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Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Fluglinien, Abkürzungen von Flughäfen, Reiserouten für zehn Passagiere.
    »Zwei kommen mit der Aeroflot aus Moskau«, faßte Shane zusammen. »Drei aus Europa: Rom, Paris, London. Alle landen in New York und nehmen dort einen Anschlußflug.«
    Cassandra und Gillespie blickten einander an, aber keiner von beiden machte den Mund auf.
    »Drei weitere flogen von verschiedenen Orten in der Karibik nach Miami«, sagte Crowe nun langsam. »Alle nahmen denselben Anschlußflug.«
    Er deutete auf die zehnte Eintragung. Die Abkürzung kannte er nicht. »ANA 511. Weiß einer, was das heißt?«
    »All Nippon Airlines«, gab Dani Auskunft, bevor Boston eine Chance hatte.
    »Aber natürlich!« Shane schüttelte den Kopf, wie um ihn zu klären. »Darauf hätte ich eigentlich selbst kommen müssen.«
    »Mit ein bißchen mehr Schlaf wäre dir das sicher gelungen«, verteidigte Cassandra ihn gegenüber sich selbst.
    Shane ignorierte seine Chefin.
    »Diese Flüge haben alle dasselbe Datum«, faßte Dani zusammen. »Alle Maschinen befinden sich heute abend in der Luft.«
    »Ja, aber warum?« fragte Shane.
    Keiner wußte eine Antwort.
    Cassandra wandte sich an Boston, aber der begriff es ebensowenig.
    Eindringlich musterte er den Bildschirm, als ob er durch sein schieres Rachebedürfnis den mysteriösen Abkürzungen einen Schlüssel entlocken könnte.
    »Jemand, der Zugang zum Flugticketvergabesystem der verschiedenen Fluggesellschaften hat, könnte uns wohl Bescheid geben, wer diese Reisenden sind, wohin sie wollen und wann sie dort ankommen«, mutmaßte Shane.
    Gillespie trat in Aktion.
    Er ging zu einem anderen Computer, kopierte sich das Dokument von Shanes Schirm und wählte eine Nummer an.
    »Okay«, sagte er kurz darauf. »Ich schick es jetzt rüber.«
    Ein paar Tastendrücke sandten das Dokument an ein anderes, mit dem Risk-Limited-Computernetz verbundenes, Terminal.
    Shane rief ein weiteres Dokument auf. Kauderwelsch. Er setzte Decodierungsprogramm Nummer zehn darauf an. Der kleine blaue Cursor rührte sich wieder. Und wirbelte herum.
    Cassandra knöpfte sich Boston vor. »Ruhen Sie sich ein wenig aus. Wenn Sie Hunger haben, teilen Sie die Minestrone mit Dani -es ist sicher genug für zwei da.«
    »Falls Sie mich brauchen ...«, begann der Arubaner.
    »Dann rufen wir Sie schon«, unterbrach Shane ihn mit überraschend sanfter Stimme. »Machen Sie ein Weilchen Pause.«
    Shane wies hin nicht darauf hin, daß er aussah wie der wandelnde Tod.
    Boston nickte erschöpft und ging.
    »Hast du irgendwas Neues über die Seide erfahren, seit ich weg war?« fragte Cassandra Shane.
    »Das waren doch bloß ein paar Minuten!«
    Sie warf ihm einen strengen Blick zu.
    »Nächstes Mal kannst du an die Tür gehen«, knurrte sie.
    »Nur wenn Kasatonin draußen steht«, entgegnete Shane.
    »Er gehört mir«, ließ Gillespie sich vernehmen. »Vergiß das ja nicht, Kumpel!«
    Shane blickte Gillespie an und beschloß, es für den Moment gut sein zu lassen.
    »Die Seide wird in keinem der Dokumente erwähnt, die wir entschlüsseln konnten«, berichtete der Sergeant-Major.
    »Ich glaube, die Operation hat Kasatonin im Alleingang durchgezogen«, lautete Shanes Ansicht. »Er arbeitet nicht mit Partnern.«
    »Das verstehst du doch bestens«, rutschte es Dani aus Versehen heraus.
    »Was soll das heißen?« fragte Shane kühl.
    »Du hast unmißverständlich klargemacht, daß du lieber allein arbeitest. Was würdest du tun, wenn du Kasatonin wärst?«
    »Keinesfalls würde ich die Seide Tony Liu aushändigen.« »Höchstens, wenn es keine andere Transportmöglichkeit gäbe«, warf Cassandra dazwischen.
    Shane verschränkte seine Arme. »In dem Fall würde ich den schleimigen Hurensohn keine Sekunde lang aus den Augen lassen.«
    »Das ist das Problem jedes Verbrechers«, kommentierte Cassandra. »Sobald man die Welt der gültigen Wertmaßstäbe verläßt, kann man sich nur noch auf sich selbst verlassen.«
    »Mich wundert es, daß sich die Harmony nicht längst zerstört hat«, fand Dani.
    »Katja«, meinte Shane schlicht.
    »Oder Kasatonin«, korrigierte Cassandra ihn. »Das Angebot, das er mir unterbreitete, war, gelinde gesagt, äußerst widersprüchlich und provokativ.«
    Gillespie stieß ein markerschütterndes Geheul aus, das eher auf ein schottisches Schlachtfeld gehört hätte als in einen High-Tech-Konferenzraum.
    Dani wirbelte erschrocken zu ihm herum.
    »Wir haben sie!« rief Gillespie und glotzte auf seinen Monitor.
    »Wo?« fragte Shane

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