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Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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versucht, Risk Limited wie eine Privatarmee von Ollie North hinzustellen«, fuhr Gillespie fort. »Danach wollte er das Protokoll einem ehemaligen Kumpel Zuspielen, der jetzt Reporter bei der Washington Post ist.«
    Dani lüftete ihre Augenbrauen.
    »Was hat dieser Assistent gegen Risk Limited?« fragte sie.
    »Nichts Persönliches, soweit ich feststellen konnte«, sagte Shane. »Sie haben uns diesmal kaum gewarnt.«
    »Dann ist er also bloß einer von diesen Washingtoner Power-Junkies?« fragte Dani.
    »Kann sein.« Shane zuckte die Schultern. »Mir ist nur Marchs immenser Ehrgeiz bekannt, so daß er sich unter Umständen sogar wissentlich benutzen ließ.«
    »Benutzen?«
    »Yep!« Shane blickte Cassandra an. »Hast du rausgefunden, wer March aufgehetzt hat?«
    Cassandra lächelte wie eine Katze nach der Mäusejagd.
    »Wir hatten einen kurzen Plausch mit dem jungen Mr.
    March«, murmelte sie. »Er ist ein wirklich höflicher, hilfsbereiter junger Mann, sobald er mal rausgefunden hat, auf welcher Seite sein Croissant gebuttert ist.«
    Gillespie schnaubte verächtlich.
    »Die Idee, Risk Limited aufs Korn zu nehmen«, sagte Cassandra, »wurde ihm von einem Seniorpartner von Demby, Kravitz und Shorr drüben aus der Pennsylvania Avenue eingeflüstert.«
    »Demby, wie George Demby, ehemaliger Vorsitzender des Demokratischen Nationalkomitees?« fragte Shane.
    »Genau der«, knurrte Gillespie. »Offiziell sind sie bloß eine dieser einflußreichen Washingtoner Anwaltskanzleien ...«
    »... vertreten aber darüberhinaus ganz offiziell ein halbes Dutzend Holdinggesellschaften in Luxemburg sowie die Banker’s League von Aruba«, beendete Cassandra.
    »Aruba?« fragte Shane in scharfem Ton. »Dann ist es also sicher, daß die Harmony mit drinsteckt?«
    Weder Cassandra noch Gillespie sagten etwas, was als Antwort genügte.
    Shane richtete den Blick auf Dani.
    »Jesus Christus, Lady«, sagte er leise. »Wenn Sie in ein Schlamassel geraten, dann aber richtig.«
    Einen Moment lang starrte Dani Shane nur wortlos an. Nichts in seinem Gesichtsausdruck, der grimmigen Linie seines Mundes ließ darauf schließen, daß er scherzte.
    »Die einzige Harmonie, die ich kenne, herrscht in der Musik«, konterte Dani. »Wie habe ich denen zwischen die Füße geraten können?«
    »Sie haben versucht, die Seide zu retten«, klärte Cassandra sie auf.
    »In Lhasa?« fragte Dani.
    Shane nickte.
    »Natürlich habe ich versucht, die Seide zu retten«, gab Dani ihm ungeduldig zu verstehen. »Das ist schließlich mein Job. Ich suche, erwerbe und konserviere alte Textilien. Das mache ich schon seit Jahren, ohne in lauter Schlamassel zu geraten, wie Sie es nennen.«
    Shane lächelte kühl, als ob er sich über eine kleine, aber äußerst gefährliche Ironie amüsierte.
    »Wie ich Ihnen schon die ganze Zeit beizubringen versuche«, sagte Shane, »leben wir in einer ziemlich kleinen Welt.«
    »Und das heißt?«
    »Das heißt, daß der quadratschädlige Hurensohn, der Feng umgebracht und dasselbe bei Ihnen versucht hat, ein Russe namens Ilja Kasatonin ist.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte Dani, die sich allmählich in die Enge getrieben fühlte.
    Shane spürte es. Er schüttelte den Kopf.
    »Zu spät, Schätzchen«, sagte er. »Sie stecken bis zu Ihrem hübschen Halse drin!«
    »Kasatonin«, warf Gillespie ein, »ist ein Spetznaz-Veteran. Der unehrenhaft entlassen wurde.«
    »Sowjetische Spezialeinheit«, übersetzte Shane.
    »Na und?« beharrte Dani.
    »In einfachen Worten, Mrs. Warren«, sagte Gillespie, »ist Kasatonin einer der gefährlichsten Männer der Welt. Er fungiert als Direktor für Sicherheit und Allzweckattentäter der Harmony.«
    »Schon wieder die Harmony« Danis Nackenhaare sträubten sich. »Was ist das eigentlich?«
    Gillespie blickte Shane an und gab ihm ein lautloses Zeichen. Dani sah es trotzdem.
    »Später«, vertröstete Gillespie sie.
    »Sicher«, sagte Dani in einem Ton, der ihre Worte Lügen strafte. »Und woher soll ich wissen, daß Kasatonin der ist, den Sie beschreiben? Shane hat seinen Namen in Lhasa nie erwähnt.«
    Shane warf Gillespie einen schiefen Blick zu.
    »Ich hab dir doch gesagt, sie ist eine Unschuld, aber nicht dumm«, sagte er. »Schon vergessen?«
    Gillespie grunzte.
    »Du wolltest es ja so haben«, meinte Shane unbarmherzig. »Himmel noch mal, du hast es sogar verlangt. Nun, hier ist sie, Gillie. Viel Spaß.«
    »Teufel, Teufel, Teufel «, brummte Gillespie.
    Cassandra warf beiden einen abwägenden Blick

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