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Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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amerikanische Drogenbehörde könnten Agenten einschleusen.«
    »Du vergißt etwas«, sagte Dani zu Shane.
    »Was?«
    »Kasatonin hat dich gesehen.«
    Shanes Augen verengten sich.
    »Okay«, winkte er ab. »Dann also Plan B. Ich nehme ein Schnellboot von Curagao. Dann schwimme ich an Land.«
    Cassandra blickte Gillespie an. Der zuckte mit den Schultern. »Für ein Boot kann ich sorgen«, sagte er, »oder einen Hubschrauber. Viel Zeug brauchst du nicht. Wir schicken Dillman und Souther als Vortrupp. Die können alles besorgen oder mieten, was Shane in Oranjestad braucht.«
    »Eine verläßliche Geliebte können sie ihm aber nicht mieten«, meldete sich Dani.
    Shane starrte sie an, als hätte er nicht richtig gehört.
    »Ein einzelner Mann stellt eine Bedrohung dar«, sagte sie. »Ein Mann mit einer Freundin ist bloß auf ’ne schöne Zeit aus.«
    »Nein«, wehrte sich Shane sofort. »Auf gar keinen Fall!«
    »Ich bin für den Verlust der Seide verantwortlich, nicht Sie«, präzisierte Dani. »Wenn ich nicht im Weg gewesen wäre, hätten Sie die Seide vor Kasatonin gehabt.«
    » Nein «, wiederholte Shane.
    »Wer ist hier Tyrann?« fragte sie ruhig, »Sie oder der da?«
    Cassandra lachte. »Sie hat recht, Shane. Du wärst weniger verdächtig mit einer Frau an deinem muskulösen Arm.«
    »Shit!« »Yak oder Bull?« entgegnete Dani. »In Tibet hab ich doch auch mit Ihnen mitgehalten, schon vergessen?«
    »Den Mumm haben Sie«, gab Shane zu, »aber nicht das nötige Training.«
    »Oh, ich weiß nicht. Mein Ex-Mann war auch ein Muskelprotz. Man hat mir immer wieder versichert, daß ich gut an seinem Arm aussah.«
    Shane schnaubte ungehalten durch die Nüstern.
    »Im übrigen«, fuhr Dani fort, »falls Sie Glück haben und die Seide tatsächlich finden, woher wollen Sie wissen, daß es die echte ist und nicht nur eine Imitation?«
    »Ich hab die echte mehr als einmal gesehen.«
    »Könnten Sie es auch im Dunkeln feststellen, bloß durch Berührung?« fragte Dani herausfordernd.
    »Nein.«
    »Aber ich!«
    »Was?« entfuhr es Cassandra und Gillespie gleichzeitig.
    Dani zuckte mit den Schultern. »Ich besitze die Kenntnisse, die Erfahrung und äußerst sensible Fingerspitzen. Einer meiner Professoren hat mal gesagt, ich hätte Safeknackerin werden sollen.«
    »Faszinierend«, meinte Cassandra. »Gibt es noch mehr wie Sie?«
    »Nein. Die meisten verlassen sich auf wissenschaftliche Analysen. Was ich ebenfalls tue.«
    »Aber nur als Rückversicherung«, vermutete Cassandra.
    Es war keine Frage, aber Dani nickte trotzdem.
    »Das macht es einfacher für die Uni oder das Museum oder die betreffende Regierung.«
    Cassandra wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Shane zu. Mehrere Atemzüge lang verhielt er sich so still und reglos wie Prasam Dhamsa.
    Er sah ein, daß Danis Vorschlag sinnvoll war. Er gefiel ihm bloß nicht. Der Gedanke, sie nochmals in Gefahr zu bringen, störte ihn. Andererseits hatte er keine große Wahl.
    »Können Sie schwimmen?« fragte er schließlich.
    Dani lachte triumphierend. »Hab sogar ’nen Tauchschein.«
    Einen Moment lang blickten die beiden sich schweigend in die Augen. In diesem Moment hörte die Außenwelt auf zu existieren.
    »Ich begleite Sie nach Hause«, bot Shane an. »Wenn Sie dann immer noch mitkommen wollen, bitte.«
    Erst schluckte sie und nahm dann seine Herausforderung an.
    »Nach Ihnen, großer Mann«, sagte sie und gab ihm einen leichten Schubs.
    »Mist«, grollte er.
    Die Straßen von Georgetown waren ruhig. Nur die Herbstblätter raschelten und rauschten im Nachtwind. Shane marschierte zügig dahin. Sie hatten mehr als einen Kilometer zurückgelegt, bevor er sein Tempo drosselte. Dani holte tief Luft und verkürzte ihre Schritte. Sie gingen über die Pennsylvania Avenue in die Richtung, in der ihr Apartment lag.
    »Ich bin es nicht gewohnt, mit jemandem zusammenzuarbeiten«, maulte Shane.
    »... Irgend jemandem oder bloß mit mir?«
    »Irgend jemand! Lieber arbeite ich allein. Deshalb habe ich auch den Militärdienst quittiert - und als Einsiedler in Tibet gelebt. Es nagt an mir, wenn ich für jemand anders die Verantwortung übernehmen muß.«
    Dani spürte den Aufruhr hinter Shanes ruhiger Fassade.
    »Das habe ich noch niemandem erzählt«, fügte er hinzu. »Aber Gillespie spürt es wohl. Bis dahin zwang er mir nie einen Partner auf ...«
    »Wir sind doch einigermaßen zurechtgekommen in Tibet.«
    »Aruba ist nicht Tibet.«
    »Vermutlich meinen Sie damit nicht nur das Klima«, sagte

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