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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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glauben. Seit ich weiß, was für ein liebenswerter Kerl Simon wirklich ist, sehe ich ihn mit anderen Augen. Außerdem habe ich gekündigt und …
    „Und warum trägst du dann noch eine Waffe?“, fiel Rafael ihr schroff ins Wort.
    „Mein Vorgesetzter hat mir zwei Tage Zeit gegeben, Simon auszuliefern. Daher musste ich die Pistole noch nicht abgeben. Er denkt, ich bin über seinen Aufenthaltsort im Bilde.“ Hektisch warf sie den Kopf in den Nacken und fixierte die Decke. „Wenn ich ihm Simon nicht übergebe, eröffnet er die Jagd auf mich. Er wird mich gnadenlos als Terrorhelfer verhaften und im Gefängnis verrotten lassen.“ Sie hob eine Hand. „Ihr seht, ich wandle auf einem ziemlich schmalen Grat. Mir bleibt nichts übrig, als ebenfalls unterzutauchen.“
    „Es sei denn, du lieferst Simon abermals aus.“
    Jana schnaubte. „Gott nein! Das könnte ich nicht, dazu ist er mir viel zu sehr ans Herz gewachsen.“
    „Was genau empfindest du für ihn?“, schaltete sich da Valerie ganz unverhofft ein.
    Jana wuschelte sich nachdenklich durchs Haar. „Das ist eine schwierige Frage. Ich mag Simon sehr, soviel steht fest. Aber erst vorhin ist mir klar geworden, dass ich endgültig über meinen Ex hinweg bin. Meine Gefühle fahren gerade Achterbahn. Das muss ich erst in den Griff bekommen.“
    Valerie nickte leicht. „Ich glaube, das kann ich nachvollziehen.“
    Rafael sprang auf und tigerte geistesabwesend im Zimmer umher. „Gut, Jana. Ich denke, ich werde dich zu Simon bringen. Dann soll er selbst sein Urteil fällen. Ich prophezeie dir nur eins: Falls du uns einmal mehr hinters Licht führen solltest, kannst du von Glück reden, wenn du ins Gefängnis wanderst. Ansonsten hast du viel größere Probleme zu bewältigen.“
    „Ja ja, schon gut“, grollte Jana. „Ich sage die Wahrheit. Und es geht mir echt auf den Keks, dass heute jeder meint, er müsste irgendwelche Drohungen gegen mich ausstoßen.“
    Rafael bremste ruckartig vor ihr ab. „Hast du auch nur die leiseste Ahnung, wohin Simon dich bringen will?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Und wenn es dir dort nicht gefällt?“
    „Simon hat von einem Ort gesprochen, an dem es keinen Terrorismus gibt und keine Kriege. Das hört sich für mich an wie das Paradies. Es ist mir gleich, ob dieser Ort auf einem Gipfel der Anden oder auf einer abgelegenen Pazifikinsel liegt. Ich brauche ein bisschen Frieden und jede Menge Abstand, um wieder zu mir selbst zu finden.“
    Valerie und Rafael tauschten bedeutungsschwere Blicke, die sich nur schwerlich interpretieren ließen.
    „Es ist verdammt weit weg“, startete Rafael einen weiteren Versuch, ihr das Vorhaben madigzumachen. „Und du kannst auch nicht einfach so davonlaufen, falls es deinen Ansprüchen nicht genügen sollte.“
    Jana reckte aufmüpfig das Kinn in die Luft. „Ich bin noch nie vor einer Herausforderung davongelaufen. Was ist jetzt, Rafael, bringst du mich zu ihm?“
    Er zögerte und taxierte seine Frau erneut. Und erst als diese nickte, griff er nach Janas Trolley und Handtasche und bedeutete ihr, ihm zu folgen.
    Er führte sie in eine Garage, die der Verkaufshalle eines Luxusautohändlers ähnelte. Ein großer Daimler, ein Porsche, ein Audi-Cabriolet, ein Golf und mindestens vier protzige Motorräder lauerten dort. Und während Jana noch argwöhnisch die glänzenden Nobelkarossen bestaunte, öffnete Rafael ihr schon die Beifahrertür des Porsches und verstaute ihren Trolley mitsamt Handtasche im Kofferraum. Ständig darauf bedacht, dass sie keinesfalls in die Nähe ihrer Waffe oder ihres Handys kam. Nach wie vor schien er sie für einen Judas zu halten.
    Ihr Blick fiel auf die Surfbretter, Skier und Mountainbikes, die sich in einer Ecke der Garage tummelten, und in ihrem Kopf sprang eine Warnlampe an. Die einzige Sache, bei der sie noch kein Licht ins Dunkel gebracht hatte, waren die üppigen Finanzverhältnisse der Grafs. Einen Moment lang kam sie ins Schwimmen. Für Simon wäre es ein Leichtes, ein Schweizer Nummernkonto – vollbepackt mit Millionen – aus dem Boden zu stampfen. Was, wenn dieser begnadete Informatiker doch nicht über jede Versuchung erhaben war? Sich doch noch als Wolf im Schafspelz entpuppte?
    Aber das spielte jetzt alles keine Rolle mehr. Sie hatte gekündigt.
    Zaghaft reichte sie Valerie, die sich dezent im Hintergrund hielt, die Hand. „Danke für eure Hilfe. Ich hoffe, wir sehen uns eines Tages wieder. Unter anderen Umständen.“
    Valerie lächelte schwach. „Ganz

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