Sei gut zu dir, wir brauchen dich
leichter haben, mit gänzlich Neuem und Unbekanntem zurechtzukommen und Aktivitäten in Angriff
zu nehmen, bei denen Sie möglicherweise sogar über sich selbst hinauswachsen. Denn so wecken Sie in sich die Lust an der Veränderung.
Und diese Lust hält Sie fit.
Machen Sie zur Unterstützung Ihrer Veränderungsfähigkeit jeden Tag eine der folgenden gedanklichen Übungen:
Sagen Sie sich »Ich bin nicht immer gleich, sondern ich kann mein Leben auch mal anders betrachten und gestalten.«
Nehmen Sie Stärken an sich wahr, die Sie bisher nie für erwähnenswert hielten, und überlegen Sie, für welchen neuen Weg diese
Ausgangspunkt sein könnten.
Achten Sie einmal besonders darauf, ob Sie noch flexibel und offen für Neues sind – sagen Sie sich, dass jede neue Begegnung
etwas Interessantes für Sie bringen könnte.
Rechnen Sie einmal bewusst mit dem Unerwarteten, bereiten Sie sich darauf vor zu improvisieren und sich auf Neues kurzfristig
einzustellen.
Brechen Sie einmal mit Gewohnheiten – stellen Sie sich »auf den Kopf«, und gewinnen Sie so eine neue Sicht auf Ihr Leben.
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|197| Selbsterfinder leben besser
Wandel ist ein Abenteuer. Ein neuer Job, eine neue Beziehung, neue Lebensinhalte – das schafft niemand im Handumdrehen. Oft
ist es ein Weg voller Widerstände und Rückschläge. Und manchmal dauert es Monate oder gar Jahre, bis man spürt, dass man ein
neuer Mensch geworden ist.
Dessen ungeachtet möchte ich Sie dazu bewegen, sich für dieses Abenteuer bereitzuhalten, auch wenn es vielleicht ein langwieriger
Prozess wird. Denn egal, was Sie beruflich machen oder an welchem Punkt Sie privat stehen – Sie sind jetzt an einer wichtigen
Gabelung Ihres Weges angelangt: Sie haben einen Blick in die Schatzkiste Ihrer Persönlichkeit geworfen und Impulse erhalten,
wie Sie diese Schätze nutzen können. Fahren Sie weiter fort, ohne sich intensiver als bisher darum zu kümmern, mit Ihren Schätzen
etwas anzufangen, so ist es wahrscheinlich, dass Sie sich irgendwann selbst anlügen, sich vielleicht einreden, dass die Umstände
schuld sind. Lassen Sie sich jedoch auf das Abenteuer ein, so werden Sie feststellen, dass man nicht zwangsläufig durch ein
Jammertal hindurchmuss, um Veränderungen zu erreichen. Vieles ergibt sich auch von ganz allein. Und manche Lawine, die man
lostritt, scheint uns nur am Anfang zu erschlagen – und stellt sich später als ein Segen heraus.
Sicher gibt es Zeiten, in denen es nicht durchführbar ist, das alte Leben hinter sich zu lassen und ein neues zu beginnen.
Doch ist es für mich einer der traurigsten Fehler, die wir machen können, wenn wir aus Bequemlichkeit oder Furcht vor Spannungen
und Scherereien darauf verzichten, unserem Leben eine neue Richtung zu geben, obwohl die Chancen dazu gegeben wären.
Ich bin davon überzeugt, dass ich nur deshalb ein zufriedener Mensch geworden bin, weil ich mich mein ganzes bisheriges Leben
lang immer wieder selbst neu erfinden wollte und musste. Wann immer sich zeigte, dass ein Neuanfang gefordert war, um dem
Verdruss zu entkommen, brach ich auf, um mich einem noch fremden |198| Teil von mir selbst zu überlassen und in einen neuen Menschen zu verwandeln. Ich muss zugeben, dass ich mehrfach die Sorge
hatte, eine Riesenenttäuschung zu erleben. Und ich tat mich bisweilen schwer, einen Teil von mir zurückzulassen. Ich geriet
ins Schwanken, fragte mich, ob es das wirklich wert war, und versuchte mir einzureden, dass sich die Unzufriedenheit irgendwann
vielleicht wieder verflüchtigt. Sicher macht es keinen Spaß, sich selbst und anderen wehzutun. Oder von einem Karrieregipfel
bewusst hinunterzusteigen, lange Zeit weniger Einkommen in Kauf zu nehmen, um dann – Jahre später – einen viel höheren beruflichen
Gipfel erklimmen zu können. Es ist ein Selbstversuch, dem man sich jeden Tag aufs Neue unterziehen muss. Und manchmal hat
man nicht mehr in der Hand als die vage Hoffnung auf ein besseres Leben – doch habe ich keinen dieser Veränderungsschritte
je bereut. Wenn es sich aufdrängte, würde ich es wieder tun.
Trauen auch Sie sich weiterzuziehen, wenn keine Besserung in Sicht ist. Nehmen Sie Abschied von dem, was ausweglos ist, und
begeben Sie sich auf Pfade, von denen Sie sich neue Lebendigkeit versprechen. Wagen auch Sie den Selbstversuch, sich neu zu
erfinden. Denn nach meinen Erfahrungen besitzt jeder Mensch die Fähigkeit dazu. Es kommt dabei weniger darauf
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