Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
Vom Netzwerk:
feinstgewobenes Material. Gerne hätte sie sein gebräuntes männliches Fleisch berührt, so wie sie Textur und Gewebe eines edlen Stoffs ertastete.
    »Genau wie ich dachte«, stellte Shane fest.
    Danis Finger zuckten zurück, und sie merkte, daß sie beinahe getan hätte, wonach sie sich so sehr sehnte. Schuldbewußt versteckte sie die Hände hinter dem Rücken.
    »Was meinst du?« Ihre Stimme klang ebenfalls schuldbewußt.
    »Die Üerwachungskameras überlappen nicht vollständig«, informierte er sie.
    Dani seufzte vor Erleichterung. Er hatte ihre vorwitzige Bewegung nicht bemerkt.
    »Was soll das heißen?« fragte sie.
    »Salzwasser und Nachlässigkeit.«
    »Oh, also daher weht der Wind«, sagte Dani unbestreitbar sarkastisch. »Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen?«
    Shane warf ihr einen Blick über die Schulter zu.
    »Siehst du die Kameras da?« fragte er.
    »Hab ich gestern schon!«
    »Sie sollten eigentlich kontinuierliche, überlappende Bilder des Grundstücks um den Zaun herum liefern.«
    Dani beobachtete die langsam nach allen Seiten schwenkenden Apparate.
    »Sieht aus, als täten sie das auch«, sagte sie nach ein paar Sekunden.
    »Nicht ganz. Alle drei Minuten überlappen sie nicht.«
    Dani runzelte die Stirn. »Für wie lange?«
    »Neunundzwanzig Sekunden.«
    »Wie groß ist die Lücke in den Aufnahmen?«
    »Groß genug für einen Mann, um reinzukommen«, frohlockte Shane.
    »Aber du denkst doch nicht etwa daran ...«, begann sie.
    »O doch, darauf kannst du wetten«, unterbrach er sie. »Alle drei Minuten ist das neben dem Strandvolleyballfeld des Hotels gelegene Stück Zaun für das Kontrollzentrum der Harmony unsichtbar.«
    »Gillie sagte, wir würden unseren Kontaktmann außerhalb des Grundstücks treffen.«
    »Hm!«
    Shanes Zustimmung beruhigte Dani keineswegs. Eigentlich bewirkte sie eher das Gegenteil.
    »Der Stacheldraht sieht leider nirgendwo rostig aus«, warf sie ein.
    »Da hast du recht. Oh, wo wir schon davon reden, ich muß mich rasieren. Wir sollen nach dem Frühstück beim Museum sein.«
    Dani wollte noch etwas sagen, gab jedoch auf. Shane war bereits auf dem Weg ins Bad.
    Wenigstens hat er Shorts an, dachte sie, statt diesem Cache-Sex, das sie ihm als Ersatz für eine Badehose in den Koffer getan haben. Herrje, da hätte er gleich pudelnackt rumlaufen können, und es hätte wenig Unterschied gemacht - im Hinblick auf meinen Seelenfrieden ...
    Als Shane und Dani schließlich gegen Mitte des Vormittags unterwegs waren, ballten sich schwere Wolken über ihnen zusammen und verliehen Aruba eine bedrohliche Atmosphäre. Die blauen und orangefarbenen Häuserfassaden der Altstadtpromenade bekamen unter dem verhangenen Himmel einen geradezu unheimlichen Glanz. Die holländischen Windmühlen wirkten unter der Gräue irgendwie passender, ein Eindruck, der durch die tropischen Palmen daneben jedoch wieder zerstört wurde.
    Shane schloß das Dach des blauen Kabrios, bevor sie das Hotel verließen. Trotz Klimaanlage war es im Wageninnern drückend schwül.
    Sie parkten in einer ruhigen Seitenstraße nahe des Marktes von Aruba und machten sich zu Fuß auf den Weg.
    »Hier ist es«, sagte Shane.
    Dani warf einen Blick über die enge Straße, als sie an dem Gebäude vorbeikamen, auf das Shane sic mit einer Kopfbewegung hingewiesen hatte.
    »Spazier ein bißchen«, tuschelte Shane ihr zu. »Ich möchte erst die Gegend auskundschaften, bevor wir reingehen.«
    »Museo Numismatico«, las Dani laut vor. »Ein Geldmuseum?«
    »Geld ist der Brennstoff dieses kleinen Paradieses. Dreihundertfünfzig Banken und beinahe ebenso viele Casinos!«
    »Welch treffender Ort für ein Stelldichein mit einem Spion«, raunte Dani. »Ich nehme an, dein Mann Boston wird gut dafür bezahlt, daß er die Harmony infiltriert?«
    »Wieviel ist ein Menschenleben wert?«
    »An manchen Orten erschreckend wenig«, entgegnete Dani.
    Shane widersprach ihr nicht. Er hatte den größten Teil seines Erwachsenendaseins an genau jenen Orten zugebracht.
    »Boston stammt aus einer alteingesessenen arabischen Familie«, gab Shane Auskunft. »Sein Vater schied dahin, kurz bevor er Premierminister hätte werden sollen.«
    »Ein natürlicher Tod?«
    »Wenn man Geldgier als natürlich betrachtet.«
    »Was ist passiert?« fragte Dani.
    »Die Kolumbianer haben ihn vor zehn Jahren umgebracht, weil sie einen Ort brauchten, wo sie ihre korrupten Banken aufbauen konnten.«
    »Er wollte nicht, daß sie sich auf Aruba einnisteten?«
    »Genau - und

Weitere Kostenlose Bücher