er gilt als bedeutender Erneuerer der marxistischen Ästhetik.
    39 Das Staatliche Komitee für Rundfunk wurde am 15 . September 1952 in Ostberlin gegründet und war das oberste Leitungsgremium für den Rundfunk der DDR mit den Sendern Radio DDR , Berliner Rundfunk und Deutschlandsender.
    40 Hans Mayer ( 1907 – 2001 ), Literaturwissenschaftler, ging 1963 in die Bundesrepublik, Christa und Gerhard Wolf standen mit ihm bis zu seinem Tod in lebhaftem Kontakt.
    41 Kurt Barthel, genannt KuBa ( 1914 – 1967 ), Schriftsteller und Dramatiker, trat 1933 in die SPD ein und emigrierte in die Tschechoslowakei, später nach England, kehrte 1946 nach Deutschland zurück und trat in die SED ein.
    42 Heiner Müller ( 1929 – 1995 ), Dramatiker, letzter Präsident der Akademie der Künste (Ost)
    43 Johannes R. Becher ( 1891 – 1958 ), Dichter und Politiker, KPD -Funktionär, emigrierte 1933 in die Tschechoslowakei, später in die Sowjetunion, wurde 1954 erster Kulturminister der DDR , Verfasser der Nationalhymne der DDR .
    44 Das Buch erschien 1955 , darin beschreibt der Historiker Wolfgang Leonhard sein Leben und seine politische Laufbahn von der Flucht aus Deutschland in die Sowjetunion 1935 bis zu seinem Fortgang aus der Sowjetischen Besatzungszone 1949 nach Belgrad.
    45 Stephan Hermlin ( 1915 – 1997 ), Schriftsteller, Sohn jüdischer Eltern, emigrierte 1936 über Palästina nach Frankreich und in die Schweiz, nach dem Krieg kehrte er nach Deutschland zurück, lebte ab 1947 in Ostberlin, viele Jahre mit Christa und Gerhard Wolf befreundet.
    46 Friedrich ( 1909 – 1979 ) und Anna ( 1902 – 1972 ) Schlotterbeck, Friedrich Schlotterbeck war Schriftsteller, als Kommunist saß er zehn Jahre im KZ und im Zuchthaus, 1944 konnte er in die Schweiz fliehen. Seine gesamte Familie wurde in Sippenhaft hingerichtet. Er übersiedelte mit seiner späteren Frau Anna 1948 nach Ostdeutschland, in der DDR wurden beide im Zuge stalinistischer Prozesse wiederum zu Gefängnishaft verurteilt. Christa und Gerhard Wolf waren mit Schlotterbecks befreundet.
    47 Stalinistische Prozesse mit antisemitischen Tendenzen gegen führende Mitglieder der Kommunistischen Partei der ČSSR unter Generalsekretär Rudolf Slánský mit zahlreichen Todesurteilen oder Haftstrafen, daran anknüpfend auch Prozesse in der DDR
    48 Louis Fürnberg ( 1909 – 1957 ), Lyriker und Erzähler, kehrte nach der Emigration als jüdischer kommunistischer Antifaschist in Palästina 1946 nach Prag zurück, entging den Slánksý-Prozessen 1952 , siedelte 1954 in die DDR über, war dort stellv. Direktor der Forschungs- und Gedenkstätten in Weimar, mit ihm waren Christa und Gerhard Wolf freundschaftlich verbunden.
    49 Wolfgang Harich ( 1923 – 1995 ), Philosoph und Journalist, ab 1944 im Untergrund, trat 1946 in die KPD ein, 1954 Cheflektor des Aufbau Verlages, Mitglied im »Kreis der Gleichgesinnten«, einem informellen Zirkel marxistischer Intellektueller, die parteiinterne Reformen forderten. Harich fasste die Diskussionsergebnisse in einer »Plattform für den besonderen deutschen Weg zum Sozialismus« zusammen, darin wurde u. a. die Entmachtung Ulbrichts und ein entmilitarisiertes neutrales Deutschland gefordert. Am 29 . November 1956 wurde er verhaftet. Unter dem Eindruck des Ungarn-Aufstandes statuierte die DDR -Führung ein Exempel. Harich wurde 1957 in einem Schauprozess wegen »Bildung einer konspirativen staatsfeindlichen Gruppe« zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. 1964 wurde er aus der Haft entlassen und arbeitete im Akademie Verlag.
    50 Walter Janka ( 1914 – 1994 ), Verleger und Dramaturg, unter den Nazis war er im KZ , wurde dann in die Tschechoslowakei abgeschoben, Janka kämpfte im Spanischen Bürgerkrieg auf der Seite der Internationalen Brigaden und emigrierte später nach Mexiko. 1947 kehrte er nach Deutschland zurück, lebte dann in der DDR , war dort Leiter des Aufbau Verlages von 1952 bis 1956 , 1957 wegen »Bildung einer konterrevolutionären Gruppierung« zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, später Dramaturg bei der DEFA , mit Christa und Gerhard Wolf befreundet.
    51 Karl-Eduard von Schnitzler ( 1918 – 2001 ), Journalist und Rundfunk-Kommentator, später Moderator der Propaganda-Sendung Der schwarze Kanal
    52 Martin Hoffmann, geb. 1948 , Mann von Katrin (Tinka) Wolf, Schwiegersohn von Christa und Gerhard Wolf, Onkel von Jana Simon, Maler und Graphiker, Layouter zahlreicher Titel von Christa Wolf, seit 1990