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Sei gut zu dir, wir brauchen dich

Titel: Sei gut zu dir, wir brauchen dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Conen
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leichter haben, mit gänzlich Neuem und Unbekanntem zurechtzukommen und Aktivitäten in Angriff
     zu nehmen, bei denen Sie möglicherweise sogar über sich selbst hinauswachsen. Denn so wecken Sie in sich die Lust an der Veränderung.
     Und diese Lust hält Sie fit.
    Machen Sie zur Unterstützung Ihrer Veränderungsfähigkeit jeden Tag eine der folgenden gedanklichen Übungen:
Sagen Sie sich »Ich bin nicht immer gleich, sondern ich kann mein Leben auch mal anders betrachten und gestalten.«
Nehmen Sie Stärken an sich wahr, die Sie bisher nie für erwähnenswert hielten, und überlegen Sie, für welchen neuen Weg diese
     Ausgangspunkt sein könnten.
Achten Sie einmal besonders darauf, ob Sie noch flexibel und offen für Neues sind – sagen Sie sich, dass jede neue Begegnung
     etwas Interessantes für Sie bringen könnte.
Rechnen Sie einmal bewusst mit dem Unerwarteten, bereiten Sie sich darauf vor zu improvisieren und sich auf Neues kurzfristig
     einzustellen.
Brechen Sie einmal mit Gewohnheiten – stellen Sie sich »auf den Kopf«, und gewinnen Sie so eine neue Sicht auf Ihr Leben.

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|197| Selbsterfinder leben besser
    Wandel ist ein Abenteuer. Ein neuer Job, eine neue Beziehung, neue Lebensinhalte – das schafft niemand im Handumdrehen. Oft
     ist es ein Weg voller Widerstände und Rückschläge. Und manchmal dauert es Monate oder gar Jahre, bis man spürt, dass man ein
     neuer Mensch geworden ist.
    Dessen ungeachtet möchte ich Sie dazu bewegen, sich für dieses Abenteuer bereitzuhalten, auch wenn es vielleicht ein langwieriger
     Prozess wird. Denn egal, was Sie beruflich machen oder an welchem Punkt Sie privat stehen – Sie sind jetzt an einer wichtigen
     Gabelung Ihres Weges angelangt: Sie haben einen Blick in die Schatzkiste Ihrer Persönlichkeit geworfen und Impulse erhalten,
     wie Sie diese Schätze nutzen können. Fahren Sie weiter fort, ohne sich intensiver als bisher darum zu kümmern, mit Ihren Schätzen
     etwas anzufangen, so ist es wahrscheinlich, dass Sie sich irgendwann selbst anlügen, sich vielleicht einreden, dass die Umstände
     schuld sind. Lassen Sie sich jedoch auf das Abenteuer ein, so werden Sie feststellen, dass man nicht zwangsläufig durch ein
     Jammertal hindurchmuss, um Veränderungen zu erreichen. Vieles ergibt sich auch von ganz allein. Und manche Lawine, die man
     lostritt, scheint uns nur am Anfang zu erschlagen – und stellt sich später als ein Segen heraus.
    Sicher gibt es Zeiten, in denen es nicht durchführbar ist, das alte Leben hinter sich zu lassen und ein neues zu beginnen.
     Doch ist es für mich einer der traurigsten Fehler, die wir machen können, wenn wir aus Bequemlichkeit oder Furcht vor Spannungen
     und Scherereien darauf verzichten, unserem Leben eine neue Richtung zu geben, obwohl die Chancen dazu gegeben wären.
    Ich bin davon überzeugt, dass ich nur deshalb ein zufriedener Mensch geworden bin, weil ich mich mein ganzes bisheriges Leben
     lang immer wieder selbst neu erfinden wollte und musste. Wann immer sich zeigte, dass ein Neuanfang gefordert war, um dem
     Verdruss zu entkommen, brach ich auf, um mich einem noch fremden |198| Teil von mir selbst zu überlassen und in einen neuen Menschen zu verwandeln. Ich muss zugeben, dass ich mehrfach die Sorge
     hatte, eine Riesenenttäuschung zu erleben. Und ich tat mich bisweilen schwer, einen Teil von mir zurückzulassen. Ich geriet
     ins Schwanken, fragte mich, ob es das wirklich wert war, und versuchte mir einzureden, dass sich die Unzufriedenheit irgendwann
     vielleicht wieder verflüchtigt. Sicher macht es keinen Spaß, sich selbst und anderen wehzutun. Oder von einem Karrieregipfel
     bewusst hinunterzusteigen, lange Zeit weniger Einkommen in Kauf zu nehmen, um dann – Jahre später – einen viel höheren beruflichen
     Gipfel erklimmen zu können. Es ist ein Selbstversuch, dem man sich jeden Tag aufs Neue unterziehen muss. Und manchmal hat
     man nicht mehr in der Hand als die vage Hoffnung auf ein besseres Leben – doch habe ich keinen dieser Veränderungsschritte
     je bereut. Wenn es sich aufdrängte, würde ich es wieder tun.
    Trauen auch Sie sich weiterzuziehen, wenn keine Besserung in Sicht ist. Nehmen Sie Abschied von dem, was ausweglos ist, und
     begeben Sie sich auf Pfade, von denen Sie sich neue Lebendigkeit versprechen. Wagen auch Sie den Selbstversuch, sich neu zu
     erfinden. Denn nach meinen Erfahrungen besitzt jeder Mensch die Fähigkeit dazu. Es kommt dabei weniger darauf

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