Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sei lieb und büße - Thriller

Sei lieb und büße - Thriller

Titel: Sei lieb und büße - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
Vom Netzwerk:
kommen, wenn mir noch was einfällt.«
    Der Polizist hebt den Hörer eines altmodischen grünen Telefons ab und drückt eine Taste. »Schick mal den Kurz rüber. Danke.« Dann deutet er auf eine Bank gegenüber vom Tresen. »Du kannst dort warten.«
    Sina folgt seinem Angebot und nimmt Platz. Kein Bild, keine Pflanze, keine Farbe an den Wänden, nur ein Fahndungsplakat mit Schwarz-Weiß-Fotos. Sieben Männer und zwei Frauen mit düsterem Blick und verkniffenem Mund.
    »Sina Beckhaus.« Wie aus dem Nichts steht Kurz vor ihr. »Was verschafft mir die Ehre?«
    »Ich möchte mit Ihnen über Riks Tod sprechen.« Sie zieht Mias Tagebuch aus ihrer Tasche. »Ich habe neue Informationen.«
    »Kommen Sie mit.«
    Durch eine unscheinbare Seitentür, die Sina bisher gar nicht wahrgenommen hat, führt er sie in ein Büro, das genauso kahl und unpersönlich eingerichtet ist wie der Empfang. An seinem Schreibtisch bietet er ihr einen Stuhl an.
    »Ich höre.« Aufmerksam sieht er sie an und Sina reicht ihm das Tagebuch.
    »Das ist Mias Tagebuch. Es beweist, dass Mia von einer Cruella in den Tod gemobbt wurde. Rik wollte sich mit dieser Cruella treffen, wahrscheinlich am Tag seines Unfalls. Und einen Tag nachdem er aus dem Koma erwacht ist, ist er tot. Ich glaube, dass Cruella etwas damit zu tun hat.«
    Kurz gibt ihr das Tagebuch zurück. »Können Sie beweisen, dass Frederik Lofer diese Cruella getroffen hat?«
    »Er hat es auf einer Notiz vermerkt.«
    »Und diese Notiz haben Sie?«
    »Nein, Cruella.«
    »Sie wissen, wer Cruella ist?« Jetzt ist sein Blick zweifelnd.
    »Ich glaube, ja.«
    »Sie haben also einen Verdacht. Und woher wissen Sie, dass diese Person die Notiz hat?«
    »Ich habe sie ihr gegeben.«
    »Sie haben –?«
    »Da wusste ich noch nicht, wer sie wirklich ist.«
    »Und ihr Name?«
    »Tabea Stockmeier.«
    Kurz erhebt sich. »Danke, dass Sie zu mir gekommen sind.« Er tippt mit dem Finger auf Mias Tagebuch. »Frederik Lofer war damit auch hier. Vor ein paar Wochen. Er hatte denselben Verdacht wie Sie. Aber wir konnten ihn nicht bestätigen. Mias Tod war ein Selbstmord. Und diese Cruella existiert nicht mehr. Ich befürchte, Sie rennen gerade in dieselbe Sackgasse wir Frederik Lofer.«
    »Ich glaube, Cruella heißt jetzt BabyG und sie versucht, mit mir das Gleiche zu machen wie damals mit Mia.«
    »Was denn?«
    »Sie hat mich heimlich gefilmt und Fotos von mir auf ihrer Pinnwand gepostet.«
    »Was für Fotos?«
    Sina errötet. »Peinliche Fotos.«
    »Können Sie mir das zeigen?«
    Er dreht seinen Bildschirm und schiebt Sina die Tastatur zu. Schnell navigiert sie zu BabyGs Seite.
    Nichts.
    Nicht ein einziges Foto von ihr.
    Nicht ein Kommentar.
    Sie scrollt hoch und runter. Versteht nicht, was passiert ist.
    »Und?«, fragt Kurz.
    »Gestern waren sie noch da. Ich schwöre –«
    »Gestern hilft uns heute nicht weiter.« Er schließt die Seite. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie gehen jetzt in die Schule. Ich mache hier meinen Job. Und wenn es bei Frederik Lofers Tod Unregelmäßigkeiten gegeben hat, dann werden wir das herausfinden.«
    »Aber –«
    Doch Kurz hält ihr die Hand hin und lächelt ein unergründliches Lächeln, das alles enthält, von Danke fürs Kommen bis Bleiben Sie das nächste Mal zu Hause . »Sie Ihren Job, ich meinen. Abgemacht?«
    62
    Je länger ich an die Decke starre, desto klarer werden meine Gedanken. Ich weiß jetzt, was ich zu tun habe. Ich werde Sina die Wahrheit sagen. Ich werde sie dazu überreden, Bessy und Laureen gemeinsam mit mir eine Falle zu stellen.
    Aber wie?
    Tausend Ideen.
    Nur Schrott.
    Vielleicht fällt mir etwas ein, wenn ich mir ihre Mobbingattacken auf BabyGs Seite ansehe. Sie scheinen genauso vorzugehen wie bei Mia. Erst kleine Attacken, gefolgt von Ruhepausen. Das Opfer in Sicherheit wiegen und dann Bamm! Der nächste Schlag. Und wenn das Opfer wieder steht, wackelig inzwischen, dann Kawuum! Der K.-o.-Schlag.
    Der letzte Angriff war echt übel. Der K.-.o.-Schlag kann nicht weit sein. Langsam rapple ich mich aus dem Bett und schleppe mich zu meinem Computer. Er läuft noch von gestern Nacht. Mit einem Stups gegen die Maus wacht er auf.
    Ich gehe zu BabyGs Seite. Gespannt. Auch etwas ängstlich. Was fällt ihnen als Nächstes ein? Sie müssen inzwischen bemerkt haben, dass sie den Zugriff auf Sinas Laptop verloren haben. Bessy wird toben. Ich kann sie vor mir sehen, sie hören, ihre Flüche und Verwünschungen, die sie über mich ausstößt.
    Was? Alles gelöscht? Was

Weitere Kostenlose Bücher