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Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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entgegnete Gillespie. »Das ist eine Sache, die irgendwo zwischen Bureau und Agency fällt.«
    »Mit anderen Worten«, führte Cassandra aus: »Keiner fühlt sich verantwortlich - also macht sich auch keiner Gedanken.«
    »Da hast du nur zu recht«, brummte Gillespie.
    »Spielt sowieso keine Rolle«, winkte sie ab. »Diese Männer werden bestimmt nicht auf Heroinsäcken sitzen und Uzis als Visitenkarten rausfischen.«
    »Jeder einzelne ist so sauber wie die Fingernägel eines Chirurgen«, pflichtete Gillespie ihr bei. »Bloß eine kleine Regenbogenkoalition, die zu einem netten Schwatz über die globalen Aussichten für Unternehmer zusammenkommt.«
    »Alle reisen unter falschen Namen«, meinte Shane.
    »Das ist immer noch ein Vergehen in den Vereinigten Staaten.«
    »Eine Übertretung der Einwanderungsgesetze«, interpretierte Gillespie verächtlich. »Die würden eine Kaution in Höhe von zehntausend Dollar hinblättern und davonmarschieren.«
    »Soll das heißen, wir können überhaupt nichts tun?« klagte Dani.
    »Nicht via die üblichen Kanäle, nein«, sagte Cassandra.
    »Die Mitglieder der Harmony haben es ausgezeichnet verstanden, sich von ihren eigenen Delikten zu distanzieren.«
    Shane wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Listen zu.
    »Yokio Koyama«, sagte er. »Ist das Kodjimura unter einem falschen Namen?« »Nein«, sagte Cassandra. »Er reist unter dem Namen Fudji-wara.«
    Stirnrunzelnd verglichen Shane und Cassandra die Namen und Flugdaten.
    »Scheint ein Außenseiter im Rennen zu sein«, folgerte Shane. »Glaubst du, der Yukio ist echt?«
    »Haben wir Yukio Koyama in unserer Datenbank?« fragte Cassandra.
    Gillie tippte eine Reihe von Suchanweisungen ein und wartete dann.
    »Nicht in den schwarzen Files«, gab er einen Augenblick später Bescheid.
    »Faszinierend ...« Cassandra ermunterte ihn weiterzusuchen. Die langen, mahagonibraunen Finger des Sergeant-Major tanzten wieder übers Keyboard, und er wechselte in eine andere Datenbank. »Da ist er, in den offenen Files!«
    Cassandra wartete.
    Gillespie pfiff durch die Zähne. »Das ist ein ganz hübscher Hund, Botschafterin. Legal bis über den Kragen.«
    Shane richtete seine Aufmerksamkeit auf Gillespies Computerbildschirm.
    »Japanischer Industrieller«, zitierte er laut.
    »Präsident einer der größten Holdingfirmen in Tokio und Berater der neueren japanischen Premierminister«, fügte Gillespie hinzu.
    »Wenn Koyama wirklich ein so wackerer Bürger ist, was hat er dann bei der Harmony zu suchen?« wollte Shane wissen.
    »Gute Frage«, äußerte Cassandra ihren Beifall. »Gillie?«
    Der machte sich wieder über seinen Computer her. Ein paar Minuten später blickte er auf. »Noch keine Antwort, Botschafterin. Sogar der Erzbischof von Canterbury sieht wie ein Halsabschneider aus - im Vergleich zu diesem Saubermann.«
    »Nun, wir können nicht rumsitzen und Däumchen drehen«, fauchte Shane. »Wenn wir die Seide nicht wiederkriegen, müssen wir unsere verdammten Köpfe hinhalten, und jeder wird bezahlen, vom einfachen tibetischen Bauern bis zu Risk Limited.«
    Dani zuckte bei der Wut in seiner Stimme zusammen. Der Zen-Cyborg von Aruba war verschwunden und Shane offensichtlich am Rande seiner Beherrschung angelangt.
    Er hat mich gerettet in Lhasa anstelle der Seide, dachte Dani unglücklich. Bringt er es deshalb kaum über sich, mich anzusehen?
    »Ich kenne da jemanden, der uns vielleicht weiterhelfen würde«, schlug Dani vor, ehe sie es sich wieder anders überlegen konnte.
    »Wen?« fragte Shane barsch. »Doch nicht dieses Arschloch von Henley?«
    »Nein. Aber dieser Mann hat einen äußerst... sensiblen Posten inne.«
    »Diskretion ist für uns nichts Neues«, entgegnete Cassandra schlicht.
    Dani zog ein Notizbuch aus ihrer Tasche, suchte eine bestimmte Nummer und ging zu einem der Telefone. Jeder im Raum hörte geflissentlich weg. Leise sprach sie mit mehreren Leuten, der letzten Person ein wenig länger, dann hängte sie auf. »Tom trifft sich in fünfzehn Minuten mit mir in der Renwick Gallery!«
    »Den Teufel...«, begann Shane.
    »Geh mit«, unterbrach Gillespie ihn. »Ich passe auf Cassandra auf.«
    Shane sah nicht gerade entzückt aus, aber er protestierte nicht weiter. Während Gillespie einen Wagen anforderte, wandte sich Shane an Dani.
    »Bist du sicher, daß er nicht hierher kommen kann?« fragte er.
    »Ziemlich. Diese Galerie ist nämlich sein berufliches Terrain.«
    »Dann beweg dich. Die Zeit begünstigt die Harmony«
    »Laß

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