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Sei gut zu dir, wir brauchen dich

Titel: Sei gut zu dir, wir brauchen dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Conen
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kann es passieren, dass sogar eine Tätigkeit, die früher 100 Prozent Stress für Sie bedeutete,
     zukünftig 100 Prozent Spaß macht.
    Den Tunnelblick loswerden
    Der Frosch, der im Brunnen sitzt, beurteilt das Ausmaß des Himmels nach dem Brunnenrand.
    Chinesisches Sprichwort
    Kennen Sie den Film Der Club der toten Dichter mit dem Schauspieler Robin Williams als unkonventionellem Lehrer an einer konservativen High School? Er riet seinen Schülern:
     »Carpe diem – nutze den Tag!« und forderte sie auf, auf den Tisch zu steigen, mal die Welt |90| von oben zu betrachten, um so eine andere Sicht auf das eigene Leben zu erhalten. Ein guter Tipp, den Sie für sich selbst
     nutzen können.
    Abstand gewinnen
    Steigen Sie im übertragenen Sinn auch auf den Tisch, wenn Ihnen alles zu viel ist. Werfen Sie einmal einen anderen Blick auf
     Ihr Leben. Am besten geht das am Feierabend oder Wochenende. Dann heißt es: Raus aus den eigenen vier Wänden und ab in die
     freie Natur. Erklimmen Sie einen Berg, wandern Sie auf einen Hügel am Stadtrand oder steigen Sie auf einen Hochsitz im Wald.
     In der Stadt tut es auch ein Kirchturm oder die Dachterrasse eines Freundes. Hauptsache, Sie nehmen die Vogelperspektive ein.
     Denn vieles relativiert sich, wenn Sie die Perspektive wechseln und Abstand bekommen. Ein anderer Blick auf Ihr Leben verändert
     auch Ihre Einstellung. Waren Sie vorher noch ganz mit Stress und Hetze beschäftigt, so lösen Sie sich nun davon. Denn durch
     den optischen Abstand kehrt Klarheit zurück. So ebben die negativen Gedankenmuster ab, und positive Gedanken kehren zurück.
    Zeichnen Sie Ihr Leben
    Sie können diesen anderen Blickwinkel auch mit Papier und Stiften erzeugen. Begeben Sie sich dazu an ein ruhiges Plätzchen,
     und zeichnen Sie Ihren Arbeitsalltag, Ihre Aufgaben und Pflichten, was Sie belastet und stört – bekritzeln Sie das Papier
     mit Ihrer aktuellen Lebenssituation. Kritzeln Sie, weil es kein Kunstwerk werden soll und wenn doch, dann kein hyperrealistisches,
     sondern eher etwas abstrakter. Das heißt: Seien Sie expressiv. Malen Sie Männchen, die Ihre menschliche Umgebung darstellen,
     bunte Pfeile, die Beziehungsgeflechte |91| markieren, Zahlen, um Rangfolgen darzustellen, Worte, um Lebenseckpunkte zu beschreiben wie etwa: »Das will meine Familie
     oder mein Chef von mir. Das sind die Dinge in der Firma, die mich belasten. Das macht mir am Wochenende Stress.« Und fügen
     Sie hinzu, welche Art von Stressfaktoren Ihnen noch einfallen, die Sie sich selbst geschaffen haben und damit auch wieder
     abschaffen, zumindest aber umorganisieren könnten. Warum muss der Hausputz immer am Samstag stattfinden, wenn Sie eigentlich
     mal Zeit für sich brauchen? Warum muss ständig die Verwandtschaft anrücken und Sie in die Pflicht nehmen, alle zu bewirten?
     Warum muss jeden Abend ein Programm absolviert werden – so ein Abend zu Hause ohne Großstadtdschungel brächte allein schon
     mehr Ruhe. Wenn Sie sich nun Ihr Bild betrachten, erkennen Sie die Verstrebungen Ihres Lebens. Sie sehen, an welchen Stellen
     Sie Verbindlichkeiten haben, die Sie beibehalten müssen oder wollen, aber auch, wo Sie sich freiwillig verbunden haben und
     Ihr Leben entzerren können. Oft sind nur kleine Änderungen vonnöten, wie etwa ein klärendes Gespräch mit dem Partner oder
     das Umorganisieren ungeliebter Alltagspflichten – und schon macht man sich weniger verrückt.
    Gedanken niederschreiben
    Wenn Sie weder auf Berge steigen noch zeichnen wollen, so können Sie auch schreiben. Viele Menschen nutzen das Tagebuch, um
     Abstand zu gewinnen. Versuchen Sie es daher auch einmal, und schreiben Sie sich alles von der Seele oder aus dem Kopf. Auch
     das hat eine befreiende, stressmindernde Wirkung und führt dazu, dass das innere Drehmoment wieder auf »normal« zurückgefahren
     wird.
    Ob der Blick aus der Höhe, das Malen des eigenen Lebens oder das Tagebuch – wichtig ist: Befreien Sie sich regelmäßig von
     einem Tunnelblick, der nur den Stress in Ihrem Leben wahrnimmt. Denn |92| dann haben negative gedankliche Annahmen über sich selbst keine Chance. Die Welle aus Anspannung und Frustration, die sich
     häufig im Alltag aufbaut, vermag Sie nicht einfach umzureißen.
    Wichtig ist, dass Sie mit dieser Methode immer mal wieder zu allem Distanz bekommen.

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Positive Selbstbeeinflussung gegen Ärger
    Ärger ist wie Gift. Zuerst geht er ins Blut, dann wird uns heiß und schließlich legt er das

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